Am Dienstag, dem 5. Juli 2016, endete das 8. Internationale Festival für klassische und zeitgenössische Musik „Ţintea Muzicală“. Im Verlauf von vier Konzerten und einem Workshop wurden die Zuhörer in Bukarest, Băicoi und Ploieşti zu einer Reise durch den Raum spanischer Musik eingeladen, einem Raum des farbenprächtigen Lebens: ebenso nuanciert wie auch vielfältig.
Die in diesem Jahr gespielten Instrumente gruppierten sich um das Duo Cembalo-Akkordeon. Dieses erwies sich als eine aparte Kombination des Alten mit dem Neuen: Die Palette reichte von der beliebten Barockmusik bis zu neuen Werken, die von den für dieses Festival eingeladenen Komponistinnen und Komponisten geschaffen wurden. Das von den zwei Organisatorinnen des Festivals, den Komponistinnen Adina Dumitrescu und Dana Cristina Probst, zusammengestellte Programm stellte Musik aus verschiedenen Epochen und in verschiedenen Farben zusammen, vereinigt in lebendigen Aufführungen, welche von der Regisseurin Dorothea Neagu gestaltet wurden.
Die Konzerte, die im Zeitraum vom 1. bis 5. Juli stattfanden, erfreuten sich der Anwesenheit von Spitzeninterpreten aus Finnland, Österreich und Rumänien, wie dem Duo Ovocutters – die Cembalistin Sonja Leipold und der Akkordeonist Christoph Hofer –, der Mezzosopranistin Carolina Astanei, des Pianisten Otto Probst, der Violoncellistin Maria Magdalena Probst, des Bassisten und Komponisten Sebastian Dumitrescu, der Sopranistin Cristina Radu, des Gitarristen Costin Soare, der Sopranistin Ariadna Mihai und der Geigerin Diana Antonescu.
Wie in jedem Jahr nahmen auch diesmal viele rumänische und ausländische Komponistinnen und Komponisten mit neu geschaffenen Werken am Festival Ţintea Muzicală teil, diesmal inspiriert durch alles, was zum spanischen Raum gehört. So wurden diesmal Werke von Adina Dumitrescu, Manuela Kerer, Wolfgang Liebhart, Laura Manolache, Dana Cristina Probst und Ming Wang durch das Duo Cembalo-Akkordeon entweder uraufgeführt oder zu ihrer ersten Interpretation in Rumänien gebracht. Dieser Aufzählung fügen wir noch Sebastian Dumitrescu, den Autor des Stückes „Ritualul liniştii“ für Bass-Gitarre und Elektronik, hinzu.
Da die Programme der Konzerte die musikalische Landschaft Spaniens vom 18. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert durchwanderten, fanden auch andere Instrumente, wie Gitarre, Klavier, Geige, Violoncello – und natürlich auch die menschliche Stimme ! – Eingang in die Programmgestaltung, sodass den Zuhörern repräsentative Werke der Komponisten Isaac Albeniz, Manuel de Falla, Enrique Granados, Jesus Guridi, Heitor Villa-Lobos, Xavier Montsalvatge, Fernando Obradors, Joaquin Rodrigo, Antonio Soler, Francisco Tárrega dargeboten wurden.
Auf den Konzertbühnen des Festivals waren diesmal auch junge Musikerinnen und Musiker zu finden, die noch zur Schule gehen, wie der junge Gitarrist Mihail Petre, Schüler des Bukarester Kunstnationalkollegs „Dinu Lipatti“ in der Klasse von Professor Costin Soare, das Geigenquartett Alegría – bestehend aus Vlad Stoi, Daria Popa, Ilinca Mavrodin und Anca Răducan, alle Schüler des Kunstgymnasiums Nr. 5 in Bukarest, Klasse Professor Diana Antonescu, und Maria Veronica Stoian, Schülerin in der Gitarrenklasse von Professor Vasile Colţea an derselben Schule sowie das Gitarrenquartett „Passion“ des Kulturhauses in Lilieşti-Băicoi – Gabriel Madan, Bogdan Madan, Eduard Stătescu und Cătălin Madan – der Klasse Professor Silviu Anghel.
Da „Ţintea Muzical²“ 2016 künstlerische Kräfte aus vielen Ländern ins Hier und Heute zusammengebracht hat, wurde es auch zu einem Platz der Begegnung der verschiedenen Momente und Richtungen in der Geschichte der spanischen Musik.