Nach einer langen Zeit, in der die evangelische Kirche in der Bukarester Straße Luterana Nr. 2 coronabedingt ihre Türen den Besuchern schließen musste, öffnet sich das Gotteshaus wieder Touristen und Kulturfreunden, die es und seine Ausstellungen besuchen möchten. Ab dem 26. September nahm die Kirche ihre Doppelrolle als Gotteshaus und Ausstellungsraum wieder auf. Am 1. Oktober wurde die Ausstellung „Fetzenbilder“ der Künstlerin Lilian Theil mit textilen Bildcollagen zu siebenbürgischen Themen eröffnet.
Lilian Theil ist 1932 in Kronstadt geboren, wo sie auch das Gymnasium besuchte. 1952 wurde sie wegen „ungesunder Herkunft“ von der Kunstakademie „Nicolae Grigorescu“ in Bukarest ausgeschlossen und zusammen mit der ganzen Familie evakuiert.
Ihre künstlerische Tätigkeit hat sie zwei Wochen nach der Revolution 1989 wiederaufgenommen. Die Vorliebe von Lilian Theil für Textilien als Ausdrucksmittel ihrer Kunst lässt sich dadurch erklären, dass sie „kein Freund der Wegwerf-Gesellschaft“ sei. Ihre Gedanken und Erfahrungen bringt sie durch Worte, Pinsel und Farbe, Lieder und Texte und sogar mittels Fetzen, Nadel und Zwirn zum Audruck.
Die Ausstellung kann donnerstags und freitags von 14 bis 18 Uhr und samstags von 12 bis 18 Uhr besucht werden. Sie wird voraussichtlich einige Wochen geöffnet sein, es gibt derzeit noch keinen Schlusstermin. Die Masken- und Abstandspflicht als Schutzregeln gegen die Verbreitung des Coronavirus bleiben beim Betreten der Kirche weiterhin gültig.