Vier Erzählungen umfasst der neue Prosaband „Die blaue Kugel“ von Joachim Wittstock. „Die blaue Kugel“, „Zaunholzgasse“, „Bußwinkel“ und „Der kleine Frosch“ lenken die Aufmerksamkeit des Lesers jeweils auf einen beschränkten Stadtausschnitt, erzählen in einem fließenden Bereich zwischen Realität und Phantasie von einzelnen Häusern und den Menschen, die sie einst bewohnten, und werfen somit Streiflichter in die Geschichte Hermannstadts.
In der blauen Glaskugel der Titelerzählung spiegelt sich das Schicksal der Familie Hochmeister, deren Vertreter als Bürgermeister, aber auch als Begründer einer Druckerei und des Theaters im Dicken Turm für die Geschicke der Stadt von Bedeutung waren. In den folgenden Erzählungen folgt der Leser dem Autor durch eine Straße in dem Stadtviertel Haller Wiese, und zwar durch die Schneidmühlgasse/Strada Lucian Blaga (im Buch Zaunholzgasse), und auch hier werden Gestalten lebendig, die einst diese Straße bewohnten.
Geschichte und Geschichten verbinden sich ebenso in den Erzählungen, die in den Stadtbezirk zwischen Oberstadt und Unterstadt führen – in den Bußwinkel und in die Burgergasse.
Der im hora Verlag in Hermannstadt erschienene Band, dessen Umschlag Stefan Orth gestaltet hat, ist in einem Bildteil mit Fotos des Autors von den in den Texten vorkommenden Gebäuden illustriert. Zu der Erzählung „Der kleine Frosch“ schuf die Grafikerin Renate Mildner-Müller mehrere Farbillustrationen. (ADZ)