„Ich habe ebenfalls im Jahr 1972 das Lyzeum absolviert, so wie die Protagonisten, und habe in der 12. Klasse etwas Ähnliches erlebt. Ich kann nur sagen: es war wirklich so wie im Film.“ Diese Worte einer älteren Frau beim Publikumsgespräch nach dem Film „Metronom“ rührten mich zu Tränen. Bei der Filmprojektion am letzten Freitag um 10 Uhr vormittags saßen viele ältere Leute im Klausenburger Arta-Kino im Publikum. Das ist verständlich: es war ihre eigene Jugend, die auf dem Bildschirm gezeigt wurde. „Ein einziges Detail ist mir aufgefallen: damals waren die Hemden der Uniformen blau, nicht weiß“, fuhr die Dame fort. „Und das Haar mancher junger Männer war zu lang. Damals war es verboten, lange Haare zu tragen“, sagte ein Herr. Der Dialog, der zwischen den jungen Schauspielern, die rumänische Teenager aus dem Jahr 1972 gespielt haben, und den älteren Zuschauern aus dem Publikum, die alles erlebt haben, was im Film gezeigt wurde, war für mich der ergreifendste Moment des diesjährigen Festivals. Etwas Spezielles lag in der Luft. Es war der einzige Moment, in dem man wirklich spüren konnte, dass das Filmteam und die Zuschauer zu einer Gemeinschaft zusammengeschmolzen sind. Man konnte die Freude spüren, dass man nach zwei Jahren Corona-bedingten Einschränkungen wieder zusammen ist und sich unterhalten kann. Und man konnte spüren, dass das ältere Publikum im Saal jung geblieben ist und es ein Gespräch zwischen Jugendlichen aus verschiedenen Generationen ist, das nach dem Film stattfindet.
„Make films, not war“
Seit schon 16 Jahren sind ein paar Tage im Juni für mich im Kalender eingekreist: die Tage, an denen in Klausenburg das Internationale Filmfestival Transilvania (TIFF) stattfindet. Dann heißt es wieder: übervolle Kinosäle, Warteschlangen, hektische Diskussionen nach jedem Film, dutzende von speziellen Events (Workshops und Masterclasses mit wichtigen Namen der Filmbranche, Konzerte, Open-air Vorstellungen, Partys) und wenig Schlaf. Dazu gehört auch traditionelles Klausenburger Kraut im 50 Jahre alten Restaurant „Vărzărie“, Spinat mit Spiegeleiern auf der Terasse des Lokals „Bulgakov“, Kuchen in Form eines grünen Frosches von der Konditorei „Carpați“, eine Fahrt mit einem drachen- oder flamingoförmigen Boot auf dem Chios-See im großen Park, Besuche bei Ausstellungen der Modedesign-Studenten, das Lesen der Festivalzeitung „AperiTIFF“ auf dem großen Marktplatz, Popcorn beim Florin-Piersic-Kino und Cocktails mit Namen bekannter Filme bei „Casa TIFF“. Dazu gehört auch die Atmosphäre bei manchen Filmen mit vollem Saal, Schlussapplaus und dem Gefühl, das man bei einer Feier ist. Während des Jahres findet man so eine Atmosphäre in den Kinosälen kaum. Bei den meisten rumänischen Filmen gibt es höchstens 4-5 Zuschauer im Saal. Nach 16 Jahren Erfahrung verschwindet die Frustration, dass man nicht überall hinkommen kann. Sowieso erinnert man sich kaum an die Filme, die man im Vorjahr gesehen hat. Vielleicht nur an die sehr guten. TIFF bricht Jahr für Jahr Zuschauerrrekorde und wird größer und größer – doch das ist nicht immer gut. Man merkte schon in den Jahren vor Corona, dass sich das Festival in Grenzen halten sollte, um seinen Charme nicht zu verlieren.
In diesem Jahr stand das Festival unter dem Motto: „Make films, not war“, denn man kann nicht ignorieren, was nur ein paar Hunderte Kilometer entfernt passiert. Der diesjährige schwarz-weiß Werbespot der 21.Auflage versteht sich als Anti-Kriegs-Botschaft und feiert gleichzeitig einen der besten rumänischen Filme, der mehrmals im Festival gezeigt wurde und im Jahr 2020 digital restauriert wurde. Der Werbespot beinhaltet eine Anfangsszene aus dem Film „Balan]a“ von Lucian Pintilie (1992), in der ein kleines Mädchen alle Spielsachen, die es vom Weihnachtsmann bekommt, ablehnt, bis es schließlich eine Spielzeugpistole findet. Mit dieser Pistole erschießt es alle Gäste der Weihnachtsfeier.
Metronom: Entscheidungen für das ganze Leben
Filmzuschauer haben eine Superkraft: sie können durch die Zeit reisen. Und der Film „Metronom“ bietet eine Reise in die Vergangenheit. Es ist Oktober 1972. Die Tennisspieler Ion }iriac und Ilie N˛stase tragen das Davis-Cup-Finale gegen die USA aus und viele Jugendliche hören die Musiksendung „Metronom“ des Radiosenders Freies Europa. Die 17-jährige Ana (Mara Bugarin) findet heraus, dass ihr Freund Sorin ([erban Lazarovici) endgültig aus Rumänien ausreisen wird. Die Party in der Wohnung ihrer Klassenkameradin Roxana (Mara Vicol), wo auf The Doors und Janis Joplin getanzt wird, ist die letzte Gelegenheit, zusammen zu sein. Bei der Party schreiben die Klassenkollegen einen Brief an Cornel Chiriac, der die Sendung „Metronom“ moderiert. Sorin soll den Brief an einen ausländischen Journalisten übergeben, der ihn aus dem Land schmuggeln wird. Doch es kommt anders, als gedacht, weil sich die Securitate einmischt. Dieser Tag im Oktober wird entscheidend für das ganze Leben der jungen Leute.
Doch eigentlich beginnt die Handlung von „Metronom“ ein paar Jahre früher, als der Radiomoderator Cornel Chiriac den sowjetischen Einmarsch 1968 in Prag mit dem Song „Back In The USSR“ kommentiert und seine Sendung verboten wird. Er flieht nach München und geht beim US-Exilsender Radio Free Europe wieder auf Sendung. Bei „Metronom“ präsentiert der Radiodiskjockey einer ganzen Generation von Rumänen Bob Dylan, Jimi Hendrix und Janis Joplin. Tausende von Jugendlichen hören sie in Kellern, auf Dachböden und unter Bettdecken. Die Musik ist für sie eine Flucht in die Freiheit, doch manche von ihnen bezahlen das heimliche Hören mit einer Gefängnisstrafe. Das ist für die Jugendlichen von heute unvorstellbar.
„Manchmal wissen wir die Freiheit nicht zu schätzen. Wir treffen uns mit Freunden, hören Musik und denken nie daran, dass es vor 50 Jahren viel schwieriger war, dieses zu tun. Doch die Musik ist dieselbe geblieben, wir hören noch immer dieselbe Musik wie im Film“, sagt eine der Schauspielerinnen. Im Film ist die Musik nicht nur ein Detail. Für die Jugendlichen der 70er und 80er Jahre ist die Musik eine Form der Flucht und des Protestes. „Die Idee für den Film Metronom kam mir, als ich vor mehreren Jahren etwas zum Thema „Radio Freies Europa“ gemacht habe. Es ist ein Film über die 70er Jahre, aber ich wünsche mir, dass viele junge Leute ihn sehen. Ich habe diesen Film speziell für das junge Publikum gemacht“, meint der Regisseur Alexandru Belc. Für „Metronom“ hat er im Mai 2022 in Cannes den Regiepreis in der Sektion „Un Certain Regard“ gewonnen.
Metronom ist ein Coming-of-Age Film, die Protagonistin lernt, dass die Welt nicht so ist, wie sie geglaubt hat. Und das Rebellion einen hohen Preis hat. Es ist ein Film über Freundschaft, die in den Jahren viel härter auf die Probe gestellt wurde als heute. Und über Entscheidungen, die das ganze Leben beeinflussen.
„Metronom“ ist am 24. Juni in die rumänischen Kinos gekommen, leider ist er noch in keinem Kronstädter Kino zu sehen. Es ist ein Film, den alle Jugendliche sehen sollten.
„Das Ereignis“: erschreckend aktuell
Ebenfalls eine Zeitreise in die Vergangenheit bietet der französische Film „L’événement“ (Das Ereignis) in der Regie von Audrey Diwan, der letztes Jahr in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. Der Film, der an den vor 15 Jahren in Cannes preisgekrönten „4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“ von Cristian Mungiu erinnert, basiert auf wahren Begebenheiten und zeigt was passieren kann, wenn man Frauen das Recht auf Selbstbestimmung nimmt und sie mit ihrer Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch in Illegalität und Lebensgefahr treibt. Der Film spielt im Frankreich der 60er Jahre (Mungius Film spielte im Rumänien der 80er Jahre), doch aktuelle Diskussionen wie die über das neue Abtreibungsgesetz in den USA führen dazu, dass das Thema nie an Dringlichkeit verloren hat. Es handelt sich bei „L’événement“ um eine Verfilmung des gleichnamigen autobiographischen Buches der Schriftstellerin Annie Ernaux.
Es ist der Herbst 1963, als die 20-jährige Anne entdeckt, dass sie schwanger ist. Die Studentin aus bescheidenen Verhältnissen weiß: Wenn sie ein uneheliches Kind zur Welt bringt, wird sie alles verlieren. Das hart erkämpfte Universitätsstudium, die Hoffnung, dem prekären Milieu der Eltern zu entkommen, der Traum, Schriftstellerin zu werden. Sie ist entschlossen, die Schwangerschaft zu beenden, aber im Frankreich der 1960er Jahre ist Abtreiben illegal, und so beginnt für die junge Frau eine Odysee voller Hindernisse und sie erleidet Demütigungen, Verletzungen und Stigmatisierungen, die ihr Leben für immer prägen werden. Zwar sind manche Szenen so schwer zu ertragen, dass man wegschauen muss, doch die aus Rumänien stammende Hauptdarstellerin Anamaria Vartolomei spielt so natürlich und überzeugend, dass man ihr mit angehaltenem Atem 110 Minuten lang folgt. „Das Ereignis“ läuft ab dem 24. Juni in rumänischen Kinos und ist auch in Kronstadt (Cinema City in der AFI-Mall) zu sehen.
Erschreckend aktuell ist auch das Thema eines rumänischen Films, der von illegalen Schwangerschaftsabbrüchen während des Kommunismus handelt. „Das verlorene Jahr 1986“ (englischer Titel: „Clouds of Chernobyl - Die Wolken von Chernobyl) in der Regie von Ligia Ciornei wurde während der „Tage des rumänischen Films“ gezeigt. Das sind immer die letzten vier Tage bei TIFF, in denen man die neuesten rumänischen Produktionen sehen kann, noch bevor sie in die Kinos kommen. Die Premieren finden gewöhnlich bei übervollem Saal statt und am Ende gibt es ein Publikumsgespräch.
Eine schwierige Entscheidung
Es ist das Jahr 1986. Die rumänische Fußballmanschaft Steaua erzielt einen unglaublichen Triumph im Pokal der europäischen Meistervereine. Im Atomkraftwerk von Tschernobyl kommt es zum bisher schwersten Unfall in der Geschichte der Kernenergie. Und seit 20 Jahren schon sind Abtreibungen in Rumänien illegal. Das vom Diktator Ceau{escu initiierte Dekret 770 war ein soziales Experiment, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Zahl der rumänischen Bevölkerung zu erhöhen und eine neue Generation im Sinne des Kommunismus heranwachsen zu lassen. Zu diesem Zweck wurden sämtliche Verhütungsmethoden sowie die Abtreibung verboten. Offizielle Statistiken sprechen von mehr als 11.000 Frauen, die ihr Leben durch von Amateuren durchgeführte Abtreibungsversuche verloren.
Irina (von Isabela Neam]u gespielt), eine Dorflehrerin, hat schon zwei Kinder im Pubertätsalter, als sie erfährt, dass sie schwanger ist. Ihr Ehemann, ein Schiffskapitän, ist auf See und ihre Schwiegermutter, eine pensionierte Ärztin, zwingt sie regelrecht zur Abtreibung. Trotz der hohen Risiken - im Dorf gehen Gerüchte um, dass wegen der radioaktiven Wolke aus Tschernobyl, die sich in ganz Europa verbreitet hat, Kinder mit schweren Behinderungen geboren werden - weigert sich Irina, abzutreiben. Sie wünscht sich das Kind. Und sie will frei sein, allein die Entscheidung zu treffen. Ein paar Jahre später, nach dem Fall des Kommunismus, ist das Gefühl der Freiheit etwas unklar. Und die damalige Entscheidung Irinas wird von ihren Kindern kritisiert.
Leider enttäuscht der Film schon von den ersten Szenen an. Die Dialoge klingen künstlich und die Figuren sind unglaubwürdig: die Schwiegermutter ist ein wahres Monster und erinnert an die böse Stiefmutter aus den Grimm-Märchen, der fast gewalttätige Ehemann erweckt bloß Antipathie, die Kinder reden wie in einem Lehrbuch für Fremdsprachen aus den 80er Jahren und die Hauptfigur, Irina, ist etwas flach und blass dargestellt. Es gibt viel zu viel Schwarz und Weiß in diesem Film, wobei es immer die Grautöne sind, die berühren und zum Nachdenken anregen. „Das verlorene Jahr 1986“ läuft zurzeit auch in den Kronstädter Kinos.
Starkes Thema, schwache Darbietung
Ein anderes Beispiel, wie man ein starkes Thema vermasseln kann, ist der rumänische Spielfilm „Balaur“ (deutsch: Drache) in der Regie von Octav Chelaru. Wie viele rumänische Filme der letzten Zeit ist er von einer wahren Begebenheit inspiriert. Vor fünf Jahren sorgte der Selbstmord eines 17-jährigen Priesterseminaristen aus Piatra Neam] für Schlagzeilen. Es stellte sich heraus, dass der junge Mann seit mehreren Monaten eine Affäre mit seiner Religionslehrerin hatte. Die Frau war mit einem Pfarrer verheiratet und Mutter dreier Kinder. Nachdem sie die Beziehung mit ihrem Schüler beendete, geriet er in schwere Depressionen. Im Film von Chelaru geht es auch um eine Religionslehrerin, die Ehefrau eines Priesters ist (Ecaterina, gespielt von M˛lina Manovici). Der 16-jährige Schüler, mit dem sie eine kurze Affäre hat, kommt aus einem zerrütteten Elternhaus und ist aus Deutschland, wo seine Mutter arbeitet, zurück nach Rumänien gezogen. Auch diese Geschichte endet in einer Tragödie, doch die Art und Weise, wie es dazu kommt, wird unglaubwürdig dargestellt. Die Beziehung zwischen Schüler und Lehrerin beginnt zu schnell, es gibt viel zu viele Dialoge über Glaube und Freiheit, die Rache-Szene des verletzten Schülers erinnert an einen Actionfilm der B-Kategorie, manche Handlungen der Hauptfiguren kann man überhaupt nicht nachvollziehen und der von Alexandru Papadopol dargestellte Pfarrer-Ehemann, der eine komplexe und hochinteressante Figur hätte sein können (hier hätte sich der Regisseur und Drehbuchautor mehr an dem „wirklichen“ Pfarrer inspirieren können), ist einfach nur das Klischee eines orthodoxen Dorfpfarrers. Schade, dass ein großes Potential verpasst wurde. Doch „Balaur“ ist ein Film, der für anregenden Gesprächsstoff sorgt. Und der vielleicht mehr Zuschauer in die Kinosäle bringen wird als andere rumänische Filme. Am Abend der TIFF-Premiere, die ausverkauft war, stand ein Mann mit einem großen Plakat vor dem Victoria-Kino. „Ich kaufe eine Karte für den Film Balaur um 22 Uhr“, stand darauf. Man konnte nur hoffen dass er es geschafft hat, einen Platz zu bekommen. „Balaur“ kommt im September in die Kinos.
Experimente und kurze Geschichten
Ein interessantes Experiment, das über die Art und Weise spricht, wie sich die heutige junge Generation mit der Vergangenheit Rumäniens auseinandersetzt, ist der Hybrid-Dokufilm „Pentru mine tu e{ti Ceau{escu“ (deutsch: Für mich bist du Ceau{escu). Der Regisseur Sebastian Mih˛ilescu interviewt darin junge Leute zwischen 15 und 22 Jahren aus verschiedenen Milieus, die an einem Casting für die Rolle des jungen Ceau{escu in den 30er Jahren teilnehmen. Das Resultat ist besonders sehenswert und zeigt ein Portrait der heutigen jungen Generation, aber auch einen Blick in weniger bekannte Teile der Biographie des rumänischen Diktators.
Auch die rumänischen Kurzfilme werden Jahr für Jahr von begeisterten TIFF-Fans wie Weihnachten mitten im Sommer erwartet. Denn zwischen den über 20 kurzen Leinwandgeschichten, die jedes Jahr in drei Teilen gezeigt werden befindet sich fast immer ein kleines Juwel. Fast immer, denn seit ein paar Jahren seufzt man enttäuscht, nachdem man alle drei Teile gesehen hat. Keiner der Filme blieb im Gedächtnis, keinen wollte man unbedingt noch einmal sehen. Auch in diesem Jahr war die Kurzfilm-Ernte etwas schwach. Es waren zwar 20 kleine Welten, die in wenigen Minuten vorgestellt wurden. Doch kein einziger Film, der „das gewisse Etwas“ hatte. Interessante Themen und Darsteller gab es schon. Gleich drei Filme handeln von Arbeitsmigration - doch aus verschiedenen Perspektiven. Einer zeigt zwei Mädchen, die mit der Großmutter aufwachsen, während die Eltern in Spanien arbeiten, ein anderer zeigt eine Frau, die in Deutschland einen demenzkranken Ex-Nazi pflegt, und im dritten Kurzfilm sind Tochter und Mutter auf dem Sozialamt in Österreich und suchen nach einer Wohnung. Interessant ist, dass nur einer der Filme von der Corona-Zeit handelt (es geht um Fern-Freundschaften, die während des Lockdowns auf eine harte Probe gestellt werden und um den Drang nach Nähe und Geborgenheit). Im letzten Kurzfilm, der gezeigt wurde, machen zwei junge Männer Telefonwitze, doch der Abend, der mit kindischen Streichen beginnt, endet in einem blutigen Gemetzel. Dazwischen wird auch eine Pizza geliefert. Der interessanteste Kurzfilm kommt von Radu Jude. In „Plastic Semiotic“ werden anhand von Plastikspielzeug (Barbie-Puppen aber auch die berühmten rumänischen Puppen der Ar˛deanca-Fabrik) alle Etappen eines menschlichen Lebens dargestellt - von der Geburt bis zum Tod über Kindheit, Jugend, Erwachsensein und Alter. Der Effekt ist manchmal urkomisch, manch-mal traurig und oft unheimlich, während die seelenlosen Plastikpuppen auf der Kinoleinwand riesig werden. Es sieht aus, als ob das Filmteam riesigen Spaß dabei hatte, wieder mit Spielzeug zu spielen.
Und das ist letztendlich das Wichtigste am Filmemachen- man muss daran Spaß haben. Und auch am Zuschauen hat man nicht auf der Couch zu Hause den größten Spaß. Sondern im Kino, dem besten Ort, um Filme zu schauen. Das hat TIFF wieder einmal bewiesen und dass sollten wir alle tun: öfter ins Kino gehen.