Das neue Jahr hat als sportlichen Höhepunkt zweifellos die Olympischen Sommerspiele die zwischen dem 27. Juli und dem 12. August in London ausgetragen werden. Aus rumänischer Sicht macht man sich dabei keine großen Hoffnungen. Man spricht zwar von einer olympischen Goldmedaille die aber eher zufällig gewonnen werden könnte. „Wer nichts sät, wird auch nichts ernten“, soll Ion Ţiriac gesagt haben in Hinblick auf die mangelnde staatliche Unterstützung für Nachwuchstalente und für den Sport im Allgemeinen.
In Disziplinen wo es früher eine reiche Medaillenausbeute gab, wie z. B. Turnen oder Rudern, sieht es nicht mehr so gut aus. Schon allein die Teilnahme an den Spielen, zum Beispiel in den Mannschaftssportarten, wäre ein Erfolg für sich, weil die Olympia-Qualifikation gar nicht so einfach ist.
Auch beim zweiten Höhepunkt des Jahres, die Fußball- Europameisterschaft in der Ukraine und in Polen (9. Juni – 1. Juli), können rumänische Fans gelassener zuschauen, denn Rumänien war nur Dritter (nach Frankreich und Bosnien) in der Qualifikationsgruppe. Eine besondere Premiere wird es am 9. Mai auf der neuen Bukarester Nationalarena geben. Dann findet nämlich zum ersten Mal in unserem Land ein Endspiel der Europa-League (früherer UEFA-Cup) statt. Dank Steaua, der rumänische Fußballverein mit den meisten internationalen Erfolgen, kann man hierzulande noch an eine rumänische Präsenz bei diesem sportlichen Highlight träumen. Erste Hürde bis zu diesem doch fernen und deshalb „Wunsch“-Ziel sind die Holländer von Twente Enschede , gegen die die Bukarester Elf am 16. Februar (Heimspiel) und am 23. Februar antreten muss.
Das Sportjahr führt aber auch andere Großereignisse im Terminkalender: im Januar beginnt im fernen Australien das erste Grand-Slam-Tennisturnier; im März startet der Formel-1-Zirkus und in Nizza findet die Eiskunstlauf-WM statt; für April vorverschoben wurde das wichtigste rumänische ATP-Tennisturnier. Im Herbst beginnen die schon jetzt mit Spannung aber auch mit etwas Skepsis erwarteten Qualifikationsspiele für die Fußball-WM in Brasilien. Die ersten zwei Gegner lassen auf einen guten Start hoffen: am 7. September spielt Rumänien auswärts gegen Estland und empfängt am 11. September Andorra. Nachher wird es aber ernst im Auswärtsspiel gegen den Mitfavoriten Türkei (12. Oktober) und im Heimspiel gegen den klaren Topfavoriten, die Niederlande, am 16. Oktober.
Von Kronstädter Sportlern die international mitmischen, kann nicht allzuviel erwartet werden. Die von ihren Vereinen nominierten Bestsportler für 2011 sind der Tennisspieler Horia Tec²u, die Judoka Daniel Brata und Radu Valentin (alle von Dinamo Kronstadt), während bei CSM Braşov die Schwimmer Alexandru Coci und Alin Coste vor dem Gewichtheber Adrian Ghişoi zu nennen sind.