Die Rückrunde der ersten rumänischen Fußballliga startete am vorigen Wochenende mit einer einwöchigen Verspätung, da auf den festgefrorenen und eingeschneiten Stadien es schwer möglich war, Fußball zu spielen ohne auch Verletzungen zu riskieren.
FC Kronstadt trat im Heimstadion gegen Pandurii Tg. Jiu an. Der 2:1-Sieg sicherte die notwendige Ruhe, um in diesem Frühjahr möglichst wenig mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben. Trainer Marius Şumudică zeigt sich optimistisch und glaubt, dass seine Mannschaft am Ende der Meisterschaft in der oberen Hälfte der Wertung liegen wird. Für einen Platz in der Europe League reicht es wohl noch nicht, aber der Trainer glaubt, dass dieses Ziel in einigen Jahren als realistisch gelten könne.
„Wir sind noch nicht ein großes Team, das selbstsicher auf Sieg spielen kann. Wir haben uns vor dem Sieg gefürchtet, sind in die Verteidigung gegangen und so kam der Ausgleichstreffer“, sagt der Trainer. Er beglückwünschte seine Schüler für ihren Kampfgeist und dankte ihnen für den Sieg – das schönste Geschenk zu seinem 41. Geburtstag den er einen Tag später feierte. Nun folgt das Auswärtsspiel gegen Sportul studen]esc, einer der Abstiegskandidaten. Wenn von da auch ein Punkt geholt werden kann, dann ist der erste Etappenplan (4 Punkte aus den zwei ersten Spielen) erfüllt.
Den denkbar besten Einstand bei der Kronstädter Elf konnte Neuzugang Blaze Ilijoski feiern. Der Mazedonier schoss das Tor zum 1:0 und verwandelte den Strafstoß gegen Spielende (78. Minute) was den Sieg sicher stellen konnte. Ilijoski hofft in den verbliebenen 15 Meisterschaftsspielen noch sechs oder sieben Tore zu erzielen.
Er sei ein geborener Torschütze, kam das Lob seitens des Trainers, der auch seine eigenen Verdienste nicht verschweigt („Ich wusste, wen ich herbringe.“). In der Winterpause haben zwei wichtige Spieler Kronstadt verlassen: der Stürmer Alex Chipciu spielt nun für Steaua und Marian Cristescu wechselt zu der Klausenburger Studentenelf. Hoffentlich bessern diese Spielerverkäufe die Vereinskasse auf, denn dort scheint das Geld knapp zu werden. Auf das zweite Trainingslager in Antalya musste verzichtet werden und die Spielerlöhne wurden, wieder mal, mit Verspätung ausgezahlt.
Trotz spielfreie Winterpause ist in den rumänischen Fußball keine Ruhe eingekehrt. Außer den schon zur Regel gewordenen lauten Sprüchen die Leute wie Becali oder Liga-Chef Mitică Dragomir klopfen, kommen Bestechungsskandale und Steuerhinterziehungen hinzu in denen leider auch bekannte Namen wie z. B. Ex-Nationalspieler Gică Popescu mitimpliziert sind. Die Entlohnung der Schiedsrichter wurde wegen deren schwachen Leistungen halbiert. Ob das wohl die gewünschte Wirkung zeigt? Manche Spitzenklubs fordern, erneut bei wichtigen Spielen Schiedsrichterbrigaden aus dem Ausland anzuheuern.