„Neustädter Nachrichten“
(Nr. 204, Jahrgang 57, Sommer 2014)
Es ist die vierte Ausgabe des Briefes der Heimatortsgemeinschaft Neustadt bei Kronstadt, wie im Untertitel dieser Publikation vermerkt wird, die in Farbdruck erscheint. Es ist natürlich ein zusätzlicher Anziehungspunkt für die Leser, aber, wie Nachbarvater Helfried Götz in seinem Vorwort vermerkt, auch ein Anstieg der Druckkosten wofür man gemeinsam mit den Neustädtern in Deutschland eine Lösung finden muss. Ebenfalls in diesem Vorwort wird auch das Hauptthema dieser Ausgabe, das Birkenschlagen, eine alte zu Pfingsten stattgefundene Tradition, erwähnt.
Zudem werden die Vorankündigungen für das heuer in Neustadt vom 5. bis zum 10. August stattfindende Treffen und jenes vom 26. zum 28. Juni 2015 in Friedrichroda veröffentlicht. Das hiesige Treffen wird nach altem Brauch organisiert, wobei der Dienstag mit der Vorbereitung der Blätter für die Doboschtorten eingeleitet wird. Am nächsten Tag wird der Saal übernommen und für das Treffen vorbereitet. Am Donnerstag gehen die Männer ans Schweineschlachten, die Frauen bereiten die Nudeln und Backerbsen vor. Am Freitag werden die Tische gedeckt, Torten gefüllt. Natürlich alles gemeinsam und bei guter Stimmung. Am Samstag steigt das Fest mit Festgottesdienst um 11.00 Uhr. Sonntag wird das Treffen mit dem „Kechdoch“ abgeschlossen. Natürlich ein willkommener Anlass für die Neustädter von überall wieder zusammenzukommen, die gegenseitigen Bindungen zwischen Heimatgemeinde und HOG zu festigen.
Mehrere Beiträge und Erinnerungen aus unterschiedlichen Jahren beziehen sich auf das Birkenschlagen zu Pfingsten. Bis zu hundert Birken wurde am Vortag des Pfingstfestes geschlagen mit denen die Häuser des Bürgermeisters, des Pfarrers, des Kurators geschmückt wurden. Eine kam auch vor die Kirche und eine vor das Rathaus. Nach Mitternacht wurde Birken vor die Häuser der Bräute aufgestellt. Versehen sind die Beiträge auch mit Archivfotos, die diese zu einer aufklärenden Dokumentation machen.
Ausführlich und aufschlussreich sind auch die Aufzeichnungen des Dirigenten Gernot Wagner über die 1971 stattgefundene Österreich-Tournee der vereinigten Blaskapellen von Rosenau und Neustadt, was für die damalige Zeit kaum vorstellbar war. Der Beitrag erschien als Nachlass von dem im Februar dieses Jahres verstorbenen Musiker. Illustriert wurde das Material mit Fotos, die Hermann Sadlers zur Verfügung stellte. Karl Heinz Brenndörfer stellt den Band „Die Blaskapellen des Burzenlandes – Geschichte und Werdegang der Blasmusikformationen aus den Burzenländer Gemeinden“ vor, ein Band der seit wenigen Monaten aufliegt und sicher großes Interesse nicht nur bei den Instrumentalisten erregt.
Das von Hannelore Baier geführte Gespräch mit Dr. Heinz Günther Hüsch, dem deutschen Verhandlungsführer beim Freikauf der Rumäniendeutschen, das aus der ADZ übernommen wurde und dessen erste Folge gebracht wird, kommt sicher sehr gut an, vor allem bei den Lesern im Ausland, die nicht die ADZ beziehen.
Harry Zacker hält in einer ausführlichen Bildreportage Eindrücke seiner mit dem Fahrrad vorgenommenen Reisen durch Europa fest, auf denen er von seinen Freund Johnny, einem gebürtigen Weidenbächer begleitet wird, der allerdings in Rumänien in Ormeni{ lebt, da seine Frau Ungarin ist und von da stammt.
Aus der Heimatgemeinde Neustadt berichtet Elke Gheorghe, die sich auf die kirchlichen Wahlen vom November 2013 bezieht. Auch wurde Erhard Porr zum Kirchenkurator wiedergewählt. Renate Götz stellt das neue Küsterehepaar Mioara und Sabin Anca aus Neustadt vor. Über das kirchliche Leben berichtet ausführlich Pfarrer Uwe Seidner, der auch einen Reisebericht nach Südbessarabien in der Ukraine zeichnet. Helfried Götz stellt eine Dokumentation laut Berichten aus der rumänischen Kronstädter Presse, bezüglich des Baus des Flughafens, den Lesern zur Verfügung. Die Mitteilungen, Bekanntmachungen, Beschlüsse der HOG, Auszüge aus den Zuschriften an den Vorstand und das Redaktionsteam, die Familieninformationen ergänzen diese vielseitige Ausgabe der „Neustädter Nachrichten“.
„zeidner gruß“
(Nr. 116, Jahrgang 61, Juni 2014)
Zwei Materialien aus dem Inhalt dieser Sommerausgabe, die in einer Auflage von stattlichen 1250 Exemplaren erschienen ist, ziehen das besondere Interesse an: Die Ankündigung und das Programm der vierten Begegnung in Zeiden vom 8. - 10 . August, wobei bei diesem Festanlass auch die durch den Orgelbauer Hermann Binder restaurierte Prause-Orgel wieder eingeweiht werden soll. Dieses geschieht im Rahmen eines Festgottesdienstes am Samstag, dem 9. August l.J. Am gleichen Tag findet auch ein Bunter Nachmittag im Kulturhaus statt. Weitere inhaltsreiche Programmpunkte sind innerhalb der drei Tage vorgesehen.
Auch tagt am ersten Tag der Begegnung der Ortsgeschichtliche Gesprächskreis, an dem auch der Bürgermeister der Stadt, C²t²lin Muntean teilnehmen wird und eine Stellungnahme bezüglich den gegenwärtig da durchgeführten Projekten abgeben wird. Nächster Schwerpunkt dieser Ausgabe des Heimatblattes der Zeidner Nachbarschaft in Deutschland ist der Rechenschaftsbericht der Evangelischen Kirchengemeinde A.B. Zeiden für das Jahr 2013, gezeichnet von Pfarrer Andreas Hartig und Kurator Peter Foof. Dabei erhält man einen Einblick in das reiche Gemeindeleben das in Zeiden, der drittgrößten Kirchengemeinde des Kronstädter Kirchenbezirkes stattgefunden hat und weiterhin auch stattfindet. In der Kirchengemeinde, die 438 Seelen zählt, fanden 54 Hauptgottesdienste statt. Desgleichen drei Taufen, vier Jugendliche wurden konfirmiert, eine Trauung und elf Beerdigungen wurden vorgenommen.
Besondere Aufmerksamkeit wurde der Jugendarbeit geschenkt in der so manches vorzuweisen ist. Höhepunkt war die Jugendbegegnung in Deutschland mit Jugendlichen aus den Kirchenkreisen Oberes Havelland und Altenkirchen. Vielseitig ist das Angebot an Kirchenmusik die Kirchenchor, Kinderchor, Bläsergruppe, Flötengruppe gestalten. Organist Klaus Dieter Untch setzt sich da mit besonderer Hingabe ein. In dem Bericht wird auch auf die anderen Tätigkeiten im Rahmen des Nähkreises, des Nächstendienstes, auf die an der Kirchenburg durchgeführten Arbeiten, auf andere Ereignisse des Vorjahres eingegangen. Wichtig für die Zeidner ist auch die neue Friedhofsordnung, die von der Gemeindevertretung in ihrer Sitzung vom 21. November 2013 angenommen worden ist.
Mehrere Berichte von Festen, Ausflügen und Begegnungen informieren die Zeidner, die nicht dabei waren, über diese Zusammenkünfte. Hans Gärtner, Vorsitzender des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften e.V., informiert die Leser über den Kirchenburgenpass.
Aufschlussreich sind die Erinnerungen von Helmuth Mieskes bezüglich der Ausreise aus Rumänien in den achtziger Jahren. Ebenfalls gleicher Autor bietet eine Übersicht von Ereignissen, die vor 50 Jahren, 1964, in Zeiden stattgefunden haben. Unter anderem vermerkt er die Enteignung des Zeidner Waldbades, bietet mehrere statistische Daten über Einwohnerzahl und Wirtschaft der Stadt. Den 23. August 1944 bezeichnet er in einem weiteren Bericht zurecht als „schwarzen Tag für die Deutschen in Rumänien“. In Nachrufen werden mehrere Zeidner geehrt, die in den letzten Monaten verstarben: Irmgard Thalmann, Helmut Georg Mieskes, Juta Adams, Ewald Metter, Arthur Arz. Diese haben sich stets auch für die Gemeinschaft, der sie entsprungen sind, eingesetzt und sie ehrenamtlich unterstützt.
Auch als nicht gebürtiger Zeidner findet man in jeder Ausgabe des Heimatblattes der Nachbarschaft, sehr interessante Beiträge die einen ansprechen, in vielen Bereichen auch aufklären und die einen wichtigen Bestandteil der Ortschronik darstellen.