Fünf Mannschaften werden als Favoriten gehandelt, um in der 100. Meisterschaft den Titel zu gewinnen. Es ist die Rede von: FCSB (ein unschöner Kompromiss weil der Name „Steaua“ nicht mehr geführt werden kann), ihr Bukarester Dauerrivale „Dinamo“, der wieder erstarkte Klausenburger Eisenbahnverein CFR, der amtierende Meister Viitorul und CSU Craiova, die nun in Oltenien als Nachfolgerin der legendären U Craiova gelten soll. Drei rumänische Top-Trainer der jüngeren Generation treffen aufeinander: Gheorghe Hagi (Viitorul), Dan Petrescu (CFR) und Cosmin Contra (Dinamo). Hinzu kommen Nicolae Dică (eine weitere Notlösung von FCSB-Boss Becali, der es nicht lassen kann, sich persönlich in die Mannschaftsaufstellung einzumischen) und der Italiener Devis Mangia (CSU), von dem der Durchbruch zu größeren Erfolgen, zumindest ein Startplatz in der Europe League, erhofft wird.
Die Neulinge heißen Juventus Bukarest (der Name ist nicht zufällig gewählt, der Verein führt das alte Wappen der Turiner Mannschaft) und Sepsi OSK Sankt Georgen aus dem Kronstädter Nachbarkreis Covasna. Somit ist das Szeklerland erstmals in der rumänischen Fußballmeisterschaft vertreten. Der Verein muss vorläufig seine Heimspiele in Kronstadt austragen, bis in Sankt Georgen ein entsprechendes Stadion fertig ist. „Die Leute müssen kapieren, dass es sich hier nicht um Ungarn und Rumänen handelt, es geht nur um Fußball“, sagt Vereinsboss Laszlo Dioszegy bezüglich eventueller nationalistischer Ausschreitungen bei den Spielen dieser Mannschaft, deren Fans die Szekler Hymne singen und die Szekler Fahne schwenken.
Nach den zwei ersten Spieltagen fallen zwei Ergebnisse auf: CFR besiegt zu Hause klar Viitorul (2:0) und Dinamo verliert das erste Heimspiel gegen FC Botoşani (0:1). Auch FCSB konnte trotz zweier Siege (gegen Voluntari 2:1 und auswärts gegen ACS Poli Temeswar 1:0), trotz größtem Budget in der Liga und wichtigen Transfers (Gnohere, Budescu, Teixeira, Morais, Nedelcu) nicht überzeugen. Mehr über das Niveau der rumänischen Fußballmeisterschaft im internationalen Vergleich erfahren wir heute Abend, wenn in den Europa-League-Vorrundenspielen Dinamo gegen Athletic Bilbao, CSU Craiova gegen AC Mailand und Astra gegen den ukrainischen Verein Oleksandria antreten. Was FCSB gegen Viktoria Pilsen im Quali-Spiel für die Champions League erreicht hat, erfahren Sie auf der ADZ-Sportseite. Das Spiel Viitorul – APOEL FC (Zypern) fand gestern nach Redaktionsschluss statt.