Trotz der Vorsichtsmaßnahmen verursacht durch die weltweite Coronavirus-Epidemie konnte am Freitagabend, dem 24. September l.J. eine besondere Festlichkeit im Rahmen des Kronstädter Ortsforums begangen werden. Der gut besuchten Veranstaltung war die gesundheitliche Überprüfung der Teilnehmer vorausgegangen, ob diese geimpft oder getestet sind, Gesichtsmasken wurden getragen. Man könnte fast sagen, dass die Pandemie positiv zu diesem Festakt beigetragen hat, wobei auch zwei Premieren verzeichnet wurden. Zum ersten Mal wurde der begehrte Anerkennungspreisreis Vater und Sohn verliehen, zum ersten Mal wurde der Festakt der Verleihung an Preisträger zweier Jahre im Rahmen gleicher Veranstaltung organisiert. Als Preisträger für das Jahr 2019 war Erwin Hellmann gekürt worden, als Preisträger für 2020 dessen Sohn Ortwin Hellmann, deren Gattin und Mutter Christa Hellmann die erste Preisträgerin 1998 war. Seither wurden nun der damals vom Demokratischen Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt (DFDKK), der Heimatgemeinschaft der Kronstädter und der Heimatortsgemeinschaft Bartholomae in Deutschland, nun zum 20. bzw. 21. Mal verliehen. Ausgegangen ist die Initiative damals vom ehemaligen DFDKK-Vorsitzenden Dr. Dieter Simon und der Vorsitzenden der Heimatgemeinschaft Waltraut Krawatzky, um Kronstädter Persönlichkeiten zu ehren, die sich besondere Verdienste an der hiesigen Gemeinschaft erworben haben. Dazu schloss sich auch die HOG Barholomae an, die in der Zwischenzeit mit der Heimatgemeinschaft vereint ist und die Aktion auch finanziell voll unterstützt. Auch hat das Kronstädter Ortsforum vom DFDKK die Aufgabe seitens seiner Gründung übernommen, wobei der in diesem Jahr neu gewählte Vorstand die Festlichkeit auch bestens organisiert hat. Olivia Grigoriu, Vorsitzende des Vorstandes des Kronstädter Ortsforums betonte, dass die Wahl auf Erwin Hellmann und Ortwin Hellmann gefallen ist, da diese sich der besonderen Wertschätzung und Anerkennung der Gemeinschaft der sie angehören erfreuen, begrüßte herzlich alle Anwesenden, darunter den Bischofsvikar und Dechant des Kronstädter Kirchenbezirkes Dr. Daniel Zikeli, Unterstaatssekretär in dem Departement für Interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Regierung Rumäniens Thomas [indilariu, Stadtpfarrer Christian Plajer, Prof. Dr. Dieter Simon, die beiden Preisträger, sprach ihren Dank aus an Familie Hellmann für alles Geleistete, an die Heimatgemeinschaft der Kronstädter in Deutschland, an die beiden Laudatoren Dieter Simon und Christian Plajer, an ihre Mitarbeiter im Vorstand aus, die sich für die Organisation voll eingesetzt haben. Als Vertreter der Heimatgemeinschaft der Kronstädter in Deutschland überbrachte Uwe Leonhardt, der auch Mitglied im Vorstand des Ortsforums ist, den Gruß und die Glückwünsche des ersten Vorsitzenden der Heimatgemeinschaft Anselm Honigberger an die beiden Preisträger.
Nach einer ersten musikalischen Einlage geboten von Paul Cristian (Klavier), Sigrid Arvay (Flöte) und Martin Arvay (Cello), die im Lauf des Abends ihr künstlerisches Können mehrmals unter Beweis stellten und Werke von Claude Bolling, F.Seitz und W.A.Mozart interpretierten und reichen Applaus ernteten, hielt Prof. Dr. Dieter Simon die Laudatio auf Erwin Hellmann, dem der Apollonia-Hirscher-Preis für 2019 verliehen wurde. Besonderes wurde seine Treue zur Stadt seines Lebens von dem Laudator hervorgehoben, der sich besondere Verdienste um die Gemeinschaft als Kurator des Kirchenbezirkes ab 1986, dann ab 1993 auch als Kurator der Honterusgemeinde erworben hat. Der 1935 in Kronstadt Maschinenbauingenieur war auch stellvertretender Vorsitzender des Diakonischen Werkes in Rumänien, hat sich für die Pflege der Soldatenfriedhöfe im Rahmen der deutschen Kriegsgräberfürsorge eingesetzt, entscheidend zur Gründung des Kronstädter Altenheimes beigetragen, sich für die Wiederaufnahme der Ehrungen beim Studentendenkmal in Marienburg auch als langjähriges Mitglied im DFDKK Vorstand eingesetzt, ist ein geschätzter Mitarbeiter unserer Wochenschrift. Bisher wurden ihm auch andere Ehrungen erwiesen: die Honterus-Medaille des Siebenbürgenforums 2011 und das Bundesverdienstkreuz am Bande, verliehen vom Bundespräsidenten Joachim Gauck 2014. Nach Aushändigung des Diploms, der Plakette und der Dotation des Apollonia-Hirscher-Preises, betonte der Preisträger, sehr dankbar gewesen zu sein als ihm bekannt gemacht wurde, dafür auserwählt worden zu sein. Auch hofft er, dass sich weiterhin beherzte Personen auch der jungen Generation finden, die der Gemeinschaft dienen. Seinen Dank für diese Anerkennung richtete er an die Honterusgemeinde, die Bartholomaer HOG, die Kronstädter Heimatgemeinschaft, an den Vorstand des hiesigen Ortsforum.
In seiner Laudatio auf Ortwin Hellmann, Kurator des Kronstädter Kirchenbezirkes, Vorstandsvorsitzender des Trägervereins des Altenheims Blumenau betonte Stadtpfarrer Christian Plajer auch als ehemaliger Schulkollege, dass die Preisverleihung eine Signalwirkung hat die zeigt, dass eine neue Generation nach den kommunistischen Jahren hinzugekommen ist, die sich im besten Alter für die Gemeinschaft einsetzt. Es sei vollauf berechtigt gewesen, Ortwin Hellmann für seine Einsatzbereitschaft und Vielseitigkeit in seiner Tätigkeit zu würdigen. Durch seinen Einsatz konnten Auswege auch aus brenzligen Situationen gefunden werden, als Projektleiter an historischen Bauten ist er auch in den entlegensten Ortschaften des Kirchenbezirkes anzutreffen, hat ein offenes Ohr für die Anliegen der Gemeinschaft, auch in den Diasporagemeinden. Das von ihm geleitete Altenheim ist eine soziale Vorzeigeeinrichtung, die im Jahr 2018 auch die staatliche Akkreditierung mit maximaler Punkteanzahl erhalten hat. "Ein großes Herz für die Menschen" kennzeichnet ihn betonte Christian Plajer. Er pflegt Partnerschaften im In- und Ausland im Interesse des Pflegeheimes, das von den Angriffen des heimtückischen Virus verschont bleiben konnte. Nach Überreichung des Diploms, der Plakette und der Dotation an den Geehrten seitens Olivia Grigoriu und Uwe Leonhardt, dankte Ortwin Hellmann seinen Eltern, die ihn in diesem Sinne der Fürsorge für seinen Nächsten erzogen haben.
Ausgehend von der jetzigen Jahreszeit der Ernte und des Dankes erinnerte abschließend Thomas [indilariu an den ersten Kontakt mit Ortwin Hellmann, als er auf Martinsberg untergebracht worden war, an die mit den beiden jetzigen Preisträgern geführten Gespräche über gemeinsame Probleme für die Gemeinschaft, dankte für die gute "Nachbarschaft", in die er da aufgenommen worden ist. Bei dem anschließenden Sektempfang konnten die Anwesenden Gedanken austauschen, sich über diese möglich gewordene Kontaktaufnahme nach langer Zeit erfreuen. Die anwesenden bisherigen Apollonia-Hirscher-Preisträger stellten sich zu dem traditionellen gemeinsamen Foto.
PS: Der Textlaut der Laudationes wie auch eine Liste aller bisheriger Preisträger wird von unserer Wochenschrift in den nächsten Ausgaben auch veröffentlicht werden.