Eine nicht alltägliche Ausstellung ist bis August laufenden Jahres im Museum der Städtischen Wohnkultur am Kronstädter Marktplatz eröffnet worden. Diese ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem hiesigen Ethnographiemuseum und dem Kreismuseum für Geschichte und Archäologie des Kreises Prahova.
Die Schau, die unter der Bezeichnung „Puppen zeigen Mode vergangener Zeiten“ eröffnet wurde, bietet einen Rückblick auf die Kleidung aus der Zeit der Renaissance bis zum 20. Jahrhundert. Die Kleidung, die von den Puppen getragen wird, ist natürlich eine Replik in kleinen Dimensionen der Mode beginnend mit dem 15. Jahrhundert, die besonders am französischen Königshof getragen wurde. Die 50 farbenfrohen Exponate, die da zu sehen sind, gehören einer größeren Sammlung von 127 Puppen an, in deren Besitz das Museum 2012 gelangte. Dieses hat die Puppen von einem Kronstädter Sammler, Marian Spătariu, erworben, der diese wiederum von einer Familie aus Bukarest vor Jahren angekauft hatte. Bekannt ist dieser auch durch andere Sammlungen, die in der Öffentlichkeit gelegentlich vorgestellt wurden. Vor einem Jahr, in einer Schau, organisiert vom Kronstädter Gedenkmuseum „Casa Mureşenilor“, konnten zahlreiche alte Spielsachen aus vergangenen Jahrhunderten bewundert werden, die eine besondere Attraktion nicht nur für Kinder waren.
Die gegenwärtige Modeschau zeigt europäische Kleidung für Damen aus dem 17. Jahrhundert, für Herren aus den 15. - 16. Jahrhunderten. Gut vertreten ist dabei die Mode aus der Zeit Napoleon I., aus der Zeit des französischen Sonnenkönigs Ludwig XVIII. Nicht zu übersehen sind die Perücken, die nicht nur in Mode waren, sondern bei den Männern auch die angehende Glatze verdeckten.
Begrüßt wurden die anwesenden Gäste bei der Vernissage von der Direktorin des Kronstädter Ethnographiemuseums, Dr. Ligia Fulga, und der Generalmanagerin des Museums von Ploieşti, Marilena Peneş, zwei Kulturinstitutionen, die nicht bei ihrer ersten Zusammenarbeit stehen. Die Einführung in die Ausstellung wurde seitens des Gastgebermuseums von Sânziana Dumitrescu gemacht, die bei ihrer ersten derartigen Veranstaltung als Kuratorin wirkte. Sie bot Details über einzelne Kleidungsstücke, ging aber auch auf die soziale Rolle, die die Mode auch damals spielte, bis hin zu der Zeit des Ersten Weltkrieges ein, in der auch eine starke Emanzipation der Frau verzeichnet wurde. Die zur Schau gestellten Kostüme bedurften auch der Eingriffe der Restauratoren, auf die Restauratorin Sanda Bălan vom Museum aus Ploieşti einging. Ihr schlossen sich zu der Ausstellungseröffnung am Dienstag, dem 16. Juni, auch ihre Kollegen Liliana Petre und Mihai Dumitrache an. Ein Besuch dieser Ausstellung ist lohnenswert.