Die Autorin Maria Filp, geb. Gooss, aus Siebenbürgen stammend, hat ein Buch zugunsten des Vereins Meschendorfs Kinder e.V. veröffentlicht (zur Bildungsinitiative dieses von Hermine Hellbeck und Hermine Antoni geführten Vereins siehe ADZ vom 1. September 2023: „Man sieht den Fortschritt fast sofort“, Nina May)
Ihre frühen Kindheitsjahre verbrachte Maria Filp in Siebenbürgen, Meschendorf, umgeben von der Liebe und Fürsorge ihrer Großeltern, die ihr späteres Leben ebenso geprägt haben wie die intakte Dorfgemeinschaft. Insbesondere ihre Großmutter Anna Gooss, die „Grüsi“, zu der sie eine sehr innige Beziehung hatte, hat ihr die Werte fürs Leben mitgegeben. „Auch als ich mit meinen Eltern dann später in Reps wohnte, wo ich mein Abitur machte, durfte ich glücklicherweise die Ferien immer bei den Großeltern in Meschendorf verbringen“, schwärmt Maria Filp. Auf die Frage, ob ihre Leidenschaft für die Lyrik schon in ihrer Kindheit absehbar war, antwortet sie schmunzelnd: „Meine Liebe zur Lyrik habe ich erst vor ein paar Jahren während der Corona-Zeit entdeckt. Aber ich erinnere mich sehr gut da-ran, dass ich schon als Kind jedes Buch gelesen habe, das ich finden konnte. Meine Eltern und Großeltern hatten kein Geld für Bücher, deshalb las ich vor allem die Bücher meines Urgroßvaters, Petrus Gooss, über Saatgut, Anbau von Getreide und über Werkzeuge, die damals verwendet wurden. Ein Buch von ihm bewahre ich heute noch auf: Es ist sein Tagebuch aus dem Ersten Weltkrieg.“
Im März 2020 schrieb Maria Filp ihr erstes Gedicht; schnell wurde eines ihrer Gedichte von der Brentano-Gesellschaft in die Edition „Frankfurter Bibliothek des zeitgenössischen Gedichts 2022“ aufgenommen. Mehrere Gedichte und Kurzgeschichten erschienen in Anthologien. Im März 2022 veröffentlicht Maria Filp dann ihren ersten Lyrikband, „Blütenblätter eines Jahres“. Die Gedichte sind gefüllt mit positiven Gedanken und der Liebe zur Natur, versehen mit einer Prise Melancholie. „Die Gedichte sind aber nicht nur für Naturliebhaber lesenswert, man kann sich mit Leichtigkeit durch die vier Jahreszeiten träumen, dem Finken bei seinem Lied lauschen oder ein Unwetter an einem heißen Sommertag erleben.“ Auch die passenden Bilder zu den Gedichten, die teilweise aus Meschendorf stammen, lassen die schönen Kindheitserinnerungen von Maria Filp an ihre Heimat nur allzu gut erahnen: „Ich erinnere mich an endlose Blumenwiesen in Meschendorf und an viele bunte Schmetterlinge.“
Die Antwort auf die Frage, warum der Gewinn aus dem Verkauf des Lyrikbandes dem Verein „Meschendorfs Kinder e. V.“ zugutekommt, ist nach dem Werdegang von Maria Filp fast naheliegend. „Seit ich vor 46 Jahren mit meiner Familie aus Siebenbürgen nach Deutschland kam, war ich bis zu meinem Ruhestand im sozialen Bereich tätig und habe Menschen in problematischen Lebenssituationen beraten.
Mein berufliches Wirken hat mich in meiner Überzeugung bekräftigt, dass der Bildung und Chancengleichheit bereits im frühen Kindesalter eine große Bedeutung zukommen muss. Als ich dann auf den Verein Meschendorfs Kinder e.V. aufmerksam wurde, zögerte ich nicht lange und wurde, gemeinsam mit meinem Mann, Mitglied in diesem Verein. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, nun auch mit meinem Lyrikband in meinem Heimatdorf etwas bewegen zu können. Somit trägt auch jeder, der meinen Gedichtband kauft, zur Förderung der Bildung und Chancengleichheit von benachteiligten Kindern bei.“
Der Erfolg als Autorin scheint sich für Maria Filp fortzusetzen. Seit Kurzem gehört sie nun auch dem Autorenclub Wetterau an. „Damit ist mir eine große Ehre zuteilgeworden und ich kann mich mit Autoren aus unserer Region austauschen. Ich plane noch in diesem Jahr die Herausgabe eines Lesebandes mit Kurzgeschichten“, fügt sie bescheiden hinzu. Wir sind gespannt, ob auch ihre neuen Kurzgeschichten ihre liebevollen Kindheitserinnerungen an die Heimat widerspiegeln. Aber eines hat sie uns schon verraten: Auch den Gewinn des neuen Buches wird sie für Meschendorfs Kinder spenden.