Ovidiu Ganț fand sich zu einem Treffen im Rahmen des Demokratischen Forums der Deutschen im Kreis Kronstadt ein, wobei er, wie auch die Anwesenden, vom Vorsitzenden dieses Gremiums Bernhard Heigl herzlich begrüßt wurden. Das Treffen gestaltete sich zu einer offenen Aussprache zwischen dem Gast und den Forumsangehörigen, wobei er besonders einen Rückblick auf seine 20 Jahre Parlamentariertätigkeit bot, wie auch auf die weiteren Vorhaben, da Ovidiu Ganț sich als Forumsvertreter für ein sechstes Mandat zu den bevorstehenden Parlamentswahlen stellt. Dabei betonte er einleitend, dass die Buchvorstellung mehr ein Vorwand sei, da das Buch im Altreich und dem Buchenland schon vorgestellt worden ist. Mehr freue er sich auf diese Treffen, wobei er nicht selten in der Stadt unter der Zinne diese Gelegenheiten ausnützte, sowohl bei vorausgegangenen Parlamentswahlen, verschiedenen Winter- oder Frühlingsempfängen, beim Barholomaeusfest, mit Kronstädtern in Kontakt zu treten. Der vor 58 Jahren in Detta geborene Schwabenvertreter vertritt bestens auch die Sachsen, die Zipser, die Bukowina-Deutschen in der Abgeordnetenkammer im Rahmen der Minderheitenfraktion. Als Anerkennung dieses Einsatzes wurde ihm vom Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland dessen höchste Auszeichnung das „Große Ehrenwappen“, und von der Landmannschaft der Banater Schwaben die Prinz-Eugen-Nadel verliehen. Für seine Verdienste als Parlamentarier, nicht nur an der deutschen Minderheit des Landes, sondern auch für den Einsatz für die gesamten gesellschaftlichen Probleme der Mehrheitsbevölkerung, der anderen Minderheiten, dem Aufbau besonders guter Beziehungen zu Deutschland wurde ihm vor Kurzem das „Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ im Namen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier verliehen. Auch wurden ihm die Europa-Medaille der Bayrischen Staatsregierung, der Colan des Rumänischen Parlamentes, verliehen, seitens des Vatikans der Orden Pius IX. für seinen Einsatz für die griechisch-katholische Konfession in Rumänien, wie zahlreiche weitere Anerkennungen.
In seinem Exposé ging Ovidiu Ganț auf seine besonderen Interventionen im Parlament, in den Fachkommissionen ein, die zum Ziel die Pflege der Kultur haben, des Unterrichtes in deutscher Sprache, dessen sich vor allem mehrheitlich Angehörige der Mehrheitsbevölkerung erfreuen, der Pflege der Geschichte, der Rückgabeanträge seitens des Staates an die Evangelische Kirche oder Eigentümer, die noch nicht völlig geklärt worden sind, der Rechtsansprüche für die ehemaligen Russlanddeportierten und deren Kinder für die bei Zwangsarbeit verbrachten Jahre. Der Aussprache im Forumshaus waren Besuche von Ovidiu Ganț in Tartlau und Zeiden vorausgegangen, wobei er auch einige Feststellungen machen konnte, die nicht die besten sind, siehe Zeiden. Auf die weiteren Begegnungen, in Reps, musste der Gast vorläufig verzichten; sie werden auf einen anderen Zeitpunkt vertagt. Seinen Dank sprach er dem Ortsforum aus, dem es gelungen ist, einen Vertreter in Kronstädter Munizipalrat durch die geschlossene Allianz zu entsenden. Als Kandidat des Landesforums für ein weiteres Mandat im Parlament, dem sechsten, ist er sich bewusst, in Kronstadt nicht tausende Stimmen erzielen zu können, doch durch seinen Einsatz für die gesamte Bevölkerung werden auch einige deren Vertreter für ihn stimmen. Übrigens, laut Richtlinien wird vom Vorstand des Landesforums empfohlen, bei den Parlamentswahlen für dessen Kandidaten zu stimmen, bei denen für den Staatspräsidenten und den Senat bleibt es bei der freien Wahl des jeweiligen Wählers. Als positiv bezeichnete Gan] in Kronstadt auch den ständigen Kontakt zum Johannes-Honterus-Nationalkolleg, dem Schulinspektorat, in dem sich eine Vertreterin für den deutschen Unterricht befindet.
Persönlich würde Ganț eine Änderung der Verfassung sehen, damit nicht mehr so viele Kreisgebiete, sondern Regionen als Verwaltungsstrukturen bestehen, die besonders über Investitionen wie Bau von Autobahnen entscheiden können. Nicht aber eine Verminderung der Abgeordnetenzahl, da in dem Fall besonders die Minderheitenvertreter das Nachsehen hätten. Eine Verfassungsänderung hängt aber von einer eingehenden gesetzlichen Anpassung ab. Auch die gegenwärtige Struktur in zwei Kammern ist ebenfalls von der Verfassung bestimmt. Bezüglich der bevorstehenden Jährungen wie 80 Jahre Deportation oder 35 Jahre Forumsgründung betonte Gan], dass voraussichtlich im Januar in Reschitza und in dem Temeswarer Dom der Deportation gedacht wird. Erinnert sei, dass anlässlich der 50 Jahre seit der Deportierung, 1995, in Kronstadt landesweit daran erinnert wurde, markiert durch Gedenkveranstaltungen, Vortragsreihe auch in Anwesenheit des damaligen Landespräsidenten Ion Iliescu, der eine Botschaft an die ehemaligen Deportierten richtete. Was die Jährung der Forumsgründung betrifft, wird dessen Landesvorsitzender Dr.Paul-Jürgen Porr bei der nächsten Sitzung des Landesvorstandes einen Vorschlag unterbreiten. Im nächsten voraussichtlich gesicherten Mandat als Mitglied der Abgeordnetenkammer, wird Ovidiu Gan] die Politik des Forums fortsetzen, sich für den Unterricht in deutscher Sprache, Kultur und Gesellschaft einsetzen. Die entsprechende Förderung seitens der voraussehbaren Regierungskoalition, die das Forum unterstützen wird, bleibt bestehen – außer wenn extremistische Parteien hinzugezogen werden.
Den aufliegenden Band, dessen Autor Siegfried Thiel ist, Schriftleiter der Banater Zeitung, in der permanent die Agenda des Abgeordneten veröffentlicht wird, und unter dem Titel „Ovidiu Ganț – zwei Jahrzehnte im Parlament“ erschienen ist, erhielten dann die Anwesenden, von Ovidiu Ganț signiert, als Lektüre für die bevorstehenden Tage. Kennzeichnend für den Band sind die Vorstellung der Tätigkeit des Parlamentariers der deutschen Minderheit seitens der Leiter der Forumsstrukturen auf Landes- und Regionalebenen, die zahlreichen Illustrationen von Begegnungen mit hochrangigen ausländischen und inländischen Politikern, Auszüge aus Interviews, Gesetzesinitiativen, Ansprachen, die Ovidiu Ganț innerhalb dieser zwanzig Jahre gehalten hat. Als dieser Zeit vorausgegangen sind seine Tätigkeit als Leiter des Lenau-Lyzeums in Temeswar, seine Tätigkeit als Matheprofessor nach Abschluss des diesbezüglichen Studiums an der West-Universität Temeswar, seine Tätigkeit als Unterstaatssekretär und im EU-Parlament zu nennen. Er hat sich der demokratischen Entwicklung vollkommen gewidmet, diese ständig unterstützt, sich gegen extremistische Apologien gestellt, die auch des Öfteren in politischen Kreisen des Landes aufkamen und zu hören waren. Anlässlich der Pressekonferenz des Landesforums in Hermannstadt, betonte Ovidiu Ganț: Wir werden auch auf parlamentarischer Ebene die gleiche Politik wie bis jetzt weiterführen, wobei in der Auslandspolitik der pro-europäische Weg beibehalten wird.