Mit vier Feuerwerken an verschiedenen Stellen der Stadt und mit Musik hat Kronstadt in der Silvesternacht Tausende Touristen und Einheimische in die Innere Stadt gelockt. Vom Schlossberg und dem Weißen Turm aus, sowie aus den Coresi- und Bartholomä-Vierteln aus wurden weiße, goldene, rote, grüne Lichter in die Luft geschossen, in einer Show für Jung und Alt. Sydney, Paris, London, Berlin oder New York hatten mit ihren Feuerspielen in der Nacht vom 31. Dezember 2023 zum 1. Januar 2024 Aufsehen erregt.
Pyrotechnik hat das neue Jahr angekündigt. Acht Minuten Lichterspiele am Himmel der Zinnenstadt haben Vulkane, Kometen, Blumensträuße, Palmen, sogar Herzchen leuchten lassen. Bei der intensiven acht-minütigen Show hat es geknallt, gedonnert und gestunken. Tausende Mobiltelefone haben die öffentlichen Feuerwerke gefilmt. Wie in jedem Jahr, haben sich viele Menschen den eigenen Spaß nicht nehmen lassen und haben eigene Feuerwerke und Böller angewendet. Und zwar direkt am Alten Marktplatz, wo eine große Menschenmenge ein Unterhaltungsprogramm verfolgte. In der ganzen Innere und Oberen Vorstadt hat es geballert. Am Șaguna-Sportplatz, gerade gegenüber vom Psychiatrie- und Neurologie-Krankenhaus, am Anger und auf Gassen. Hinter und vor Wohnblocks, auf der Straße und an öffentlichen Plätzen knatterte es bereits Tage vor Silvester. Dabei verbietet das Gesetzt Privatpersonen den Erwerb von Böllern und Feuerwerken mit schwererer Sprengkraft als drei Gramm. Pyrotechnische Gegenstände sind in Kategorien eingeteilt, die sich nach dem Verwendungszweck richten. Jene für Unterhaltungszwecke gehören zu den Kategorien F1 bis F4, wobei die ersten zwei nur von Personen ab 16 bzw. 18 Jahren und letztere beiden nur von Spezialisten unter ganz klaren Sicherheitsbedingungen gezündet werden dürfen. Bürger müssen sich ein Mal im Jahr mit Wunderkerzen und Tischfeuerwerken zufrieden geben. Wir alle wissen, es kommt Jahr für Jahr anders.
Die staatlichen Regelungen verbieten es auch, Feuerwerkskörper in unmittelbarer Nähe von öffentlichen Institutionen wie Krankenhäusern, Kirchen, Kinder- und Altersheimen abzubrennen und einen Abstand von mindestens 50 Metern von Wohnungen, öffentlichen Wegen und Alleen zu beachten. Außerdem darf man nicht näher als 500 Meter von Wäldern böllern und auf keinen Fall, dort wo Menschenmassen sind.
Trotz der landesweiten Beschlagnahmung Dutzender Tonnen Sprengstoff und Geldstrafen durch die Polizei wird das illegale Zeug weiterhin verkauft – und zwar das ganze Jahr über: online und Ende Dezember an Ständen auf Märkten, bei Kiosks, in kleinen Geschäften oder am Straßenrand. Für wenige Lei kriegt man zahlreiche Knaller. Die Gebrauchsanweisungen - wenn sie jemand lesen möchte - sind meist nicht in Rumänisch. Die Gefahr wird unterschätzt.
Gefahr für Menschen und Tiere
Das Verbot gefährliches pyrotechnisches Material zu betätigen soll tragische Unfälle vorbeugen, die immer wieder passieren. Hände werden zerfetzt, Hautverbrennungen verändern Leben, Augen, das Gehör oder sogar das Leben werden verloren - bei Menschen und bei Tieren.
Aktuelle Schlagzeilen berichten von einem 13-jährigen Kind aus Vaslui, dem eine Flasche, in der ein Knallkörper war, in der Hand knallte. Seine Augen wurden stark beschädigt, es wird in einer Augenklinik behandelt. Eine Frau aus Alba landete im Krankenhaus, nachdem ein großes pyrotechnisches Material in ihrem Auto hochging. Die Liste könnte weitergehen.
Die sozialen Netzwerke zeigen in der Zeit um den Jahreswechsel Fotos von Tieren, die vor Schreck vor dem Getöse und auf der Flucht davor in Maschendrahtzäune eingefangen wurden oder unter Autoreifen gelandet sind und tiefe Wunden aufweisen. Tierärzte und -schützer erklären, dass das Ereignis Tiere in Panik versetzt, Schlaganfälle verursacht, unkontrollierte Reaktionen auslöst. Sie sprechen von beschädigten Hörorganen oder von erschreckenden Folgen, wenn Hunde oder Katzen Knaller mit Futter verwechseln. Wildtiere wie Haustiere sind betroffen.
Schädlich auch für die Umwelt
Die schädlichen Folgen der bunten Lichtlein und Knaller auf die Umwelt ist immer mehr Leuten bekannt. Der Feinstaub zu Silvester belastet die ohnehin schon verschmutzte Luft noch mehr, ebenso die Unmengen an Müll, die nach den wenigen Minuten Spaß zurückbleiben. Fachleute entwickeln pyrotechnisches Material für Unterhaltungszwecke aus kompostierbaren Materialien, sodass kein Kunststoff oder Metall auf den Boden landet. Ersatz für die umweltbelastenden chemischen Substanzen wird allerdings noch gesucht. In vielen Städten der Welt herrscht entweder Böllerverbot oder es wird ein einziges großes Feuerwerk organisiert. Licht- und Lasershows oder Drohnenparaden scheinen aber die Zukunft zu sein. Für einen umwelt- und naturfreundlicheren Rutsch in die kommenden Jahre, wäre es angebracht, uns den Zeiten anzupassen.