Gemeint ist diesmal nicht eine Pause während des Schulunterrichts am Honteruslyzeum, sondern die Aufschiebung des Projektes zur Gestaltung des Honterushofes um die Schwarze Kirche. Dieser geschichtsträchtige Platz sollte auf Grund eines 2011 preisgekrönten Entwurfs des Architekten Johannes Bertleff und seiner Mitarbeiter renoviert werden. Vor allem dafür wurde der Verein „SOS – Rettet das historische Stadtzentrum“ gegründet mit der evangelischen Honterusgemeinde und dem Bürgermeisteramt Kronstadt als Gründungsmitgliedern. Nach den erforderlichen archäologischen Grabungen (2012 – 2013) sollte dieses Prestige-Projekt starten. Leider musste darauf verzichtet werden, weil das Bürgermeisteramt nicht die Geldmittel für die vorgesehene Investition (rund 9 Millionen Lei) hat. Der Antrag auf eine Finanzierung über die sogenannten „norwegischen Fonds“ wurde vom rumänischen Kulturministerium zurückgewiesen und nun wartet man, ob Bürgermeister George Scripcaru in der Lage ist, eine andere Finanzierungsquelle ausfindig zu machen.
Vom Kirchhof wurden die großen Pflastersteine entfernt und im Hof der Obervorstädter Kirche schön gelagert. Ein dünner schwarzer Belag soll das Einsickern von Regenwasser und Schnee verhindern; dicke, orange Kunststoffröhren in Verlängerung der Regentraufen der Schwarzen Kirche und des Pfarrhauses leiten das Wasser ab. Es sieht nach Improvisation aus – nicht schön, wohl aber nützlich.
An der Mauer gegenüber dem „Blauen Haus“ neben Graffiti-Verunzierungen sind Infos und Abbildungen angebracht über den Kirchhof, denn das soll er bleiben, wie er nach der Umgestaltung da stehen wird. Das Projekt ist zu einer recht schwierigen Herausforderung geworden, die eine öffentlich-private Partnerschaft zu lösen hat. Die Honterusgemeinde hat die ihr zukommende Pflicht getan (manche meinen, das sei bereits zu viel) und den Honterushof zeitweilig zur Verfügung gestellt.
Der Honterushof als zur Schwarzen Kirche gehörend, müsste eigentlich zum Musterbeispiel einer erfolgreichen Zusammenarbeit zur Rettung des historischen Stadtzentrums werden – eine Visitenkarte fürs touristische und multikulturelle Kronstadt, aber auch ein Ort mit dem sich die Honterusgemeinde und die Kronstädter Sachsen stets identifizieren können.