Der rumänische Regisseur Călin Peter Netzer geht mit seinem Film „Poziţia copilului” (internationaler Titel: „Child’s pose“) auf der 63. Berlinale, die vom 7. bis 17. Februar stattfindet, in das Rennen um einen Goldenen Bären. Der neueste Film des rumänischen Regisseurs handelt von einer erstickenden Mutter-Kind-Beziehung, die von den Schauspielern Luminiţa Gheorghiu (Mutter) und Bogdan Dumitrache (Sohn) dargestellt wird.
Behandelt wird ein Thema, das in den zeitgenössischen rumänischen Filmen überhaupt nicht auftaucht: Ganz nah wird das Leben der neureichen Hauptfiguren betrachtet, die in die „hohe Gesellschaft” aufsteigen. Die Erstaufführung des Films hierzulande findet im März statt.
Im Wettbewerb starten neben dem rumänischen Film unter anderem amerikanische („Promised Land”, Regie: Gus Van Sant), deutsche („Gold”, Regie: Thomas Arslan), österreichische („Paradies: Hoffnung”, Regie: Ulrich Seidl), koreanische („Nobody’s Daughter Haewon”, Regie: Hong Sangsoo) und französische („Camille Claudel 1915”, Regie: Bruno Dumont) Produktionen. Eröffnet wird das Filmfestival von Wong Kar Wais neuestem Film „The Grandmaster”.
Die Berlinale setzt auch in diesem Jahr ein politisches Zeichen: Der verfolgte iranische Regisseur Jafar Panahi steht mit seinem Film „Parde” („Geschlossener Vorhang”) ebenfalls in der Wettbewerbssektion der Berlinale. Der Filmemacher, der 2006 bereits einen Silbernen Bären mit „Offside” gewann, steht in seiner Heimat unter Hausarrest.
Rumänien war zuletzt 2010 im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele in der deutschen Hauptstadt mit dem Debütfilm von Florin Şerban „Eu când vreau s² fluier, fluier” vertreten. (ai)