Bei dem ersten Burzenländer Faschingsball in Neustadt, an dem auch Landsleute aus Deutschland teilgenommen haben und der Sachsen aus mehreren Burzenländer Gemeinden, sowie auch rumänische Freunde vereint hat, sind am vergangenen Samstag, dem 22. Februar, rund 300 Teilnehmer im großen Saal der Neustädter Gemeinde zusammengekommen. Originell verkleidet haben sie gemeinsam von 15 Uhr bis in den späten Abend hi-nein mit Tanz, Singen, Krapfen und Baumstriezel, Wettbewerben, Überraschungen und Tombola gefeiert.
Nach den einleitenden Worten des Initiators und Projektverantwortlichen des Ereignisses, Manfred Copony, stellten die Teilnehmer ihre Verkleidungen beim Maskenaufmarsch im Applaus der Zuschauer und der Musik der Partyband „Claudia und die Burzenländer“ vor. Mehrere Kinder trugen selbstgebastelte Kostüme – ein Junge stellte einen bunten aus Kartonschachteln angefertigten Roboter vor, an dem er zwei Tage lang gearbeitet hatte, ein anderer Grundschüler war der Blechmann aus „Der Zauberer von Oz“, den er aus Rohren, einem Trichter und Schachteln zusammengestellt hatte. Auch Erwachsene ließen ihrer Phantasie freien Lauf und zauberten mit Krepppapier, Stoffen, Dosen, oder auch Bändern tolle Kostüme.
Auch wenn sie nur Party-Hütchen trugen, gingen auch viele Senioren der Einladung nach, verkleidet zu kommen und wurden dafür geschätzt. Alle Masken ernteten riesigen Applaus, besonders der allerkleinste Teilnehmer, ein acht Monate altes Baby, das gemeinsam mit den Eltern die Batman-Familie darstellte und letztendlich auch die Auszeichnung für bestes Gruppen-Kostüm gewann.
Wilma und Fred Feuerstein, Caesar und Kleopatra, Frau und Herr Addams aus der Addams Family, ein Stier und ein Torero, wie auch Kaiser, Clowns, Mexikaner und Indianer, Gespenster, Hexen, Mönche, ja sogar Politiker konnten in Neustadt erblickt werden.
Donald Trumps und Kim Jong-uns Handschlag sorgte für einen lustigen Moment, den zahlreiche Anwesende mit ihren Handys verewigt haben. Das Kostüm des Präsidenten der Vereinigten Staaten galt für die fünf Jurymitglieder als bestes und wurde prämiert. Auch eine Gruppe Kinder, die als Zigeunerschar aufgetreten waren, und ein Bienchen wurden preisgekrönt, der Kaiser, der Torero und sein Stier, eine indische Tänzerin erhielten ebenfalls Prämien.
Schicksalswalzer und Herzchentanz
Die „Zeidner Tanzgruppe“, unter der Leitung der ehemaligen Honterusschülerin Christine Vl˛d˛rean, führte sächsische Tänze auf, ebenso wie die neu gegründete Tanzgruppe der Honterusschule, unter der Leitung von Claudia Miri]escu. Traditionsgemäß luden die jungen Tänzer nach ihrer Vorführung zum Schicksalswalzer ein, es wurde auch der Herzchentanz, sowie auch Damenwalzer getanzt – die gute Stimmung war unverkennbar. Allein die Frage kam an manchen Tischen auf, warum die Blaskapelle, die sonst gewöhnlich bei den Faschingen auftritt, mit der Party Band ersetzt wurde, die manche Lieder in rumänischer Sprache gesungen hat. Trotzdem lockte die Musik die Gäste bis gegen 23 Uhr auf die Tanzfläche.
Luftballontanz und Tombola
Nach einem reichlichen Festessen wurden Wettbewerbe wie der Luftballontanz veranstaltet, Tänze, Musizieren, Plaudern waren angesagt. Sehr begehrt war die Tombola, die anfangs für 21 Uhr angesagt war, aber vorgeschoben wurde. Spiele, Plüschtiere, Süßigkeiten, Bücher und Kalender waren unter den Geschenkartikeln, die 80 Gewinner bei der Tombola bekommen haben, manche Teilnehmer gingen auch mit leeren Händen, aber nicht mit weniger Spaß aus.
Caroline Fernolend, Vorsitzende des Kronstädter Kreisforums und Manfred Binder, Leiter der Regionalgruppe Burzenland des Verbands der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften, äußerten ihre Freude und Dankbarkeit darüber, dass der Burzenländer Faschingsball zustande kommen konnte. Sachsen aus Brenndorf, Heldsdorf, Honigberg, Marienburg, Neustadt, Tartlau, Weidenbach, Wolkendorf und Zeiden, sowie rund zwanzig Gäste aus Deutschland konnten sich wiedersehen oder kennenlernen und bei Kaffee und guter Laune dieses Fest genießen. Die Idee zu diesem Ereignis kam vor einem Jahr auf, aus dem Wunsch der deutschen Gemeinschaft aus dem Burzenland, einen großen Fasching anbieten zu können. Der Gemeindesaal in Neustadt eignet sich da sehr gut. Der vom Demokratischen Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt veranstaltete Fasching wurde mit der Unterstützung der HOG-Regionalgruppe Burzenland aus Deutschland realisiert. Die große Anzahl der Teilnehmer und die gute Stimmung werden dieses Ereignis wohl zu einer Tradition machen müssen.