Allen konkreten Voraussetzungen nach, den Mitteilungen des Kronstädter Kreisrates, soll ab 15. Juni der neue Internationale Flughafen Kronstadt-Weidenbach/Aeroportul International Brașov – Ghimbav den Betrieb aufnehmen. Auch sind schon konkrete Flugverbindungen angekündigt worden, sowie Fluggesellschaften die die Verbindungen zu Flughafen andere Staaten sichern werden. In der am 25. April 2023 stattgefundenen Pressekonferenz wurde bekannt gegeben, dass der erste Flug am 15. Juni , 9 Uhr, von der Fluggesellschaft Dan Air nach Nürnberg stattfinden soll. Gegenwärtig werden noch Gespräche geführt, dass eventuell den ersten Flug eine Tarom-Maschine der rumänischen Fluggesellschaft nach Brüssel sichern könnte. Anderseits hat der Direktor von Dan Air, Matt Ian David angekündigt, dass zur Zeit Flugtickets von Deutschland aus nach Kronstadt schon verkauft worden sind. Das Interesse vor allem von Unternehmern aber auch Einzelpersonen ist sehr groß, so dass Stuttgart, München, Nürnberg im Gespräch stehen. Touristische Flüge könnten nach London, Barcelona, Budapest aufgenommen werden da für diese Ziele großes Interesse besteht. Auch andere Fluggesellschaften zeigen ihr Interesse an dem Kronstädter Flughafen. WizzAir wird ab September die Verbindung zwischen Dortmund und Kronstadt sichern.
Aller Anfang ist schwer und benötigt auch besonderes Interesse um neue Projekte zu starten. In Kronstadt gibt es die diesbezügliche Tradition des Flugzeug- und Segelflugzeugbaus, die der Existens eines Flughafens sogar mit internationalen Anbindungen, sowie auch die der ersten hier gebürtigen Flugpioniere die Bleibendes geleistet haben. Und weshalb sollte der Kronstädter Flughafen in Zukunft nicht auch den Namen eines dieser Vorgänger tragen? Die meisten inländischen Flughafen tragen derartige Namen wie Henri Coand², Aurel Vlaicu, Traian Vuia. Doch darüber werden sicher noch Meiningen und Vorschläge geäußert werden.
Rückblick auf ersten Kronstädter Flughafen
Die ersten Ansätze bezüglich einer Flugzeugbauindustrie gab es schon nach dem Ersten Weltkrieg. König Ferdinand unterzeichnete am 25. Juni 1925 das Gesetz zur nationalen Verteidigung. Allerdings wurde schon 1920 das Rumänische Flugzeugbauunternehmen mit staatlicher Subvention gegründet. Doch bis nach dem königlichen Erlaß trat Ruhe ein.. Nach kurzer Zeit wurde somit am 6. August 1925 die Kronstädter Aktiengesellschaft IAR , mit einem Kapital von 120 Millionen Lei gegründet. Ein drittel der Aktien wurde von zwei französischen Unternehmen Lorrain-Dietrich und Bleriot-Deperdussin erworben. Diesbezüglich gibt es unterschiedliche Daten, wobei einige die Gründung der Aktiengesellschaft auf den 1. November 1925 festlegen. Das Projekt zu dem Bau des Unternehmens s wurde vom Architekten George Matei Cantacuzino erstellt. Die offizielle Eröffnung des Flugzeugbaubetriebes der an der Petersberger-Straße errichtet worden ist, fand am 11. Oktober 1927 statt. Zahlreiche Persönlichkeiten nahmen an dem Festakt teil, darunter der rumänische Premierminister Ionel Br²tianu und der französische General Henri Berthelot. Ein Jahr darauf wurde auch der eigene Flugplatz des Unternehmen eröffnet der für die Probeflüge erforderlich war.
Die Produktion wurde intensiv aufgenommen mit Modell Moran-Saulinier MS 35. Das Konzept des ersten rumänischen Flugapparates stammte von Elie Carafoli und ging auch in die Produktion. In den Jahren 1927 bis 1945 wurde da rund 25 Flugzeugtypen IAR 39, IAR 14, IAR 80, IAR 81, insgesamt 1000 Apparate gebaut. Darunter befanden sich 17 rumänische Konzepte, acht Motorenausfertigungen. Zu diesen gehörten auch 22 Schulungsflugzeuge und 16 Jagdflugzeuge. Insgesamt 2000 Triebwerke wurden da erstellt. Am 1. Juni 1935 wurde vom Unternehmen auch der Klub für Segelflugzeuge und Piloten eröffnet.
Von dem Betriebsflughafen konnten nun auch Inlandflüge aufgenommen werden. Der erste startete am 25. Oktober 1935 auf der Strecke Kronstadt – Bukarest. Am 7. Mai 1941 wurde die tägliche Flugverbindung zwischen Bukarest – Kronstadt – Hermannstadt – Turda eröffnet. Noch im gleichen Monat wurde die Fluglinie Hermannstadt – Arad eröffnet von wo man Flugverbindungen nach Berlin, Prag, Wien und Budapest hatte. Auf die Zwischenlandung in Kronstadt wurde ab dem 22. Juni 1941 verzichtet. Während des englisch-amerikanischen Bombardements der Stadt am 15. April 1944 wurden auch das Flugzeugbauunternehmen, der Kronstädter Bahnhof, die Eisenbahnreparaturwerkstatt, die Erdölraffinerie getroffen. Der letzte Flugzeugtyp der vor der Schließung des Unternehmen da noch erzeugt worden war, war IAR 80. Ab 1944 wurde bestimmt an Stelle von Flugzeugen, da Traktoren für die Landwirtschaft zu erzeugen. Am 26. Dezember 1946 verließen die ersten Traktoren das hiesige Montageband. Parallel wurden da auch Segelflugzeuge noch gebaut in der Sektion die 1950 da eröffnet worden ist, und ab 1968 dann von dem Unternehmen ICA Weidenbach übernommen worden war.
Flugpioniere Ziegler, Șilimon, Prunariu
In Siebenbürgen mangelte es nicht an Flugpionieren. Zu den Kronstädtern gehören die Namen Albert Ziegler, Iosif Șilimon, Dumitru Prunariu deren Namen ins Gespräch gebracht werden sollten falls der neue Flughafen einen solchen ehren sollte.
Der in Zeiden geborene Albert Ziegler (1888 - 1946) baute nicht nur eigenen Fluggeräte sondern bot mit diesen auch Schauflüge. Das Leben und Schaffen von Albert Ziegler wurde in zahlreichen Forschungen, Berichten, Ausstellungen, Archivfotos dokumentiert. Er stammte aus einer Bauernfamilie, erlernte das Schlosserhandwerk bei Meistern in Zeiden und Kronstadt, baute einen Motor für den er einen goldenen Preis der Handels- und Gewerbekammer erhielt. Später arbeitete er in der französischen Schweiz, Paris, unternahm Reisen durch England und Schottland, bewarb sich als Pilot, arbeitete sein eigenes Fluggerät aus , zeigte einen Schauflug am 19. Oktober 1913 bei Weidenbach, später in Hermannstadt, Bistritz, Mediasch, Schäßburg. Hier verzeichnete er auch einen Absturz kam aber weder er noch der freiwillige Passagier zu Schaden. Später ließ er sich im Ausland nieder wo er als Fachmann und Versuchspilot tätig wurde.
Ein besonderer Pionier des Flugwesen in der Neuzeit war Dipl.-Ing. Iosif Șilimon (1918 - 1981) der im Flugzeugbaubetrieb von Weidenbach sich dem Segelflugzeugbau widmete und besondere Leistungen erzielte. Da wirkte er als technischer Direktor des Unternehmens. Besonderes Aufsehen erregte er mit dem Bau eines Motorseglers des Typs IS28M2 mit dem von Kronstadt bis Australien der Flug vorgenommen werden konnte, und die 22.000 km problemlos zurückgelegt wurden. Drei Segelflugzeuge desgleichen Typs beteiligten sich an dem Überseeflug und trafen bestens wieder in Weidenbach ein. Die Reihe der von Iosif Șilimon projektierten Segelflugzeuge ist lang und ist durch seine Tätigkeit als solcher in die Geschichte des Flugzeugbaus eingegangen. Seine letzte Ruhe fand er am Kronstädter Innerstädtischen Friedhof.
Nicht zu vergessen der erste rumänische Kosmonaut Dumitru Prunariu der ebenfalls ein Kronstädter ist. Die hiesige Flugtradition wird auch durch die Militärakademie Henri Coandă fortgesetzt, in der Offiziere auch für die neuesten Düsenflugzeuge ausgebildet werden.
Die Idee des Baus des Kronstädter Flughafens ging von Aristotel Căncescu, ehemaligem Vorsitzenden des Kronstädter Kreisrates aus, der bis zur politischen Wende im ICA Betrieb von Weidenbach tätig war. Doch während seiner Amtszeit wurde nur die Flugpiste gegossen, während die Initiative vom aktuelle Vorsitzenden des Kreisrates Adrian Veștea aufgenommen und auch zu einem guten Ende gebracht wurde. Der aktuelle Premierminister Nicolae Ciucă wurde zur der Festlichen Eröffnung der Flughafens eingeladen und hat auch zugesagt. Er bezeichnete diesen als das bedeutendste Projekt der letzten 30 Jahre, das verwirklicht worden ist.