Nach dem Spanier Jose Murcia und dem zum Haupttrainer avancierten Co-Trainer Daniel Isăilă hat nun Marius Şumudică die Trainerstelle beim FaC Kronstadt übernommen. Der Trainerwechsel fand praktisch über Nacht statt.
Şumudică hatte überraschend nach einem Streit mit dem Klubboss von „Astra“ die Mannschaft aus Ploieşti verlassen, obwohl er dort eigentlich sehr gute Arbeit geleistet haben dürfte, denn die Mannschaft blieb mehrere Spieltage unbesiegt. Şumudică musste nicht lange Zeit nach einem neuen Trainerjob suchen: der in den Wertungskeller abgesackte FCM Neumarkt hatte bei ihm angefragt und Şumudică war angeblich bereits auf dem Weg nach Neumarkt/Tg. Mureş um die Papiere zu unterschreiben.
Bis er aber dort ankam, wurde er in Kronstadt vom Vereinsboss Ioan Neculaie „abgefangen“ und überredet, gleich da zu bleiben. Wenn man weiß, wie es in der ersten rumänischen Fußballliga zugeht, wo Zwangsabstiege, Verhaftungen und Bestechungsaffären um Schiedsrichter, Vorladungen der obersten Liga- und Verbandschefs zur Staatsanwalt inzwischen zum Alltag gehören, dann kann so eine banale Abwerbung nicht weiter wundern.
Nach der 1:2-Niederlage in Hermannstadt gegen Voinţa sagte der neue Kronstädter Trainer, dass bei FC Kronstadt eine Menge Arbeit auf ihn warte, weil viel zu tun sei, um nicht in direkte Abstiegsgefahr zu geraten. Er wolle auch das Spielsystem ändern und mit zwei Sturmspitzen spielen, ließ der ehemalige Stürmer verlauten. Şumudică (Jahrgang 1971) hatte seine größten Erfolge als Spieler bei Rapid Bukarest (1999 –Landesmeister, 1998 und 2002 – Landespokalsieger) und stand auch im Ausland (in Portugal bei Maritimo Funchal und in Zypern) als Spieler unter Vertrag. Bis in die Nationalelf hat er es allerdings nicht geschafft zum Unterschied einer seiner neuen Schüler, Alex Chipciu, der bei seinem zweiten Länderspiel, obwohl erst in der zweiten Spielhälfte eingesetzt, im Sieg gegen Griechenland (3:1) sein erstes Länderspieltor erzielen konnte.
Die Meisterschaftspause wegen den zwei Vorbereitungsspielen der Nationalelf hat anscheinend den Kronstädtern genutzt, denn sie erzielten am Samstag gegen das Schlusslicht CS Mioveni einen deutlichen 4:0-Heimsieg, der ihnen mehr Vertrauen für die noch verbliebenen Spiele der Hinrunde schenken dürfte.