Es beginnt wie eine nette Teenieliebe: Hamburg. Ponger sitzt in der S-Bahn und guckt. Kann seinen Blick nicht abwenden. Außer, wenn sie zurückguckt. Was er hofft! Was aber nicht passiert. Wieviele Stationen fährt er schon in die falsche Richtung? Er weiß es. Es ist ihm egal. 

Auf einmal guckt sie doch. Und dann überschlagen sich die Dinge. Sie zieht die Notbremse, Tür auf, und gibt Fersengeld. Das hat Konsequenzen in Deutschland: Auf dem nächsten Bahnsteig wartet die Polizei. Und wer schafft es nicht, sich unauffällig davonzustehlen, obwohl er mit der Unbekannten gerade mal zwei, drei Worte gewechselt hat? Da summt auch noch das Handy, dass sie ihm flugs vor ihrem Abgang in die Tasche seines Arbeitsanzugs gesteckt hat. Soll er? Oder lieber nicht? Genervt wirft er es auf dem Heimweg weg. Die kann mich mal...

Ponger hat keine Lust auf Ärger. Sein Leben ist auch so schon reichlich vertrackt. Er hat nämlich keine Papiere, keine Erinnerung an die Vergangenheit. Seine einzigen stabilen Punkte sind Pörl, die gewitzte ältere Dame, die ihn halb verhungert in ihrem Wohnmobil gefunden und dann liebevoll aufgenommen hat. Und Susi mit ihrer KfZ-Werkstatt, wo Ponger arbeitet, auch illegal, aber Susi hat eben ein gutes Herz, auch die Rotlichtmädels dürfen in ihrer Garage pennen, solange sie keinen Ärger machen. 

Doch als die Fremde auf einmal bei Pörl und dann auch noch bei Susi auftaucht, ist Schluss mit lustig für Ponger. Die Polizei ist hinter ihr her - und nun auch hinter ihm! Eine Flüchlingsgeschichte? Jugendkriminalität? Drogenprobleme? Von wegen!

Das Mädchen braucht seine Hilfe, insistiert sie. Dabei wirkt sie mit ihrer frechwitzigen Art so gar nicht hilflos auf Ponger. Flugs hat sie ihn in eine Geschichte hineingeritten, aus der er so leicht nicht rauskommt. Viele Dinge sind himmelschreiend unstimmig. Und sie spielt immer noch die Mysteriöse! Kein Wort einer Erklärung für das Chaos, das sie in seinem Leben angerichtet hat. 

„Du bist nicht Henny!“ wirft er ihr wütend vor, als sie einen Moment allein sind. Henny, die hübsche Cheerleaderin, die es nur in seiner Phantasie gibt, und in seinen Geschichten für Pörl... „Ich bin Henny, mehr als jede andere“, sagt Henny. Nicht einmal ihren Namen will sie ihm verraten. 

Pörl schlägt den jungen Leuten einen Ausflug vor - und Henny das Ziel: Mit dem Wohnmobil fahren die „Verliebten“ auf die Insel Amrum. Baden. Strandromantik. Tandemfahren. Und Ponger soll für Henny dringend etwas reparieren, das sie dort im Sand vergraben hat… Nur, dass da jetzt ein Zaun steht, bewacht, und nächtens ein Hubschrauber Kreise zieht. Und was hat auf einmal Pörl dort zu suchen?

„Henny & Ponger“ ist ein spannender, witziger, geistreicher – ja, was eigentlich für ein Roman? Ein bisschen Liebe, kein bisschen Krimi - und ein kolossales Geheimnis, das alles bisher Unstimmige auf einmal überraschend stimmig macht. Aber das man jetzt wirklich, wirklich nicht verraten kann, ohne das Lesevergnügen zu zerstören!