Temeswar - Die traditionsreiche Banater Chormusik mal anders bzw. aus der Feder des Musikologen und Musikkritikers präsentiert, wird heute, um 18 Uhr, im Foyer im ersten Stock des Temeswarer Capitol-Saals. Als kulturelles Präludium zum wöchentlichen sinfonischen Konzert der Temeswarer Philhamoniker wird das Buch „Solidarisch mit der Chormusik” des bekannten Temeswarer Chordirigenten und Musikwissenschaftlers Damian Vulpe vorgestellt. Veranstaltet wird diese Buchpräsentation von der Temeswarer Staatsphilharmonie Banatul, der Temeswarer Filiale des Vereins der Komponisten und Musikologen und der Temeswarer Musikfakultät. Über den Autor und sein Werk reden die Musikologin Prof. Dr. Rodica Raffai und der Musikkritiker Doz. Ovidiu Ghilezan.
Das neue bzw. nach seinen umfassenden Sammelbänden über die sinfonische Musik und die Oper schon dritte Buch über die Banater Musiktradition, enthält Studien, Kritiken, Konzertchroniken, Porträts, die der Autor und Kenner der hiesigen Musikszene im Laufe der Jahre über die Banater Chöre und ihre reichhaltige Tätigkeit in Tageszeitungen und Zeitschriften veröffentlicht hat. Der 1938 geborene Dirigent, Musikologe, Kritiker und Musiklehrer Damian Vulpe, ein Enkel des bekannten Reschitzaer Volkskundlers und Schriftstellers Alexander Tietz, war schon als Kind eng mit der wertvollen Musiktradition Reschitzas verbunden. Er studierte am Bukarester Konservatorium (Lehrer Ion Vicol und D. D. Botez). Damian Vulpe machte sich im Banat erstens mit seiner unermüdlichen Tätigkeit als Musiklehrer vom Lyzeal- bis zum Hochschulunterricht und zweitens als Chordirigent einen Namen: Er leitete u. a. den Chor des Kulturhauses der Gewerkschaften von Reschitza, den Chor des Temeswarer Pionierpalasts, den Chor der Temeswarer Lehrergewerkschaft, den Chor und das Kammerorchester der Temeswarer Uni aber auch den Chor der Banatul-Philharmonie und der Temeswarer Staatsoper. In der Banater deutschen Chorbewegung ist er als Dirigent des Temeswarer Franz-Schubert-Chors bekannt.
Nach der Wende gründete und leitete er den Kammerchor der Musikfakultät. 1996 leitete Damian Vulpe als erster Dekan die neu gegründete Musikfakultät im Rahmen der Temeswarer West-Universität. Damian Vulpe veröffentlichte außer regelmäßigen Kritiken und Chroniken zum täglichen Musikgeschehen im Banat auch zahlreiche didaktische Studien und Arbeiten oder Monografien über die Musiker G.Th. Telemann, Alma Cornea Ionescu und Iosif Velceanu.