Um 9 Uhr morgens erreicht der Zug den Bahnhof Buşteni. Von dort bis zur Drahtseilbahn hinter dem Hotel „Silva” sind es 10-15 Gehminuten. Die Sonne scheint schon stark, es ist ein perfektes Wetter für Wandern. Vor dem Eingang zur Drahtseilbahn hat sich eine lange Schlange von Touristen gebildet. Alle wollen hinauf zu den populären Felsenformationen „Babele“ und „Sfinx“ auf dem Bucegi-Gipfelplateau. Ein Mann mischt sich unter die Wartenden. Er bietet eine Alternative zur Drahtseilbahn an. Für 70 Lei fährt er die Touristen mit einem Jeep in die Berge hinauf und wieder zurück. Dabei können sie unter anderen den Bolboci-See und die Ialomiţei-Höhle besichtigen. Genau so viel kostet auch das Drahtseilbahn-Ticket für hin und zurück. Da wir uns vorgenommen haben, zu Fuß nach Buşteni zurückzukehren, lehnen wir das Angebot ab. Nach anderthalb Stunden sind wir endlich in der Seilbahn, die uns in weniger als zehn Minuten nach oben bringt. In der Babele-Hütte trinken wir einen Kaffee und beschließen, den steilsten und schwersten Weg zurück nach Buşteni zu nehmen: Jepii Mici, markiert mit einem blauen Kreuz.
Von der Babele Hütte hat man mehrere Alternativen: Man kann zum Omu-Gipfel wandern (Dauer:2 Stunden) oder man kann mit der Sesselbahn zum Hotel Pe{tera, von hier zur Padina – und anschließend zur Bolboci-Hütte. Oder den leichteren Weg nach Buşteni nehmen, durch „Jepii Mari” (4 Stunden).
Das blaue Kreuz führt uns zuerst zur Caraiman-Hütte. Bis hin sind es 20 Minuten Wanderweg. Auch von hier gibt es viele Wandermöglichkeiten. Man kann zur Hütte „Piatra Arsă” und von dort nach Sinaia (Dauer: etwa 4 Stunden), oder man kann einen kurzen Ausflug (45 Minuten) zum Heldenkreuz (Crucea Eroilor) unternehmen. Wir folgen dem blauen Kreuz. Der Weg geht von der Hütte steil hinunter. Obwohl der Wegweiser 2-3 Stunden bis nach Buşteni anzeigt, könnten nicht einmal Leistungssportler den Weg in 2 Stunden schaffen. Da der Pfad sehr schmal ist, muss man oft warten, bis aufsteigende Touristen vorbei gehen.
Viele Gruppen keuchender Bergsteiger, wunderschöne Blumen, einige Bergziegen, die Drahtseilbahn ganz oben im Himmel und eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt Buşteni – das bietet eine Wanderung auf den Jepii Mici. Und natürlich viel Adrenalin: Es geht sehr steil hinunter, man tritt immer auf bröckelnde Steine und muss sich dauernd an Ketten und Kabeln festhalten, um nicht auf der feuchten Erde auszurutschen und in die Schlucht zu fallen. Ab und zu trifft man auf Kreuze von Touristen, die auf diesem Weg, der in den Wintermonaten gesperrt ist, ihr Ende gefunden haben. Nach drei Stunden fühlen wir unsere Beine nicht mehr. Wir befinden uns wieder hinter dem Silva-Hotel in Buşteni.
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Weg: Babele Hütte- Caraiman
Hütte-Buşteni (Jepii Mici)
Markierung: blaues Kreuz
Dauer: 3 – 3.30 Stunden Abstieg,
4.– 4.30 Stunden Aufstieg
Schwierigkeitsgrad: hoch
im Winter verboten
auf der Strecke findet man Wasser