Am 15. Dezember 2017 wurden in der Aula der Rumänischen Akademie der Wissenschaften in Bukarest die Jahrespreise für 2015 feierlich verliehen. Zu den Preisträgern der Sektion Wirtschaft-Recht-Soziologie, denen der „Dimitrie Gusti”-Preis vergeben wird, zählten in der Sparte Soziologie die Hochschullehrer und Soziologen der „Transilvania“-Universität in Kronstadt/Braşov Ştefan Ungurean und Mircea Ivănoiu für ihre veröffentlichte Dokumentation „Oameni prin vremuri. Bucovineni în secolul XX” (Menschen und Zeiten. Bukowiner im 20. Jahrhundert), zwei Bände Interviews mit Buchenländern aus allen Landesteilen, die fast alle ihre Heimat zwangsweise verlassen mussten: 40 Zeitzeugen, darunter beispielsweise Akademiemitglied Radu Grigorovici, Czernowitz/Bukarest oder Johanna Schmidt-Vântu aus Ciudei, zuletzt Zeiden/Codlea. Diese umfangreiche Dokumentation (900 Seiten) wurde von den beiden Soziologen mit Studenten erarbeitet und aufgrund der Tonbandaufnahmen 2015 veröffentlicht.
Soziologe Ungurean schrieb dazu ein 15-seitiges Vorwort über die Bukowina und ihren westeuropäischen Geist im rumänischen Raum, eine soziologische Betrachtung, die er seinen Buchenländer Eltern widmete. Der Verfasser wurde 1952 in Fratautz/Frătăuţii Vechi geboren, ist jedoch in Ploieşti aufgewachsen.
Dr. Ing. Ivănoiu ist gebürtiger Lugoscher (Banat), Kind von Flüchtlingen aus Bessarabien. Er schrieb zum Thema der Veröffentlichung ein Nachwort unter der Überschrift „Die Vertreibung aus dem Paradies, widergespiegelt in der mündlichen Überlieferung“. (Luzian Geier)