Der Siebenbürgische Karpatenverein (SKV) ist seit 2010 Mitglied der Europäischen Wandervereinigung (EWV) die gegenwärtig 59 Verbände aus 35 Ländern umfasst. Aus Rumänien ist es der einzige diesbezügliche Verein der auch Dank seiner langjährigen Tradition – gegründet wurde der 1880 in Hermannstadt – sich landesweit einen Namen, besonderes in den Zwischenkriegsjahren gemacht hat. Dieses durch den Bau von zahlreichen Berghütten, das Anlegen von Wanderwegen und deren Markierung. Sieben Jahre vorher war in Kronstadt der Siebenbürgische Alpenverein gegründet worden und kann somit als erster touristischer Verein des Landes betrachtet werden.
Dieser schloss sich 1881 dem SKV an und wurde somit zu dessen Kronstädter Sektion. Bis zu seiner Auflösung nach dem Zweiten Weltkrieg als seine Hütten enteignet wurden, umfasste der Siebenbürgische Karpatenverein rund 6000 Mitglieder die in 16 Sektionen gegliedert waren. Nach der Wende gab es erste Versuche den Verein wieder zu gründen was 1996 dann gelungen ist. Doch gab es Schwierigkeiten sowohl wegen der massiven Auswanderung als auch der Probleme bei der Rückerstattung der Hütten die sich in staatlichem Besitz befanden. Ein Großteil davon wurde, gewollt oder auch nicht, Opfer der Flammen. Gegenwärtig gibt es zwei aktive Sektionen, die von Kronstadt und die von Hermannstadt, die insgesamt 350 Mitglieder umfassen. Eine einzige Berghütte konnte wieder in Besitz des Vereins gelangen, die Julius Römer-Hütte am Schuler an der seit Jahren auch ständig Instandhaltungs- und Renovierungsarbeiten durchgeführt werden müssen.
Als Mitglied des EWV ist der SKV nun impliziert in die Benennung und Gestaltung der europäischen Wanderwege E3 und E8 die bis an die Grenzen unseres Landes reichen und zu denen die Verbindungen im Inland geschaffen werden müssen. Zudem wird die Jahreskonferenz des Europäischen Wandervereins 2017 in Kronstadt stattfinden, und im gleichen Jahr „Eurorando“, das europäische Treffen der Wanderer in den rumänischen Karpaten. Ursprünglich waren diese beiden Begegnungen für 2016 in Rumänien eingeplant, doch wurde bei der kürzlich stattgefundenen Jahreskonferenz in Serbien beschlossen, die Veranstaltungen ein Jahr aufzuschieben um den hiesigen Organisatoren die Möglichkeit zu geben, die erforderlichen Vorbereitungen bis dahin abzuschließen.
Vertreten war der SKV bei der 44. Jahreskonferenz des EWV, die vom 10. bis 13. Oktober in Werschetz/Vârşeţ (Serbien) stattgefunden hat, von dem Geschäftsführer des SKV Marcel [ofariu und Dan Cociu, die auch in zwei Kommissionen, und zwarfür Wanderwege bzw. für Wandern mitgewirkt haben. Sie haben vorgeschlagen, den Namen „Via Carpatica“ für den Abschnitt in den Karpaten der europäischen Trasse E3 zu verleihen. Auch haben sie den Kontakt mit den Kollegen aus Ungarn, der Slowakei, Serbien, Ukraine und Tschechien aufgenommen um den Stand des diesbezüglichen Projektes zu analysieren. Im nächsten Jahr werden diese ein Arbeitstreffen in Kronstadt haben. Der EWV fördert das Wandern mit besonderem Respekt für den Umweltschutz. Bisher sind 12 Wanderwege, die das gesamte Europa durchqueren, benannt und entsprechend markiert. Die besten davon erhalten die Einschätzung „Best of Europe“. Der Lechweg, der zwischen Deutschland und Österreich führt, erhielt als erster im Vorjahr diese Einschätzung. Auch hat der EWV ein Programm zur Ausbildung freiwilliger Bergführer ausgearbeitet denen eine europäische Anerkennung ausgestellt wird.
Anschließend besuchten die neun Mitglieder des EWV-Vorstands auf Einladung des SKV Rumänien vom 13. bis 18. Oktober l.J. Der Besuch führte nach Kronstadt und zu touristischen Anziehungspunkten im Umfeld. Auch wurde der Standort der Austragung der Jahreskonferenz 2017 ins Auge gefasst, u. zw. ein Hotel in der Schulerau. Der stellvertretende Vorsitzende des Kronstädter Kreisrats, Mihai Pascu, empfing bei diesem Anlass Lis Nielsen, Vorsitzende des EWV der gegenwärtig rund drei Millionen Mitglieder umfasst. An der Aussprache beteiligten sich auch Marcel Şofariu, Kreisratsmitglied Dieter Drotleff, Sekretär der Kommission für Tourismus, Roxana Niculescu seitens der Landesbehörde für Tourismus. Der Kreisrat hat den Besuch des Vorstands sowie die Ausfahrt der zwei SKV-Vertreter nach Serbien, auf Vorschlag dieser Kommission finanziell unterstützt. Beim SKV-Sitz in Hermannstadt wurde eine Analyse der zukünftigen rumänischen Abschnitte der Trassen E3 und E8 vorgenommen und besprochen, wie deren Anschluss gemacht werden wird. In Bukarest fand eine Aussprache der EWV-Delegation beim Ministerium für Wirtschaft und Tourismus mit Tudor Matargiu, Berater für Tourismus der Ministerin Maria Grapini statt.
Sämtliche Gesprächspartner versprachen ihre volle Unterstützung für die SKV-Projekte aber auch für die 2017 programmierten Veranstaltungen. Rechtzeitig müssen die diesbezüglichen Projekte von der Geschäftsführung des SKV eingereicht werden, um in die Finanzierung des jeweiligen Jahres aufgenommen werden zu können.