30 Jahre seit dem Fall der Berliner Mauer sind am vergangenen Sonntag in Bukarest mit einem Konzert des Altenburg-Gera Orchesters gefeiert worden. Organisiert wurde das Projekt „Zukunftsmusik ostwärts“ von der Deutschen Botschaft in Bukarest in Zusammenarbeit mit der Rumänischen Botschaft in Berlin, das Orchester war bereits einige Tage davor in Temeswar aufgetreten.
Speziell für das Konzert im Athenäum komponierte der Bukarester Komponist Dan Dediu ein Auftragswerk für Cello und Orchester, einen wahren Ohrenschmaus, der die Zuhörer in die wundervolle Klangwelt einer modernisierten rumänischen Folklore versetzte. Das Werk schien wie gemacht für die Feinfühligkeit und Virtuosität der Gastmusiker, die die Musik unter Leitung von Dirigent Laurent Wagner mit Leib und Seele verkörperten. Als Solist trat Mircea Marian auf und brachte die teils sehr modernen, mal explosiven, mal sehr melodischen Einlagen auf seinem Cello mit eleganter Leichtigkeit zu den faszinierten Ohren der Lauschenden.
Im Anschluss wurde die Sinfonie Nr. 1 in c-Moll, op. 68 von Johannes Brahms aufgeführt, das Publikum bedankte sich mit einem begeisterten Schlussapplaus, der Dirigent Laurent Wagner viermal wieder auf die Bühne holte, um sich erneut zu verneigen.
Den Auftakt zu diesem schönen Ereignis bildete am Samstagabend ein gemütliches Hauskonzert in der Residenz des deutschen Botschafters Cord Meier-Clodt, wo man Dirigent und Generaldirektor des Altenburg-Gera Theaters Laurent Wagner am Klavier erleben durfte und als Solistin die in Lugosch/Lugoj gebürtige Mezzosopranistin Aura Twarkowska. Das bunte Repertoire musste wegen eines technischen Problems zwar ohne Jan Kögelmann an der Bratsche gespielt werden, wie es ursprünglich geplant gewesen war, es war aber dadurch bestimmt nicht minder schön anzuhören, denn von Brahms bis Bizet und Brediceanu war so einiges dabei, was Kennern wie auch Neulingen der klassischen Musik einen wunderbaren Abend bereitete.