Viele Neugierige hatten sich am Abend des 20. Septembers im Kulturhaus in Bukarest eingefunden. Gespannt wurde auf eine Band gewartet, die es sogar im kunterbunten Berlin geschafft hat, sich mit einem bisher einzigartigen Mix aus Disco, Rock, Funk und ein wenig Schlager aus der breiten Masse hervorzuheben. „Unterhaltungsmusik, die nicht genau in Klischees passt“, nennt Freddy Fischer seinen und den Stil der Cosmic Rocktime Band. „Unser Schwerpunkt liegt auf tanzbarer Disco-Musik mit deutschen Texten“, so der Sänger und Organist der vierköpfigen Kombo, zu der noch der Gitarrist Rex Rocktime, der Bassist Ron Rocktime und der Schlagzeuger Ritchie Rocktime gehören.
Und getanzt wurde. Bereits als Freddy Fischer den ersten Ton auf seiner Orgel anschlug, fing das Publikum an, sich zu den geschmeidigen Rhythmen zu bewegen. Die Zuschauer spürten, dass Freddy Fischer & His Cosmic Rocktime Band ihre Auftritte zelebrieren. „Unsere Konzerte sind sehr animiert. Wir machen Radau“, erklärt Rex Rocktime, und dem Publikum schien dies zu gefallen. Dass die vier Musiker den Disco-Stil leben, merkt man auch an der Bühnengarderobe, die an die 70er Jahre erinnert: maßgeschneiderte Anzüge, ergänzt durch Kotletten und geschniegelte Frisuren machen die Band zu einem Gesamtkunstwerk mit Konzept. Nicht zu vergessen sind die gehäkelten Blumen im Knopfloch, denn auch auf die Details wird Wert gelegt. „Wir spielen in jedem kleinen dreckigen Klub – und dann eben in Smoking und Weste“, so Fischer.
Im Kulturhaus stimmten sie Lieder, wie „Ich lieb dich so“, „Am seidenen Faden“ und „Du bist wunderschön“ an. Doch das zur Hälfte rumänischsprachige Publikum ließ sich von den deutschen Texten keineswegs stören. „Tanzen verbindet, auch wenn man die Texte nicht versteht“, ist Freddy Fischer überzeugt. „Wir besingen die Grundsäulen der menschlichen Existenz: Liebe, Schmerz, Disco und Tanzen gehen“, ergänzt er. So schaffte es Freddy Fischer & His Cosmic Rocktime Band, selbst diejenigen Zuschauer für sich zu gewinnen, die des Deutschen nicht mächtig sind. Für die Band, die bisher vor allem im deutschsprachigen Raum auftrat, ein Erfolg. „Ich hoffe, dass getanzt wird und ich glaube, die Chancen stehen auch ganz gut“, meinte Freddy Fischer noch vor dem Konzert. Seine Hoffnung hatte sich an jenem Abend erfüllt.
Nach Rumänien geholt wurden Freddy Fischer & His Cosmic Rocktime Band durch die Deutsche Botschaft zusammen mit der Konrad-Adenauer-Stiftung. Das Konzert fand im Anschluss an eine, von den selben Veranstaltern initiierte Podiumsdiskussion statt, bei der sich der deutsche Botschafter Werner Hans Lauk und der Manager des Kulturhauses Adrian Soaita zum Thema „Europäische Identität und Kultur. Einheit durch Vielfalt“ äußerten.