In ein Café lud das Radu-Stanca-Theater die Journalisten ein, um die Projekte dieses Jahres vorzustellen. Geplant sind bis zum Jahresende an der rumänischen und an der deutschen Abteilung mindestens elf Premieren, die bedeutende rumänische und ausländische Regisseure auf die Hermannstädter Bretter bringen.
Wie bereits berichtet, führt das Ensemble der deutschen Abteilung am 10. Februar einen weiteren Teil der „Gegen“-Trilogie von Esteve Soler in Erstaufführung auf: In der Regie von Reinhold Trischer kommt „Gegen den Fortschritt“ in Hermannstadt/Sibiu auf die Bühne und wird danach auch in Salzburg in einer Integrale der Trilogie gespielt. Ebenfalls an der deutschen Sektion wird [erban Puiu eine weitere Komödie inszenieren, und zwar „Ein Bett voller Gäste“ von Dave Freeman. Die Premiere ist für Mai geplant. Mozarts Leben in der Vision Peter Shaffers im Zweiakter „Amadeus“ soll in der Regie von Gavriil Pinte voraussichtlich im Herbst seine Hermannstädter Erstaufführung erleben. Erstmals in Hermannstadt wird der Luxemburger Rafael Kohn inszenieren, und zwar Frank Wedekinds „Tod und Teufel“. Die Premiere ist für Dezember geplant.
Nach Hermannstadt kommt in diesem Jahr auch Radu Afrim, einer der bekanntesten und provokantesten rumänischen Regisseure der jungen Generation. Arbeiten wird er sowohl an der deutschen als auch an der rumänischen Abteilung, noch fiel jedoch nicht die Entscheidung, welche der vorgeschlagenen Texte auf die Bühne gelangen. Fortgesetzt wird die Kooperation mit dem Luxemburger Spielleiter Charles Muller, der „Marat/Sade“ von Peter Weiss an der rumänischen Sektion inszeniert. Die Premiere soll im September stattfinden.
Zur Eröffnung der Spielzeit 2014/2015 wurde Eugène Ionescos „Lektion“ vorgesehen, mit Mihai Măniuţiu, an der Hermannstädter Bühne ein alter Bekannter, als Spielleiter. Zu den immer wiederkehrenden Regisseuren gehört mittlerweile auch Silviu Purcărete, der heuer eine Adaptation von Sophokles „König Ödipus“ im Rahmen eines Kooperationsvorhabens mit Hanns-Dietrich Schmidt, Professor an der Folkwang Universität der Künste (desgleichen Dramaturg und ehemaliger Programmgestalter in der Leitung der Ruhrfestspiele Recklinghausen sowie des Programmes Ruhr 2010 – Europäische Kulturhauptstadt), erarbeiten wird. Die Premiere soll im Rahmen des diesjährigen 21. Internationalen Theaterfestivals erfolgen, das zwischen dem 6. und 15. Juni stattfinden wird.
Fortgesetzt werden selbstverständlich auch die Produktionen an der Theaterhochschule. Schauspielschüler und Mitglieder des Radu-Stanca-Theater-Ensembles sollen in „Warum Hekabe“ von Matei Vişniec in der Regie von Anca Bradu mitwirken, das zum Jahresende vorbereitet wird. Im März kommt eine neue Multimedia-Vorstellung auf die CAVAS-Bühne, die im Rahmen des Projektes „Modernes Theater – Multimediale Gestaltung“ in Partnerschaft mit dem Verein „Centrul Multimedia Teatru 74“ gestaltet und aus europäischen Mitteln kofinanziert wird.