Der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturpreis 2018 geht an die beiden Germanisten und Hochschullehrer Prof. Dr. Horst Schuller(-Anger) und Michael Markel. Der Preis wurde dem in Nürnberg lebenden Michael Markel und dem in Eppelheim bei Heidelberg lebenden Horst Schuller für herausragende wissenschaftliche, publizistische und pädagogische Leistungen sowie für ihr Wirken zum Wohle der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft zuerkannt.
Michael Markel, 1937 in Deutsch-Weißkirch geboren, besuchte das Gymnasium an der Bergschule in Schäßburg und studierte 1957-1962 Germanistik und Rumänistik an der Klausenburger Universität. Dort war er anschließend und bis zur Ausreise 1992 als Assistent und Dozent für deutsche und rumäniendeutsche Literatur sowie als Leiter der Sektion Germanistik im Rahmen des Lehrstuhls für Germanische Philologie tätig. Er hat nicht nur Studenten geprägt, sondern als verantwortlicher Programmdirektor und Hauptautor der ab 1972 erschienenen neuen Lehrbücher für das Fach „Deutsche Literatur an den Gymnasien mit muttersprachlichem Unterricht“ auch mehrere Generationen von Schülern. Mit all dem hat er sich ebenso einen Namen gemacht wie als Herausgeber und Autor publizistischer und wissenschaftlicher Werke.
Horst Schuller, 1940 in Meschen geboren, besuchte das Gymnasium an der Bergschule in Schäßburg und studierte 1957-1962 Germanistik und Rumänistik an der Klausenburger Universität. Obwohl er seit 1972 sporadisch an der Hochschule in Hermannstadt unterrichtete, 1984 promoviert wurde und als Autor und Herausgeber wiederholt in Erscheinung getreten war, nahm seine universitäre Karriere erst nach dem Umsturz 1990 Fahrt auf. Bis dahin war er als Deutschlehrer in Marienburg und ab 1968 als Kulturredakteur der Karpatenrundschau tätig. Als Dozent und ab 1994 als ordentlicher Professor prägte er bis zu seiner krankheitsbedingten Emeritierung 2002 den neu gegründeten Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur der Universität Hermannstadt und wurde zu einem der Vorzeigerepräsentanten der Germanistik in Rumänien.
Die Preisträger, durch gemeinsame Erlebnisse, Erfahrungen und gegenseitige Achtung in Freundschaft verbunden, haben an der Geschichte der deutschsprachigen Literatur in und aus Rumänien mitgeschrieben und zur Kenntnis Siebenbürgens beigetragen. Dafür werden sie mit dem Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreis 2018 geehrt, der ihnen in feierlichem Rahmen am Pfingstsonntag, dem 20. Mai, während des Heimattags der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl überreicht wird. Die Laudatio wird Prof. h.c. Dr. Peter Motzan halten.
Der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturpreis wird seit 1968 jährlich von den Verbänden der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und Österreich verliehen. Er ist dotiert und die höchste von Siebenbürger Sachsen vergebene Ehrung für wissenschaftliche und künstlerische Leistungen. Bisherige Preisträger sind u. a. der Naturwissenschaftler und Raketenpionier Hermann Oberth, der Schriftsteller und Journalist Hans Bergel, der Philosoph Walter Biemel, der Dichter Oskar Pastior, der Bildhauer Peter Jacobi und die Malerin Katharina Zipser.