Die besten Skispringer der Welt - mit einer nennenswerten Ausnahme: Ryoyu Kobayashi aus dem fernen Japan) kamen nach Rosenau, um da an der 27. und der 28. Etappe des Skispringen-Weltcups anzutreten.
Es waren spannende Wettkämpfe – eine gute Werbung fürs Skispringen. Wenn am Freitag sich die Zuschauerzahl in Grenzen hielt, so waren es am Samstag rund 8000 Zuschauer, die für eine fabelhafte Kulisse und eine großartige Stimmung sorgten. Ihre Begeisterung, ihre Anfeuerungen sollten den Sportlern zusätzliche Energie verleihen und sollten zum Windglück verhelfen, um möglichst weite Sprünge zu erreichen. In der Tat, der Schanzenrekord wurde am Samstag im ersten Durchgang von 101 m (Markus Eisenbichler) auf 103 m verbessert. Das schafften Constantin Schmid, Gregor Schlierenzauer und Stefan Kraft. Schmid verhalf der Rekordsprung auch zu seinem ersten Podiumsplatz (Platz 3) im Skisprung-Weltcup. Stefan Kraft siegte am Samstag und verteidigte somit seinen ersten Platz in der Gesamtwertung. „Es macht mehr Spaß auf einer Flugschanze zu fliegen, aber diese Schanze hier ist auch richtig lässig“, sagte Kraft sichtlich zufrieden mit seiner Leistung. Am Vortag hatte Karl Geiger mit zwei 100-Meter-Sprüngen sich vor seinem Mannschaftskollegen Stephan Leyhe und vor Stefan Kraft durchsetzen können. Geiger hatte bereits zweimal im Sommer 2018 beim FIS-Sommerpokal in Rosenau gewinnen können, so dass ihm diese Schanze zweifellos zusagt. „Natürlich liebe ich diese Schanze hier, das ist ein großartiger Platz für mich und ich bin über den Sieg heute überglücklich“, sagte er auf der Pressekonferenz. Mit Platz zwei am Samstag trennen ihn nun 118 Punkten von Kraft vor den letzten sieben Etappen in Finnland und Norwegen. Die polnischen Top-Springer Kamil Stoch und Vierschanzentournee-Sieger Dawid Kubacki schafften es diesmal nicht, wie auch die Norweger oder Slowenen, aufs Siegerpodest zu steigen. Das konnte ihre Fans (die zahlreichsten ausländische Zuschauer in Rosenau) aber nicht hindern, ausgelassen zu feiern.
Die Rosenauer Premiere im Skisprung-Weltcup der Herren war ein voller Erfolg und ist die Krönung jahrelanger Bemühungen mit Hilfe österreichischer Sponsoren und Berater, da die beste Sprungschanze Rumäniens und wahrscheinlich auch Südosteuropas einzurichten. Premier Ludovic Orban war anwesend, wie auch Sportminister Ionu] Stroe, der eine Finanzierung aus Regierungsgeldern von rund einer Million Euro für diese Schanze in Aussicht stellte. Damit sollen Flutlichtanlage und Zuschauerränge gebaut werden – FIS-Voraussetzungen, um in Rosenau weiterhin Weltcup-Etappen der Herren abzuhalten.