Das war nicht der beste Start für einen Ausflug an einem Samstag mit wunderbarem Wetter. Beim Bahnhof ließ man einen wissen, dass CFR zwar die Zugverbindung zwischen Kronstadt und Zărneşti aufgenommen habe – aber nicht im Stundentakt wie das Regiotrans anbieten konnte. So war man auf die Busse angewiesen, die vom Autobahnhof in der Fabrikgasse abfahren. Unser Ziel war Rosenau. Von dort sollte es nach Buşteni ins Prahova-Tal weitergehen – selbstverständlich zu dieser Jahreszeit, am Fuße des Bucegi entlang. Zuerst ging es durchs Glăjeriei-Tal. Inzwischen wurde da viel gebaut. Mancherorts weiden Schafe in den umfriedeten Höfen, andererorts waren es Pferde – ein Zeichen, dass da, außer den üblichen Gasthäusern, auch sogenannte agro-touristische Farmen entstanden sind, wo die Touristen was vom Leben auf dem Land hautnah miterleben sollen. Auch zwei-drei für Forellenzucht gedachte Becken mit klarem Wasser sind zu sehen, wie auch ein Lagerplatz, den sich die „Fackelträger“ da eingerichtet oder gemietet haben. Was aber fehlt sind gerade die Touristen. Einige Wagen sind zu sehen – es dürften sich aber eher um die Eigentümer der Ferienhäuser handeln – Unternehmer, Politiker, Geschäftsleute aus Bukarest, Kronstadt oder anderen Teilen des Landes.
Ein ganz anderes Bild bietet sich im Cerbului-Tal an, nahe der Gura-Dihamului-Hütte. Da entsteht bereits jetzt eine regelrechte Siedlung von Wohnwagen, wobei einige die ganzen Sommermonate bis lang in den Herbst da verbringen. Sie tun das, weil sie sich in der Natur freier und wohler fühlen – manche von ihnen aber wohl auch, weil es für sie viel billiger ist, als Strom, Wasser, Gas und Miete in Bukarest zu bezahlen. Da, in diesem improvisierten Camping-Platz, sind nur einige geringe Gebühren zu begleichen. Bei der Strom- oder Wasserversorgung, wie auch mit der Müllabfuhr, muss man aber dementsprechend anspruchslos sein.
Bis ins Cerbului-Tal muss noch der Aufstieg in Richtung Mălăeşti-Hütte zumindest begonnen werden (blaues Band). An einer Kreuzung geht es dann, dem blauen Kreuz nach, wieder hinunter ins Tal und, nachdem man den Bach überquert hat, recht ununterbrochen steil hinauf durch einen Wald bis zur neuen Diham-Hütte. Bis zur Kreuzung sind es 12 km von Rosenau, die wir in rund zweieinhalb Stunden zurückgelegt haben. Bis Diham kommen weitere eineinviertel Stunden hinzu. Die blaue Farbe der Wandermarkierung verlässt uns auch nach Diham nicht – nur ist es jetzt das Dreieck das uns (in rund eineinhalb Stunden) hinunter zu Gura-Diham bringt auf einem Weg der immer weicher und rutschiger ist, weil der Schnee zu Matsch wird.
Der tiefe (April)-Schnee und die Lufttemperaturen um die 15 Grad waren dann auch das Besondere an diesem Ausflug. Durch Schnee waten (zum Glück waren auf einem guten Teil der Strecke bereits Fußstapfen zu erkennen) und gleichzeitig die Kraft der Frühlingssonne zu spüren, ist schön und gesund, wenn man richtiges Schuhwerk anhat, passende Kleidung trägt und auch die Sonnenbrille nicht vergisst.