Zwischen dem 10. und 14. Juli waren 30 Kinder, die der Honterusgemeinde nahe stehen, mit Pfarrer Joachim Lorenz, Gabriela und Steffen Schlandt, der Kinderrefferentin Ligia Talo? und der neuen Pfarrfamilie, Franziska und Claudiu Riemer, sowie mit zwei Freiwilligen aus Deutschland, im Burzenland unterwegs, um Spuren der alten Ritter zu entdecken. Mit dem Nahverkehr sind die Teilnehmer jeden Morgen aus Kronstadt zu einer Kirchenburg oder Burg gereist und haben Näheres über die Geschichte der Siebenbürger Sachsen, deren Baudenkmäler sowie über das Burzenland erfahren. Die Tagesreisen wurden nachmittags beendet, wobei eine Nacht ein Zeltlager im Hof der Evangelischen Kirche in Wolkendorf aufgeschlagen wurde, wo die Teilnehmer übernachtet haben.
Die Rüstzeit ist ein Projekt, das heuer zum ersten Mal in dieser Form stattgefunden hat und unter dem Motto „Ritter unterwegs“ abgehalten wurde. Warum „Ritter unterwegs“? Diese Veranstaltung sollte sowohl eine christliche Botschaft vermitteln, wie auch ein genaueres Bild über die Kirchenburgen, über die sächsischen Dörfer und die evangelischen Gemeinden bieten, über welche die Kinder, die am Kindergottesdienst, bei der Jungschar, beim Kinderchor und an den Aktivitäten, die die Honterusgemeinde Minderjährigen anbietet, wenig wissen.
Ausgehend von der Waffenrüstung Gottes, einer Metapher aus dem sechsten Kapitel des Epheserbriefs, wurden alle Kinder zu Rittern, die jeden Tag über je eine Tugend erfahren haben, die einen stärken und helfen, dem Bösen zu widerstehen. Im Epheserbrief wird militärische Rüstung als Bild für die geistliche Rüstung angewendet. Pfarrer Lorenz verdeutlichte diese Metapher anhand seiner Motorradrüstung und den Worten des Apostel Paulus: „der Helm des Heils schützt die Gedanken, der Brustpanzer der Gerechtigkeit klärt die Verhältnisse, das Schild des Glaubens schützt das Herz, der Gürtel der Wahrheit hält Lügen fern, das Schwert des Geistes ist Gottes Wort, die Stiefel der Bereitwilligkeit machen Mut."
Die Honterusgemeinde veranstaltet jedes Jahr, mit Ausnahme der Zeit während der Pandemie, ein Ferienlager in Techirghiol am Schwarzen Meer. Wegen Reparaturarbeiten am Haus und Hof, wo gewöhnlich gezeltet wurde, fiel die Aktivität heuer aus. „Wir wollten aber, dass in den Ferien nicht allzu viel Zeit vergeht, bis sich die Kinder wiedersehen. Sie sollten wieder zusammen sein, zusammen spielen und an unseren Tätigkeiten teilnehmen“, erklärt Gabriela Schlandt, eine der Veranstalterinnen.
Als Ritter haben sie die evangelischen Kirchen am Martinsberg, in Tartlau, Zeiden und Wolkendorf, wie auch die Festungskirche von Petersberg erkundet, Wappen selber erfunden und an Turnieren teilgenommen. Schatzsuchen und Spiele haben ihnen wichtige Details von den Bauten gezeigt, die Pfarrer der jeweiligen Gemeinden haben die Informationen vervollständigt. Lieder und Werkstätte standen auch im Programm der Freudelustigen, sodass Perlenketten gebastelt, Zinnfiguren gegossen und Heilkräuter studiert wurden. „Besonderen Erfolg hatten natürlich die Wasserspiele, aber auch das Theaterspiel und das Grillen des Stockbrots am Lagerfreuer“. Wanderungen, beispielsweise zum Zeidner Wunderkreis und der Schwarzburg auf dem Zeidner Berg, sowie der Besuch eines Museums und einer Pferderanch in Petersberg haben den Kindern auch viel Neues gebracht.
Die Kinderwoche endete am Sonntag, dem 16. Juli, mit einem Tauferinnerungsgottesdienst in der Schwarzen Kirche.
Die Honterusgemeinde wünscht sich, die Sommerveranstaltungen für Kinder weiterzuführen und auch in den nächsten Jahren solche Wochenlager zu organisieren.