In Zusammenarbeit mit der Heimatortsgemeinschaft Bukarest in Deutschland, dem Demokratischen Forum der Deutschen in Bukarest sowie der Evangelischen Kirchengemeinde Bukarest findet in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“, Bad Kissingen vom 25. bis 27. September 2015 die von der Akademie Mitteleuropa e.V. veranstaltete Tagung „Deutsche Minderheitenkultur in Bukarest“ statt, heißt es in einer Pressemitteilung des Veranstalters.
Die rumänische Hauptstadt Bukarest war und ist eine „zusammengewürfelte Gesellschaft“, in der alle Deutschen eine Migrationsgeschichte aufweisen konnten. Urkunden aus den vergangenen Jahrhunderten belegen, dass es bereits im 16. Jahrhundert Deutsche und eine evangelische Gemeinde in Bukarest gab. Unter Karl I. von Hohenzollern-Sigmaringen (ab 1866 Fürst, ab 1881 bis 1914 König von Rumänien) kamen assimilationsbereite Fachleute und Investoren aus dem Deutschen Reich ins rumänische „Altreich“, nach dem Ersten Weltkrieg und der Gründung Großrumäniens Deutsche aus den angegliederten Gebieten, vor allem aus Siebenbürgen und dem Banat.
Letztere waren von der Auswanderungswelle der Rumäniendeutschen in der kommunistischen Ära und nach 1989 ebenfalls betroffen, sodass lediglich 0,1 Prozent der Einwohner sich gegenwärtig zur deutschen Minderheit bekennen. Die deutschsprachige evangelische Gemeinde Bukarests hat rund 1000 Mitglieder, es gibt deutschsprachige Schulen und Kindergärten, deutschsprachige Zeitungs-, Rundfunk- und Fernsehredaktionen und ein reges kulturelles Leben. Es soll für ein interessiertes Publikum – mit und ohne biografische Bezüge zu Bukarest – die deutsche Minderheitenkultur der rumänischen Hauptstadt in Vergangenheit und Gegenwart vorgestellt werden. Es sollen weiterhin Verbindungen zwischen ausgewanderten und verblieben Deutschen und ihren zivilgesellschaftlichen Organisationen (Heimatortsgemeinschaft, Kirche, Forum) gepflegt und gefestigt werden.
Als Referenten haben ihre Teilnahme zugesagt: Brigitte Drodtloff, München: "Ein filmischer Blick auf Bukarest von einer sporadischen Rückkehrerin"; Christiane Cosmatu, Unterstaatssekretärin und Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Bukarest: "Leben in einer großstädtischen Minderheitenkultur. Deutsch und Deutsche in Bukarest"; Dr. Cristina Popa, Direktorin der Deutschen Schule, Bukarest: "Probleme, Sorgen und Erfolge des deutschsprachigen Bildungswesen in Bukarest"; Rohtraut Wittstock, Chefredakteurin der ADZ, Bukarest: "Zur Geschichte und zu den Schwerpunkten der 'Allgemeinen Deutschen Zeitung in Rumänien'"; Victor Chiriţă, Nachrichtenredaktion des rumänischen Fernsehens TVR, Bukarest: "Rumänien und seine politische Entwicklung seit 2007"; Robert C. Schwartz, Leiter der Rumänien-Redaktion der Deutschen Welle, Berlin: „'Wir sind Präsident'. Ein Resümee der ersten 300 Tage der Präsidentschaft von Klaus Johannis für die deutsche Minderheit" und Bischofsvikar Dr. Daniel Zikeli, Stadtpfarrer in Bukarest: "Aus dem Leben der evangelischen Kirchengemeinde Bukarest".
Die Tagung beginnt am Freitagabend mit dem gemeinsamen Abendessen und ist am Sonntag nach dem Mittagessen zu Ende. Die Teilnahme kostet 60 Euro (ermäßigt für Studierende, Teilnehmer aus Ostmitteleuropa, Bedürftige: 20 Euro) und ggf. EZ-Zuschlag 20 Euro, zuzüglich 3,50 Euro Kurtaxe, jeweils für den gesamten Zeitraum. Teilnehmenden aus Ostmitteleuropa können Reisekostenzuschüsse gezahlt werden.
Der Teilnahmebeitrag beinhaltet Unterkunft, Verpflegung und Programmkosten. Die Tagung wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration über das Haus des Deutschen Ostens in München. Anmeldungen spätestens bis zum 1. September 2015. Anmeldungen und Anfragen sind unter dem Stichwort: „Bukarest“ ab sofort möglich an: Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: 0971-714 70, Fax: 0971-714 717, E-Mail: info@heiligenhof.de.