In manchen Märchen heißt es, man müsse sieben (oder neun) Berge erklimmen, genau so viele Täler überqueren. Die magische Zahl taucht nun auch als Webseiten-Name auf. Auf www.7munti.ro wird ein Projekt vorgestellt, das vom Clubul Sportiv Montan Altitudine aus Rosenau initiiert wurde.
Vereinsname und die Sieben erinnern schnell an den Namen einer der jüngsten und begabtesten Bergsteigerinnen Rumäniens und der Welt – Crina Coco Popescu. Sie ist auch diejenige mit der für dieses Unternehmen geworben wird. Wie die sieben höchsten Vulkane des jeweiligen Erdteils, die Crina als junge Bergsteigerin erklommen hat (heute ist sie 17 Jahre alt), so können Bergfreunde sieben Gipfel in den rumänischen Karpaten ersteigen. Diese Berge sind: die Fogarascher Berge (2544 m), Retezat (2509 m), Bucegi (2505 m), Ceahlău (1907 m), Rodnei (2303 m), Königstein (2237 m) und das Erzgebirge/Metaliferi in den Westkarpaten (1437 m).
Die logistische Unterstützung dazu bietet der Rosenauer Verein an, der auch mit der rumänischen Bergwacht Salvamont sowie mit dem Verein der Bergführer mitarbeitet. Allerdings kostet das auch etwas, vor allem wenn man als Gruppe die Berge bezwingen will. Von der Webseite erfahren wir, dass für sieben Gipfel in der 14-Tage-Tour pro Person 2840 Lei beglichen werden müssen, wobei die Gruppe nicht mehr als 15 Personen beträgt. Dafür wird geboten: Unterkunft und Verpflegung (einschließlich eigener Koch), drei Bergführer sowie Transport vom Fuße des jeweiligen Berges. Es gibt auch eine kürzere Variante dieser Tour – drei Gipfel an sieben Tagen zum Preis von 1480 Lei/Person.
Die Veranstalter wollen damit nicht nur ihr eigenes Geschäft machen, sondern auch zur Entwicklung des Bergtourismus beitragen. Sie unterstreichen, dass das Wandern mehr bedeutet als das Grillen und das Aufsuchen einer Berghütte. „In jedem Jahr kommen rund 2 Millionen Leute ins Prahova-Tal. Und dort bleiben sie“, heißt es auf der Webseite. Bei einigen von ihnen will man die Neugier für die Bergwelt wecken. Es soll ein Entdecken der Naturschönheiten, der Bergwelt und sogar der eigenen Grenzen werden.
Jenen, die bisher wenig mit dem Wandern zu tun hatten, wird Unterstützung angeboten. Denn viele haben keine richtige Vorstellung, was sie im Gebirge brauchen. Sie kennen nicht die Trassen, sie fürchten sich vor wilden Tieren, das Wandern erscheint ihnen als viel zu gefährlich. Diesem Personenkreis will man entgegenkommen, nach dem Motto: „Alles was du tun musst, ist, dir Urlaub von der Firma zu nehmen. Alles andere übernehmen wir für dich.“ Sicher, das kostet, wie bereits erwähnt, nicht gerade wenig. Die Veranstalter um Crina Popescu haben die Erfahrung der Expeditionsvorbereitungen. Dass damit auch verdient wird, ist in Ordnung, vor allem wenn es auch dem Bergtourismus nützt.