Zwischen dem Grind-Sattel und dem Funduri-Sattel erstreckt sich der südliche Teil des Königsteinkamms. Er ist nicht so bekannt wie der eigentliche Hauptkamm – die Strecke die nördlich des Grind-Sattels (wo der Aufstieg über den Friedrich-Deubel-Weg zum Kamm endet) bis zum Nordturm führt. Der Südkamm weist ebenfalls mehrere Gipfel auf, die über 2000 m hoch sind. Es geht auch da entlang der mit rotem Punkt markierten Trasse auf und ab, manchmal zwischen Latschen.
Der bekannteste Weg zum Südkamm beginnt von der Plaiul-Foii-Hütte. Von Zărneşti sind es bis zur Hütte, auf einer weiterhin nicht asphaltierten Forststraße, rund elf Kilometer. Auf dem mit rotem Band markierten Weg folgt man dem Şpirla-Bach bis zu einer Stelle wo der Weg nach rechts abzweigt und recht steil bis zur Şpirla-Notunterkunft führt. Bei diesem Aufstieg gibt es die letzte Möglichkeit, bei einer Quelle nahe des Pfades, sich mit dem am Königstein so notwendigen Trinkwasser zu versorgen. A
uf dem Weg zum Einstieg in die Westwand durch den Deubel-Weg zweigen wir nach rechts ab – Achtung: beide Varianten behalten weiterhin das rote Band als Markierung. Der Weg führt zu Umerii Pietrii Craiului und stößt nahe des Tămăşelul-Sattels auf einen mit blauem Dreieck gekennzeichneten Pfad der von rechts von Curmătura Foii und Capul Tămaşului (1507 m) kommt. Nun geht es, teilweise durch den Wald, teilweise über Geröllfelder (auch deshalb sind gute Bergschuhe unabdingbar) unterhalb des felsigen Abhangs des Südkamms. Dabei hat man die Gelegenheit den Marele Grohotiş zu durchqueren – die Stelle mit der meisten Menge an weißem Geröll, auf die auch eine Infotafel hinweist. Auch dieser Ort könnte als die sagenhafte „Teufelsmühle“ gelten – früher hieß es im Volksmund, der Teufel habe irgendwo am Königstein eine Mühle, wo Felsen und Steine gemahlen werden, bis sie zu Kies werden.
Die genaue Standortbestimmung von „Moara Dracului“ ist jedoch nicht geklärt, weil es an gleich mehreren Stellen riesige Geröllfelder gibt. Im Laufe der Zeit werden mancherorts neue Geröllmassen frei; an anderen Stellen beginnt sich die Steinmasse zu stabilisieren indem erste spärliche Grasflecken auftauchen.
Sehenswert, aber nur im Eingangsbereich ist die Stanciului-Höhle und Cerdacul Stanciului – ein natürlicher Steinbogen um einen riesigen Felsbrocken von dem man meinen könnte, er würde sich bald loslösen und auf den Betrachter herabrollen. Schwieriger wird der Weg auf seinem letzten Abschnitt bis man Şaua Funduri erreicht hat, die knapp unter der 2000-Meter-Grenze liegt. Von da hat man eine schöne Aussicht auf Iezer Păpuşa im Westen sowie auf das Dâmbovicioara-Tal im Süden. Wer den Rückweg über den Südkamm plant, muss jedoch wissen, dass die Kammwanderung ihm etwas an Kraft und Zeit abverlangt (gute drei Stunden bis zum Grind-Sattel).