Heuer sind es 140 Jahre seit in Kronstadt, am 10. Mai, der „Siebenbürgische Alpenverein“ gegründet wurde. Er war der Vorgänger des 1880 in Hermannstadt gegründeten „Siebenbürgischen Karpatenvereins“ (SKV). Ein Blick in den ersten Jahresbericht des „Siebenbürgischen Alpenvereins“ (1876 in Kronstadt in der „Buchdruckerei Johann Gött & Sohn Heinrich“ erschienen) soll an dieses Jubiläum erinnern, das auch anlässlich der diesjährigen SKV-Vollversammlung gefeiert wurde.
Im Mitgliederverzeichnis werden die 19 Gründungsmitglieder mit einem Asterix hervorgehoben. Sie sind die Mitglieder der Vereinsleitung: Carl Schnell (Vorstand), Josef Filtsch (Sekretär), Dr. Franz Linz (Kassier); die Ausschussmitglieder: Michael Arzt, Carl Beldi, Julius von Brennerberg, Josef Dück, Nicolau Penciu, Josif Puscariu und die ordentlichen Mitglieder: Carl Adam, Ed. Bömches, Daniel Eitel, Adolf Gust, Ludwig Hesshaimer, Heinrich Horvath, Friedrich Maager, Julius von Miller, Heinrich Peters und Alfred Schmidt.
Unter den damaligen 58 Mitgliedern finden sich, außer den bereits Genannten (Penciu und Puscariu) auch weitere rumänische Namen wieder, z.B. Demeter Cepescu, Nicolau Garoiu, Ioan Florian oder sogar Persönlichkeiten wie George Dima und Dr. Ioan Mesiota.
In der Vereinssatzung, entworfen nach dem Vorbild der Satzung des deutschen Alpenvereins, heißt es im ersten Paragraph: „Zweck des Vereins ist die Erweiterung und Verbreitung der Kenntnisse von den siebenbürgischen Alpen (Karpathen), die Erleichterung ihrer Bereisung und die Pflege froher Geselligkeit in der freien Natur.“ Um das zu erreichen sollten die Karpaten begangen und durchforscht werden, „literarische und artistische Arbeiten“ gesammelt und veröffentlicht werden. Es folgen weitere Aufgaben, wichtig für die Gründung einer touristischen Infrastruktur aber auch für Festigung des Vereins an und für sich und, nicht zuletzt, für die Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit, vor allem der Naturwissenschaften: „die Herstellung und Verbesserung der Verkehrs- und Unterkunftsmittel möglichst befördern, für Organisierung des Führerwesens (Bergführer – A.d.R.) Sorge tragen, gesellige Ausflüge und Zusammenkünfte veranstalten, die Abhaltung von Vorträgen und überhaupt alle Unternehmen unterstützen, welche die Vereinszwecke fördern.“
Der Wahlspruch des Vereins, per Satzung festgelegt, lautete: „Auf den Bergen wohnet die Freiheit!“.
Wer konnte dem Verein beitreten? „Mitglied des Vereins kann Jedermann sein, welcher nach vorheriger Anmeldung vom Ausschusse des Vereins zum Mitglied gewählt wird. Die Anmeldung beim Ausschuss kann nur durch ein Vereinsmitglied geschehen.“
Im Jahresbericht folgen die Berichte der unternommenen Ausflüge, jeder von zwei Standpunkten aus: ein beschreibender Teil und ein „oeconomischer Bericht“. Mehr dazu im zweiten Teil dieses Beitrags.