Die deutsche Vortragsreihe, die im Rahmen des Kronstädter Ortsforums läuft, bezieht sich meist auf Themen der Kultur-, Kunst- oder Musikgeschichte. Daher ist es zu begrüßen, auch ein Thema aus dem Alltag zu behandeln, wie Thomas Şindilariu, Vorsitzender des Kronstädter Ortsforums, in der Vorstellung des von Dr. Albrecht Klein gehaltenen Vortrags betonte. Das Thema lautete „Bienen und ihre Produkte. Oder welches ist der gesündeste Honig?“ Es ist ein Thema, das heute sehr viele Menschen beschäftigt, aber auch ganze Industriebereiche wie die der Lebensmittel, Kosmetik oder Medikamente. Zudem ist es ein Bereich, der für die Entwicklung der Menschheit wichtig war und ist. Schon im Altertum spielte die Bienenzucht eine wichtige Rolle – denkt man nur an den Honig als Süßstoff oder an das Wachs, das zur Herstellung von Kerzen diente, die Licht gaben.
In der Kulturgeschichte Siebenbürgens gab es aufklärende Geister, die diesbezügliche Bücher verfasst haben. In der Wirtschaftsgeschichte gab es ebenfalls Unternehmer, die diesen Bereich förderten. Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Landwirte, Intellektuellen aber auch Geistlichen, die sich der Bienenzucht widmeten, damit auch für den Familienunterhalt sorgten. Einer solchen Familie entspringt auch der Kronstädter Zahnarzt Dr. Albrecht Klein, der schon als Kind in der Familie von seinem Vater und späteren Bischof nicht nur das Interesse aber auch die Liebe für die Bienenzucht mitbekam.
Somit konnte er den Teilnehmern an dem am Dienstag, dem 16. Juni, im Festsaal des Kronstädter Forums gehaltenen Vortrag gleich das Interesse erwecken durch seine vielseitigen theoretischen, aber vor allem praktischen Kenntnisse. Er bezog sich auf die erforderliche Bildung des Imkers, auf die Bienenzucht, auf die verschiedenen Honigarten je nach Blüte oder auch Blatt, wobei die Biene „wenn auch eine ganz bescheidene Kreatur Gottes“ dabei die Hauptrolle spielt. Und dass die Bienenkönigin bis zu 800 Eier pro Tag legt und das bis zu drei Jahren mit Ausnahme der kalten Jahreszeit, löste Staunen aus.
Dieses und viele andere Aspekte, die aufklärenden Details über die Bienenprodukte wie Honig, Wachs aber auch Bienengift führten auch nach dem Vortrag zu weiteren angeregten Gesprächen. Zwischendurch konnte man sich anhand der verschiedenen gebotenen Kostproben noch besser in das Thema vertiefen.
Die Imkerei war stets eine Beschäftigung, die nicht nur als Hobby ausgeübt wurde, sondern auch materiellen Ausgleich brachte. In den Jahren des Kommunismus war sie sogar sehr ergiebig. Heute gibt es auch Förderprogramme dafür, die aus europäischen Mitteln finanziert werden. Doch müsste mehr getan werden, um die vielseitigen positiven Auswirkungen der Produkte aus der Bienenzucht zu nutzen. Beispielweise ist der gegenwärtige Konsum an Honig noch sehr gering.
Der Bienenzucht ist somit viel mehr Bedeutung zu schenken. Einer der Mitglieder unserer Gemeinschaft hat diesbezüglich nicht nur eine vielseitige Erfahrung, die er weiterleiten kann, auch an junge Leute. Er hat aber auch bewiesen, warum man sich nebenberuflich auch einem solchen gesunden Hobby widmen sollte.