Der erste Vortrag der diesjährigen deutschsprachigen Vortragsreihe beim Kronstädter Forum führte am Dienstag, dem 13. Oktober, ins Donaudelta – eine der bekanntesten und schönsten Regionen des Landes und Europas. Forstdirektor Dietmar Gross, der den Kronstädtern durch seinen Vortrag über Rumäniens Urwälder in bester Erinnerung geblieben war, folgte gern der Einladung, anhand von Bildern über die Schönheiten und Eigenheiten der Donau und dem benachbarten Teil der Dobrudscha zu sprechen.
Das seit 1991 zum Biosphärenreservat erklärte Donaudelta gilt weltweit als ein Vogelparadies. Im Laufe eines Jahres sind da rund 300 Vogelarten anzutreffen, die meisten von ihnen Zugvögel, deren Wanderwege sich da kreuzen. Birdwatching also Beobachtung und Bestimmung der Vögel ist inzwischen eine eigene Tourismussparte geworden, die Jahr für Jahr Touristengruppen ins Delta bringt. Gross stellte einige dieser Vogelarten vor: Meisenarten, Reiher, Spechte, Störche, Schwäne, Taucher, Löffler aber auch Greifvögel wie Seeadler oder Falkenarten. Am bekanntesten bleiben die Pelikane, im Delta durch zwei Arten vertreten: der Rosapelikan und der Krauskopfpelikan. Beeindruckend waren die Fotos, die die Kolonien dieser Pelikane zeigten, z.B. Luftfotos die auch zur Zählung der Bestände dienen oder die „Zusammenarbeit“ zwischen Pelikan- und Kormorangruppen, wenn sie sich von einem Fischschwarm bedienen.
Gezeigt wurden die verschiedenen Teile des Deltas: von den Flussarmen und -kanälen zu den Seen und Lagunen, den Galeriewäldern und den „grinduri“- Trockenböden oder den schwimmenden Inseln („plauri“) und den Sanddünen bei Letea. Beeindruckend waren auch die Fotos, die versuchten, etwas von der Stimmung zu vermitteln die einzigartig für diese Landschaft ist: z.B. ein Sonnenuntergang mit dem weiten, dunkelroten Horizont oder die Spiegelungen der Wälder entlang der Stromufer. Genauso interessant und einprägsam waren auch die Landschaftsfotos aus der Norddobrudscha. Hinzu kamen die fachkundigen Erklärungen von Gross zum Leben im Delta vor allem der Vögel und nur am Rande (weil nicht direktes Vortragsthema) der Bewohner dieses Schutzgebietes, die sich vor allem mit Fischfang und Verarbeitung des reichlich vorhandenen Schilfes beschäftigen. (Die weltweit größte Ansammlung von Schilf findet man da vor.)
Nach einigen weiteren Fragen und einem starken Beifall dankte Wolfgang Wittstock , Vorsitzender des Kreisforums, dem Referenten und überreichte ihm zwei kleine Geschenke. Der Vortrag erwies sich als ein gelungener Auftakt der Vortragsreihe, die am 10. November mit der Vorführung des Doku-Filmes „Pass für Deutschland“ (Regie: Răzvan Georgescu) fortgesetzt wird.