Im Rahmen einer Pressekonferenz, die in der Aula des Enescu-Museums stattfand, wurde am vergangenen Mittwoch von der Veranstaltungsagentur Artexim das vollständige Programm derjenigen Mammutveranstaltung präsentiert, die vom 1. bis 28. September kommenden Jahres das kulturelle Leben Rumäniens maßgeblich bestimmen wird.
Die einundzwanzigste Folge des 1958 gegründeten Internationalen Musikfestivals „George Enescu“ und zugleich die zehnte nach der Revolution wird im September 2013 illustre Orchester wie das Königliche Concertgebouw-Orchester Amsterdam, die Staatskapelle Berlin und die Münchner Philharmoniker nach Bukarest bringen. Berühmte Dirigenten wie Mariss Jansons, Daniel Barenboim oder Antonio Pappano werden ihre Kunst zelebrieren, bekannte Solisten wie Radu Lupu, Pinchas Zukerman, Hilary Hahn oder Fazil Say ihr Können unter Beweis stellen, aber auch rumänische Orchester und Solisten werden im Rahmen des Enescu-Festivals 2013 in Bukarest und in anderen Städten Rumäniens zu hören sein.
Über 150 musikalische und kulturelle Ereignisse sind geplant, darunter auch Kunstausstellungen und wissenschaftliche Symposien. Konzertreihen wie „Enescu und seine Zeitgenossen“, „Soloabende und Kammerkonzerte“, „Mitternachtskonzerte“, „Musik des 21. Jahrhunderts“, die das Buka-rester Publikum in der Vergangenheit begeisterten, werden auch in der kommenden Folge des Festivals fortgeführt.
Ebenso wird es im nächsten Jahr wieder einen Internationalen Musikwettbewerb in den Sparten Geige, Cello, Klavier und Komposition geben, erweitert durch die neue Sektion „Gesang“ mit besonderer Berücksichtigung der Lied- und Opernkunst Richard Wagners.
Dem Wagner-Jahr 2013 wird im Programm des kommenden Enescu-Festivals besonders Rechnung getragen: durch eine konzertante Aufführung der gesamten Operntetralogie „Der Ring des Nibelungen“ (mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Leitung von Marek Janowski) und durch eine Aufführung von „Tannhäuser“ unter dem Dirigat Cristian Mandeals in der Bukarester Nationaloper. Neben Wagner seien die anderen drei ‚Säulen’ des nächsten Enescu-Festivals, wie dessen Künstlerischer Direktor Ioan Holender betonte, Verdi („Otello“ und „Requiem“) und Britten („War Requiem“), und natürlich Enescu selbst mit seiner Oper „Oedipe“ und den seiner Musik speziell gewidmeten Veranstaltungen.
Bei der Pressekonferenz wurden auch leidige Probleme des Festivals wie die miserable Akustik im „Saal des Palasts“ angesprochen und über deren Lösung disputiert. Die Musikfreunde werden sich im September des folgenden Jahres diesbezüglich überraschen lassen dürfen oder müssen.