„Das ist das Ende“. Man hört die Stimme einer Frau, dramatische Musik spielt im Hintergrund, im Mittelpunkt steht eine weibliche Figur (dargestellt von Iulia Verdeş), die verschiedene Lebensphasen durchlebt. So lässt sich der neueste Kunstfilm von Laura Lăzărescu-Thois zusammenfassen, der im Rahmen des Mercedes-Benz Bokeh South Africa International Fashion Film Festival preisgekrönt wurde. Die experimentelle Produktion mit einem knappen Budget aus eigener Finanzierung und ohne Schnitt bringt das Leben einer Künstlerin, im Rückblick betrachtet, ans Licht.
Das Vorhaben, einen Fashionfilm zu machen, hatte Laura Lăzărescu-Thois schon seit Langem. Da sie im Ausland schon an solchen Filmen gearbeitet hatte, hat sie die Initiative ergriffen, „Irreversible“ zu drehen. Diese Art von experimentellen Fashionfilmen sei hierzulande weniger populär als im Ausland, so die Produzentin Laura Lăzărescu-Thois, die auch für unsere „Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien“ über die Filmbranche Beiträge verfasst.
Gedreht wurde der Kurzfilm im Ştirbei-Palast auf der Bukarester Calea Victoriei. Da es ein Fashionfilm ist, mussten Kostümdesigner, Hair Stylist (Silviu Iuga) und Make-up Artist (Diana Haas) unbedingt dabei sein und das Kleid wurde extra für diesen Film geschaffen. Wesentlich waren die Musik (Simona Strungaru), das Bild (Andrei Goaga) und die Kostüme (Luana Pradatu). „Ich musste alles umgekehrt voraussehen und erklären.
Die Bewegungen, die in der Postproduktion normal aussehen sollten, mussten am Drehort umgekehrt ausgeführt werden. Und das Schwierige daran war, alles in einer einzigen Einstellung, mit acht Schauspielern zu koordinieren, und dabei... ein umwandelbares Kleid zu haben! Denn die Hauptdarstellerin trug ein Kleid, das in jeder filmischen Lebensphase anders aussah“, erklärt die Produzentin den großen Druck, der bei den Dreharbeiten herrschte.
Den Preis „Best Emerging Talent“ (bester Debütfilm) in Cape Town, Südafrika, beim Mercedes-Benz Bokeh South Africa International Fashion Film Festival betrachtet Lăzărescu-Thois als Belohnung für die gute Zusammenarbeit des ganzen Teams. Der Film war bereits für den Wettbewerb beim Festivalul de Piatră, in Piatra Neamţ, Herbst 2015, ausgewählt worden und er wird im Sommer 2016 auch im Rahmen des Festivals Tres Court International Film projiziert. „Ich arbeite eigentlich Ton und Schnitt an Filmen. Ich habe in Vergangenheit schon einige kurze Filme als Regisseurin gemacht, aber das ist nicht mein erlernter Beruf“, meint Laura Lăzărescu-Thois, die an der Universität für Theater- und Filmkunst in Bukarest Ton und Schnitt studiert hat und seit einem Jahrzehnt in der Filmbranche tätig ist.
Die meisten Filme, an denen sie gearbeitet hat, haben an internationalen Filmfestivals teilgenommen und Preise bekommen: Laura Lăzărescu-Thois hat drei Preise für den besten Ton bekommen, auch hat sie bisher Regie für Kurzfilme, experimentelle Fashionclips oder Präsentationsclips gemacht.
Der Film „Irreversible“ ist online hier abrufbar.