Kürzlich erschien einen umfassende, über 60 Seiten starke Broschüre, die einen Rückblick auf das Leben der sächsischen Gemeinschaft von Zeiden im Vorjahr bietet. Unter dem Sammeltitel „Zeidner Chronik 2014“ erweist sich nun der Verfasser Klaus Dieter Untch nicht nur als aktiver Organist wie er uns bekannt ist, sondern auch als Chronist. Die auch reich illustrierte Publikation, die im Auftrag des Zeidner Ortsforums wie auf dem Titelblatt vermerkt wird, herausgebracht wurde, reiht sich auf willkommene Weise bestens auch in die Schriftenreihe ein, die von der Zeidner Heimatortsgemeinschaft in Deutschland herausgebracht wird. Es bleibt nun zu wünschen, dass diese Initiative fortgesetzt wird und ähnliche Chroniken in Zukunft jährlich erscheinen. Damit soll „eine gewisse Dokumentationslücke“ geschlossen werden, wie der Autor dieser Broschüre in seinem Vorwort festhält.
Klaus Dieter Untch ist, außer Musikwart und Organist der hiesigen evangelischen Kirchengemeinde A.B., auch ein aktives Mitglied im Vorstand des Zeidner Ortsforums, leitet mehrere Kulturformationen. „Wir erleben in Zeiden eine lebendige Gemeinschaft, bereichert mit einer Vielfalt von Kulturgruppen und Veranstaltungsformen“, betont er mit Recht. Daher wurde auch der Beschluss im Vorstand des Zeidner Ortsforums gefasst, eine solche Chronik zu verfassen und zu veröffentlichen. In der Stadt lebt eine noch zahlenmäßig starke sächsische Gemeinschaft, wie das auch aus der kirchlichen Evidenz ersichtlich ist. Laut dem Bericht des Kronstädter evangelischen Kirchenbezirkes zählte am Jahresende die Zeidner Kirchengemeinde 435 Seelen. Sie ist, nach Kronstadt und Bukarest, die drittgrößte Gemeinde im Kronstädter Kirchenbezirk. Auch gibt es da nun eine gute Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinde und Ortsforum, was sich positiv im Gemeindeleben auswirkt.
Eingeleitet wird die „Zeidner Chronik 2014“ mit einem mit Paul Iacob, Vorsitzender des Ortsforums, geführten Gespräch in dem er sich auf die Bedeutung des Ortsforums bezieht. Es folgt ein Porträt des Ortspfarrers Andreas Hartig, das in unserer Wochenschrift, gezeichnet von Elise Wilk unter dem Titel „Ein Pfarrer ist ein Manager“ erschienen ist. Vielleicht ist der Vermerk angebracht, „der Pfarrer ist auch ein Manager“, bezogen auch auf seine vielseitigen, auch weltlichen und nicht ausschließlich seelsorgerischen Aufgaben.
Im weiteren Inhalt der Chronik wird der Männerkreis als Gemeindeveranstaltung vorgestellt. Jeden Donnerstag trifft man sich, wobei Bildvorführungen, Vorträge, Gespräche eingeplant sind. Mathelehrer Georg Schirkanyer übernimmt da oft die Moderation, stellt Themen aus Wissenschaft und Gesellschaft zur Sprache. Vorgestellt wird der Nähkreis, der seit über 30 Jahren in der Stadt unter dem Zeidner Berg besteht. Für ihre besonderen Leistungen wurde Karmina Vlădilă mit der Ehrenurkunde des Ortsforums für das Jahr 2013 ausgezeichnet. Die geschätzte Lehrerin leitet den Gitarrenkreis, hat sich an der Organisation des Lehrertags 2013 entscheidend beteiligt, leitet am Sonntag den Kindergottesdienst, wirkt im Kirchenchor und der Flötengruppe mit.
Ein weiterer Bericht bezieht sich auf die Erstaufführung des Fogarascher „derChor“ unter Leitung von Christiane Neubert in Zeiden, was als besonderes Kulturereignis gewertet wird.
Bezug auf die Forumstätigkeit nehmend, wird Paul Iacob als Vertreter des Ortsforums im Vorstand des Kronstädter Kreisforums und als Vorsitzender des Ortsforums vorgestellt, eine Funktion, in die er am 27. März l.J. wieder gewählt worden ist. Vorgestellt wird die musikalische Tätigkeit des Organisten Klaus Dieter Untch. Ein Rückblick wird auch auf die im Vorjahr in Zeiden stattgefundene Konfirmation geboten.
Nicht vergessen wurde der Bunte Abend, der sich großen Anklangs in der Stadt erfreut, wie auch das Gastkonzert der Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn aus Deutschland, die zu den kulturellen Höhepunkten gezählt werden können. Natürlich steht das vierte Zeidner Treffen, das im Vorjahr mit großer Beteiligung auch der im Ausland lebenden ehemaligen Zeidner stattgefunden hat, im Mittelpunkt der Publikation. Berichte über dieses Treffen, ein Gespräch mit Orgelbauer Hermann Binder, der die Orgel restaurierte, die Tagung des Zeidner Ortsgesprächskreises nehmen darauf Bezug.
Viele der Gäste sind auch in der Pension von Anneliese und Günther Kraft untergekommen, erfreuten sich der besonderen Gastfreundschaft, so dass auch diese einen entsprechenden Stellenwert im Inhalt der Ausgabe einnimmt. Die weiteren musikalischen Formationen, die Flötengruppe und der Kirchenchor, die Gitarrengruppe, die Tanzgruppe werden kurz auch für den Ortsfremden vorgestellt, der sich somit einen besser Eindruck von dem vielseitigen Kulturleben der Ortschaft machen kann. Davon konnten sich auch die Bewohner von Reps überzeugen, anlässlich des Kulturprogramms in der Adventszeit die in dieser Stadt von den Zeidner Formationen geboten worden war. Dazu haben einen wesentlichen Beitrag auch die Lehrerinnen der deutschen Schulabteilung erbracht, die ebenfalls gewürdigt werden.
Weitere Informationen und Berichte ergänzen diese vielseitige Ausgabe. Etwas mehr Aufmerksamkeit bei der Korrektur wäre angebracht, wie auch der Name der Druckerei in der die Publikation erstellt wurde, Angaben über Autoren der zahlreichen Illustrationen und einigen Bildinformationen. Das Erscheinen der ersten Ausgabe der „Zeidner Chronik“ lässt einen schon erwartungsvoll auf die nächste Ausgabe blicken, die die Ereignisse des Jahres 2015 schildern wird. Den Initiatoren und Autoren, alle Anerkennung für dieses Unterfangen.