Der Schulbeginn des neuen Unterrichtsjahres 2013/2014 findet unter besseren Voraussetzungen als in anderen Jahren statt, betonte Gabriela Adam, Fachschulinspektorin für deutsche Sprache innerhalb des Kronstädter Kreisschulamtes. Dieses bei der nun schon „traditionellen“ Pressekonferenz, wie Wolfgang Wittstock, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen im Kreis Kronstadt (DFDKK) bei dieser Zusammenkunft am Mittwoch, dem 12. September , festhielt. Das Forum schenkt dem Unterricht in deutscher Sprache große Bedeutung; dieser steht im Mittelpunkt des Interesses der gesamten Bevölkerung dank der Herkunft der an diesen Schulen eingeschriebenen Schüler, wobei die Kinder die Deutsch als Muttersprache haben, in absoluter Minderheit sind.
Heuer bestehen seit Schulbeginn in Kronstadt nur noch zwei Schulen an denen in deutscher Sprache unterrichtet wird. Es handelt sich um das Johannes-Honterus-Lyzeum und um die Allgemeinschule Nr. 12, an der ein separater Gebäudeflügel in der Mittelgasse nur für die deutsche Abteilung besteht. Die Vorschul- und Grundschulklassen der Allgemeinschule Nr. 5, an denen in deutscher Sprache unterrichtet wurde, sind diesen beiden Schuleinheiten zugeteilt worden. Wolfgang Wittstock betonte, dass der dabei erzielte Gewinn aber größer als der Verlust sei.
Werner Braun, Vorsitzender des Deutschen Wirtschaftsklubs Kronstadt (DWK), meinte, dieser Beschluss sei überraschend gewesen, da die Nachfrage an deutschsprachigem Unterricht weiter im Steigen ist. Doch sei diese Konzentration an den beiden Schulen besser, vor allem wegen der fachkundigen Ausbildung der Lehrkräfte. Der DWK wird die Allgemeinschule Nr. 12 unterstützen, auch schon da er sowie auch Peter Maffay als ehemalige Schüler diese fördern werden.
Insgesamt sind an den deutschsprachigen Schulen und Abteilungen im Kreisgebiet 2705 Schüler im neuen Schuljahr eingeschrieben, die in 117 Klassenzügen aufgeteilt sind. Grundschulunterricht wird, außer Kronstadt, auch in Zeiden, Fogarasch, Viktoriastadt und Rosenau vorgenommen, wo an der ehemaligen deutschen Schule ein moderner Anbau den Betrieb aufgenommen hat. Gymnasialunterricht wird in sechs Schuleinheiten durchgeführt, während Mittelschulunterricht an der Honterus-Schule und als Abteilung am Doamna-Stanca-Kolleg von Fogarasch besteht. Wichtig ist, dass Fachlehrer, die der deutschen Sprache mächtig sind, an den Schulen unterrichten. Nur in wenigen Ausnahmen sind es Lehrer, die ihrer Qualifikation jetzt nachgehen.
Biologielehrer Helmuth Wagner, Direktor des Johannes-Honterus-Lyzeums, bezog sich auf einige besondere gute Leistungen der Schule. Eingeschrieben sind rund 1500 Schüler die von 90 Lehrkräften unterrichtet werden. Unter ihnen sind auch einige, die sich bereits im Ruhestand befinden. Ihnen sprach Direktor Wagner besonderen Dank aus. Der Prozentsatz der Schüler, die das deutsche Sprachdiplom erzielen, ist auf 75 Prozent gestiegen, beim Bakkalaureat haben 96,81 Prozent der Schüler dieses bestanden. Laut der Aufnahmeergebnisse für die IX. Klasse, befindet sich die Schule nach dem Andrei-Şaguna-Kolleg nun an zweiter Stelle in der Stadt. Auch sind allgemein die deutschen Sprachkenntnisse der Schüler besser geworden, da auch die Eltern sich bewusst wurden, dass ihre Kinder diesbezüglich sehr gut vorbereitet sein müssen. Der gesamte Unterricht findet nur vormittags statt, was sich auch positiv auswirkt.
Auch konnten die Schulgebäude in den Sommermonaten aus eigenen Kräften, mit Unterstützung der evangelischen Honterusgemeinde A. B., und dem Elternbeirat, überholt, aber auch zwei neue Klassenräume eingerichtet werden. Heuer findet der Siebenbürgische Lehrertag am 19. Oktober in Zeiden statt, wie Mathelehrer Hans Wilk, zuständig im DFDKK-Vorstand für Schulfragen, betonte. Auch diese jährlich stattfindende Arbeitstagung ist angetan, den Unterrichtsprozess nicht nur zu fördern, sondern ihm auch mehr Qualität zu verleihen.
Eine landesweit bemerkenswerte Leistung, auf die Werner Braun erneut hinwies, ist die im Vorjahr gegründete Berufsschule „Kronstadt“. Sie dient als Beispiel für weitere derartige Einheiten. Braun wurde diese Woche nach Mühlbach eingeladen, wo eine ähnliche Schuleinheit gegründet werden soll, um aus eigener Erfahrung über die Gründung dieser Berufsschule zu berichten. Nicht zu vergessen, die Existenz der Privatschule „Jules Verne“ in Kronstadt an der auch Unterricht in deutscher Sprache erteilt wird. Somit stehen die Anzeichen für das neue Schuljahr gut; das wachsende Interesse am Erlernen der deutschen Sprache kann man nur begrüßen.