Seit dem Herbst hat Kronstadt auch ein Wasserball-Team in der ersten Liga. Zugegeben, es handelt sich eigentlich um die Bukarester von „Sportul studenţesc“, die in Bukarest trainieren und von dort finanziert werden. Die Mannschaft nennt sich offiziell „Sportul studenţesc Corona“ und trägt ihre Heimspiele in der neuen Kronstädter olympischen Schwimmhalle aus. Damit erhofft sich der vom Bürgermeisteramt finanzierte Sportverein „Corona“ in Kronstadt das Interesse für Wasserball zu wecken und in kurzer Zeit verstärkt auch Kronstädter ins Team aufzunehmen. Derzeit gibt es Kindergruppen, die in dieser Sportdisziplin ausgebildet werden. Die Bukarester sind stolz auch Kronstadt vertreten zu dürfen, sagt ihr Trainer Aurelian Georgescu. Die Bedingungen, die die im April 2013 eröffnete Schwimmhalle bieten kann, seien einmalig für rumänische Verhältnisse, heißt es seitens der Bukarester. Ein erster sportlicher Erfolg des jungen Teams war die Qualifizierung ins Endspiel um den Landespokal, wo man denkbar knapp (nach den Fünf-Meter-Schüssen) gegen Steaua verlor.
Außer Polo hat Corona auch mehrere Schwimmer und Schwimmerinnen und versucht nun, die Konkurrenz von CSM Braşov zu übernehmen, die ja im selben Schwimmbecken trainiert. Es wäre schade gewesen, die nun vorhandene Sport-Infrastruktur nicht entsprechend auch im Leistungssport zu nutzen, so wie man das zum Beispiel mit dem Eisstadion und der Eishockey-Mannschaft von Corona getan habe. Das Geld für den Schwimmsport kommt anscheinend von den Geldmitteln, die bisher dem Fußball zugewendet wurden. Dort hatte man aber schlechte Erfahrungen gemacht. Für teures Geld wurden Spieler aus dem Ausland und ein neuer Nichtkronstädter Trainer angeworben. Die Elf ging sang- und klanglos unter, stieg ab und wurde aufgelöst. Vielleicht hätte Corona mehr Erfolg und vor allem mehr Fans gehabt, hätte man nicht so leicht auf den Trainer (Daniel Bona) und die Spieler verzichtet, die den überraschenden Aufstieg gemeistert hatten.
Diese Lehre hat man, zumindest teilweise, bei der Handball-Abteilung von Corona gezogen. Dort setzt man auf ein „zu hundert Prozent rumänisches Projekt“. Das will heißen, dass zum Unterschied von anderen rumänischen Frauenhandballteams, keine ausländische Spielerinnen unter Vertrag genommen werden. Unter den rumänischen Spielerinnen sind auch bekannte Namen wie Aurelia Brădeanu. Trainer Bogdan Burcea hat einige begabte Kronstädter Nachwuchsspielerinnen im Aufgebot. Kronstädter als Leistungsträger und auch als Trainer bringen in der Regel mehr Fans ins Stadion/Sporthalle/Schwimmbecken; die Stadt identifiziert sich eher mit „ihrer“ Mannschaft.
Das wird beim Wasserball nicht anders sein. Lobenswert ist dieser Versuch allemal, wie auch die Initiative dem schönen Schwimmbecken den Namen eines verdienstvollen ehemaligen Kronstädter Schwimmtrainers zu verleihen: Mihai Mitrofan.