Der erste Tag im Juli, ein Samstag, war ein heißer Sommertag für den gegen Abend auch Gewitter angesagt wurden. Das brachte die Planung der Veranstalter, das deutsche Ortsforum Zeiden, für die erste Auflage des Tanzgruppentreffens ein wenig durcheinander. Einige Eltern der kleinsten Tänzer gaben da den Warnungen der Ärzte Vorrang und wollten in der glühenden Hitze nichts riskieren. Hinzu kam, dass für einige die Ferien begonnen hatten und sie bereits verreist waren, während für andere, die Lyzeumsabsolventen, die Bakk-Prüfung wichtiger als die Tanzproben und dieser Auftritt waren.
Trotzdem erschienen, um 15 Uhr, wie angesagt, unter Glockengeläut der evangelischen Kirche rund 90 Tänzerinnen und Tänzer samt Begleiter auf dem in Nachbarschaft der Zeidner Kirchenburg gelegenen Promenadenplatz. Außer den Gastgebern, die Zeidner Kindertanzgruppen und die Zeidner Jugendtanzgruppe (beide geleitet von Christine Vlădărean und Mihai Birlea) folgten der Einladung die Tanzgruppen aus Rosenau (Leiterin Dana Corboş), aus Brenndorf (begleitet von Manfred Copony und betreut von Lorenzo Hurlup) sowie die Jugendtanzgruppe des Hermannstädter Forums (Leiter: Sebastian Arion). Nach dem gemeinsamen Gruppenfoto mit der Wehrmauer und dem Turm der Kirchenburg im Hintergrund folgte die Begrüßung der Teilnehmer und der, zunächst recht wenigen, Zuschauer durch Christine Vlădărean und, auf rumänisch, durch ihren Kollegen Mihai Catargiu.
Auf der mit einer Plane überdachten Bühne die etwas Schatten anbieten konnte, eröffneten, mit Musikbegleitung vom Band, die jüngsten der Teilnehmer, die Tanzgruppe „Die Knospe aus Rosenau“ die Reihe der Tanzdarbietungen. Es ging dabei nicht nur um deutschen Volkstanz, sondern auch um Schlager wie „Una Paloma Blanca“ und „Ein bisschen Frieden“, die junge Sänger solo oder im Duett voller Enthusiasmus sangen die sich von kleinen Mikrofonpannen nicht aus dem Konzept bringen ließen. Ihnen folgte die Brenndörfer Tanzgruppe, die vor sechs Jahren gegründet worden war und die nun seit zwei Jahren auch ein deutsches Tanzrepertoire einstudiert hat. Die Jugendtanzgruppe aus Hermannstadt wurde allen Erwartungen gerecht und zeigte, dass sie im Land sowie im Ausland den deutschen und siebenbürgisch-sächsischen Volkstanz würdevoll vertritt.
Den Abschluss dieser Tanzgala gehörte den Gastgebern mit ihren beiden Gruppen (Kinder und Jugend). Leider bereitete ihnen der Wind einen Strich durch die Rechnung – der Bändertanz musste diesmal ausfallen. Für ihren Auftritt gab es, wie auch bei den anderen Gruppen, reichen Beifall der Zuschauer, selbst wenn diese sich zum Teil ziemlich weit, im Schatten der Kirchenburgmauer zurückgezogen hatten. Anwesend waren auch Zeidner Sachsen oder aus Zeiden Stammende: Stadtratsmitglied Erwin Albu, Organist Klaus Dieter Untch, Paul Iacob, die nun in Deutschland tätige ehemalige ifa-Kulturmanagerin Daniela Boltres und ihre zwei Töchter, die selber Zeidner Sächsisch sprechen und nun auch direkt mit dem sächsischen Volkstanz Bekanntschaft machen konnten, sowie selbstverständlich die Vorsitzende des Zeidner Ortsforums, Sandra Nicolescu.
Diese erste Begegnung der deutschen Tanzgruppen sollte außer der eigentlichen Tanzvorführung und der Werbung für deutschen Volkstanz auch zum besseren gegenseitigen Kennenlernen der Tanzgruppenmitglieder dienen, sagte Nicolescu gegenüber der KR. Zusammen verweilte man im Pfarrgarten, wo es auch ein Mittagessen gab, besichtigte die Kirche und die Kirchenburg mit dem Ausstellungsraum der Eduard-Morres-Stiftung sowie das Museum der Zeidner Traditionen, das nun im alten Rathaus seinen Sitz hat. Mit Unterstützung des Kronstädter deutschen Kreisforums, über das der Finanzierungsantrag dieser Veranstaltung gestellt werden konnte, mit Hilfe der evangelischen Kirchengemeinde Zeiden und des Bürgermeisteramtes Zeiden, das die Bühne und die Verstärkeranlage kostenlos zur Verfügung stellte, konnte diese Zeidner Initiative erfolgreich verwirklicht werden. Außer dem Teilnehmerdiplom, das jeder Gruppe ausgehändigt wurde, bleiben wohl die schönen Erinnerungen an dieses erste Treffen und der Wunsch, auch nächstes Jahr, so wie die Veranstalter es beabsichtigen, sich wieder zu treffen und zu tanzen.