Es kommt näher, dieses eine Fest, das die Welt verändert hat. Mitten in der Adventszeit spüren wir, wie sich alles darauf ausrichtet. Doch mal ehrlich, wie erleben wir diese Zeit? Sollte diese Zeit nicht eine Zeit der Besinnung sein? Und ist es nicht oft so, dass wir mehr Stress haben als Besinnung, mehr To-do-Listen als Stille und mehr Einkaufsbummel als echte Vorfreude? Wir hetzen von einem Termin zum nächsten, backen Plätzchen, kaufen Geschenke und drängen uns durch überfüllte Weihnachtsmärkte. Aber warum eigentlich? Worum geht es in dieser Zeit wirklich?
Diese Besinnung war auch das zentrale Thema des Jugendgottesdienstes „All in, aber wohin?“ am Samstag, dem 7. Dezember, in der Blumenauer Kirche in Kronstadt. Das Thema greift ein Wortspiel aus der Welt des Pokers auf. „All in“ bedeutet, alles auf die Karten zu setzen, die man in der Hand hält, um zu gewinnen. Dieses Bild wurde auf das Leben und den Glauben übertragen. Was bedeutet es, alles zu geben? Wofür sind wir bereit, unser Herz, unsere Zeit und unsere Energie einzusetzen? Und wohin führt uns das?
Der Jugendgottesdienst war ein Tag voller Begegnungen, Erlebnisse und Eindrücke. Jugendliche aus Hermannstadt, Mediasch, Sächsisch-Regen, Bukarest und der Kronstädter Gegend kamen zusammen, um Gemeinschaft zu erleben, Fragen zu stellen und ihren Glauben auf kreative Weise zu feiern. Ein besonderer Höhepunkt war die Taufe von Max aus Kronstadt, der sich dazu entschied, als Jugendlicher „Ja“ zu Gott zu sagen und sich taufen zu lassen. Sein Taufspruch aus Jeremia 29,11 bringt die Verheißung Gottes zum Ausdruck: „Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ Dieser Schritt war für viele ein beeindruckendes Zeichen dafür, wie konkret und lebendig der Glaube sein kann.
Doch was hat das alles mit Weihnachten zu tun?
Weihnachten ist das Fest, das daran erinnert, dass Gott selbst „all in“ gegangen ist. Er hat nicht nur aus der Distanz zugeschaut oder eine oberflächliche Beziehung zu uns Menschen gesucht. Nein, er hat alles eingesetzt. Gott wurde Mensch, kam als Kind in einer Krippe zur Welt und teilte das Leben in all seinen Aspekten, seien es die Freuden, die Herausforderungen oder die Hoffnungen. Weihnachten zeigt, dass Gott bereit war, alles zu geben, um den Menschen nahe zu sein.
Die Frage „All in, aber wohin?“ ist also auch eine Weihnachtsfrage. Sie fordert dazu auf, darüber nachzudenken, wohin das Herz und das Leben in dieser besonderen Zeit gelenkt werden sollen. Bleibt es bei den oberflächlichen Dingen wie Geschenken, Terminen und Stress? Oder finden wir den Mut, uns auf das Wesentliche einzulassen – auf Gemeinschaft, Liebe und die Botschaft von Jesus, die auch heute noch Hoffnung schenkt?
Die Jugendlichen, die sich an jenem Samstag getroffen haben, haben gezeigt, wie lebendig der Glaube sein kann, wenn man sich darauf einlässt. Es wurde gelacht, diskutiert, gesungen und gebetet. Gemeinschaft wurde erlebt und Neues gewagt.
Vielleicht ist das die beste Weihnachtsbotschaft, die mitgenommen werden kann. Gott geht „all in“ für die Menschen. Und er lädt ein, dasselbe zu tun – mit Liebe und Vertrauen.
Die Kronstädter Jugend wünscht allen ein gesegnetes Weihnachtsfest, erfüllt von Hoffnung, Frieden und Licht. Mögen wir diese Zeit nutzen, um innezuhalten, Gemeinschaft zu erleben und uns neu auf das Wesentliche zu besinnen. Die Botschaft von Weihnachten ist eine Einladung, die Herzen zu öffnen und Gottes Liebe anzunehmen.
Frohe Weihnachten und Gottes reichen Segen!