Acht hochkarätige Konzerte gehen im Bukarester Athenäum vom 30. Juni bis 7. Juli zum Abschluss des ersten Celibidache-Festivals über die Bühne. Das Eröffnungskonzert wird am morgigen Samstag von dem Rumänischen Jugendorchester unter Cristian Mandeal gestaltet. Neben Tschaikowskys fünfter Sinfonie führen sie auch die Komposition „Der Taschengarten“ von Sergiu Celibidache auf, eine Orchestersuite in 13 Sätzen, die 1978 komponiert und 2006 in Rumänien erstaufgeführt wurde.
Die Musik ist den Kindern gewidmet – man merkt es an den Satzüberschriften „Kommt, Kinder!“, „Der Wind steht still, die Blumen singen“ oder „Die Predigt des Enterichs“. Am Sonntag konzertiert das Sinfonieorchester der Philharmonie „George Enescu“ unter Enrique Garcia Asensio. Wie Mandeal war auch er Schüler von Celibidache. Auf dem Programm stehen Beethovens Violinkonzert, gespielt von Liviu Prunaru, sowie die zweite Sinfonie von Brahms und die musikalische Hommage „Celibidachiana“ von Anton Garcia Abril – „ein Ausdruck meiner großen Achtung für einen Freund und Maestro“, wie der Komponist sein Werk beschreibt.
Es folgt am 2. Juli das Konzert „German Brass around the world“ - „Deutsche Blechbläser rund um die Welt“, mit Musik von Bach und Rossini bis Verdi, Wagner und John Baston. Das 1974 gegründete Ensemble „German Brass“ besteht aus zehn Solisten wichtiger deutscher Orchester und spielt nun zum ersten Mal in Rumänien. Am darauffolgenden Dienstag widmen „Celis Freunde“ dem rumänischen Dirigenten einen Kammermusikabend mit Werken von Mozart, Mendelssohn, Chausson und Schubert. Die Musiker – Ida Haendel (Violine), Misha Dacic (Klavier), Dorin Marc (Kontrabass), Wolfgang Gaag (Horn), Helmut Nicolai (Bratsche) und das Henschel Quartett – haben alle mit Celibidache eng zusammengearbeitet, ob als Solisten, Orchestermitglieder oder Schüler.
Auch Rony Rogoff stand dem Maestro nahe. Er dirigiert am Mittwoch, dem 4. Juli, das Gastkonzert des Orchesters der Staatsphilharmonie Jassy/Iaşi in Bukarest, mit Werken von Schönberg, Bruckner und Rimski-Korsakow. Rogoff war noch sehr jung, als er Celibidache kennenlernte: Er bekam damals einen Apfel vom Maestro, später erhielt er regelmäßigen Musikunterricht und schließlich verband die beiden eine enge Freundschaft.
Am 5. Juli steht noch einmal Kammermusik auf dem Festivalprogramm: Ida Haendel und Misha Dacic spielen Sonaten von Schumann und Enescu sowie die „Rumänischen Volkstänze“ von Bartók. Das „Talent des Jahrhunderts“, wie der Schlagzeug-Virtuose Peter Sadlo von der Presse beschrieben wird, spielt am 6. Juli, begleitet vom Rumänischen Jugendorchester und dem Dirigenten Markus Theinert, die rumänische Erstaufführung des Konzerts für Marimba, Vibrafon und Orchester von Darius Milhaud. Außerdem erklingen die Ouvertüre „Die Macht des Schicksals“ von Verdi – Celibidache hatte sie kurz nach der Wende in Bukarest dirigiert – sowie Bruckners Vierte.
Ein musikalisches Ereignis – die Uraufführung der Rumänischen Suite in acht Sätzen „Haz de necaz“ von Sergiu Celibidache, ins Deutsche übersetzbar mit „Gute Miene zum bösen Spiel“ – schließt das Festival am 7. Juli feierlich ab. Das Orchester der Bukarester Philharmonie wird von Mark Mast dirigiert. Auch er war Celibidaches Schüler und verwaltet zurzeit als Intendant die Celibidache-Stiftung. Außerdem werden noch „Ma mère l’oye“ von Ravel und das Klavierkonzert in d-Moll KV 466 von Mozart aufgeführt – den Klavierpart übernimmt Dan Grigore.
Alle Konzerte beginnen um 20 Uhr. Das vollständige Programm und weitere Infos zum Festival finden Sie im Internet (www.fundatia-celibidache. com). Restkarten können für 75 oder 65 Lei (ermäßigt 35 Lei) online (www.eventim.ro), in den Vertretungen von Germanos, Orange, Vodafone, Domo, Humanitas und Cărtureşti sowie an der Abendkasse gekauft werden.