Das Jugendensemble Canzonetta aus Kronstadt hatte am 26. September 2019 die Ehre, den „Georg Dehio“-Förderpreis des Deutschen Kulturforums östliches Europa im Gebäude der Staatsbibliothek zu Berlin entgegenzunehmen. Der Preis steht für die „intensive und qualitätvolle Auseinandersetzung mit dem vielstimmigen und vielsprachigen europäischen Kulturerbe Siebenbürgens, das seine Rückbindung stets im plurikulturellen Gefüge von Kronstadt und der Region findet”, wie auf der Website des Kulturforums zu lesen ist.
Überreicht wurde die Auszeichnung von Staatsministerin Prof. Monika Grütters, die Freude war bei Ensemble-Leiterin Ingeborg Acker wie auch bei den rund 30 anwesenden „Canzonettisten“ groß.
Den Hauptpreis erhielt der polnische Historiker und Museumsleiter Maciej Lagiewski, der sein herausragendes Engagement bei der Bewahrung des gemeinsamen kulturellen Erbes in Schlesien ehrt.
Canzonetta war mit aktuellen sowie ehemaligen Mitgliedern und sämtlichem Instrumentarium zu diesem Anlass speziell nach Berlin gereist, um die Preisverleihung musikalisch zu begleiten, was von den rund 150 Gästen, darunter Mitglieder des Kulturforums, des Bundestags, der Evangelischen Kirche und zahlreiche Journalisten, begeistert begrüßt wurde.
Ingeborg Acker erwähnte in ihrer kurzen, sehr persönlichen Dankesrede, dass der Preis keineswegs nur den Anwesenden zukommt, sondern allen Mitgliedern, die bei Canzonetta ein- und ausgegangen sind, insgesamt über 300 junge Menschen. Der Vorsitzende des DFDR Kronstadt, Thomas [indilariu, sprach die Laudatio für Canzonetta und schilderte die Geschichte des Ensembles, die über 25 Jahre umfasst, auf eine lebendige, bewegende Art.
Für uns „alte Canzonetta-Hasen“ wie auch für Ingeborg Acker ist der „Georg Dehio“-Preis eine wunderbare Bestätigung unserer Arbeit über das vergangene Vierteljahrhundert, das ohne die vielseitige Musik, die ganz besondere Gemeinschaft, die Flöten, Xylophone, Proben und Musikfreizeiten um so einiges minder wertvoll und interessant gewesen wäre. Wie Thomas Șindilariu das sehr schön gesagt hat, hoffen alle, dass der Preis außerdem auch einen Meilenstein darstellt, der den Blick auf die vielen nächsten Jahre Canzonetta eröffnet.
Das gesamte Ereignis wie auch das Freizeit-Begleitprogramm wurde durch eine organisatorische Glanzleistung von Dr. Harald Roth, dem Direktor des Deutschen Kulturforums östliches Europa, mit Hilfe von Dr. Claudia Tutsch und Ilona Wäsch in die Wege geleitet.
Am Tag nach der Verleihung ging es nach Berlin Moabit, wo in der wunderschönen Heilige-Geist-Kirche ein Konzert vor einem wiederum sehr dankbaren Publikum abgehalten wurde. Dafür hatten sich Pfarrer Dionisie Arion, gebürtiger Siebenbürger, und sein Team eingesetzt.
Während der Tage in Berlin wurde auch sonst viel erlebt. Die Höhepunkte diesbezüglich waren der Besuch beim Bundestag mit einer sehr spannenden, herzlichen Führung von MdB Christine Buchholz und der Vormittag im Museum der Musikinstrumente Berlin.
Die Reise fand in Luckau ihren Abschluss, wohin Pfarrer Martin Meyer, der einige Jahre in Kronstadt tätig gewesen war, Canzonetta zur musikalischen Gestaltung des Erntedank-Gottesdienstes eingeladen hatte.
Insgesamt war es mal wieder, wie schon so oft in den vergangenen 25 Jahren, ein sehr ereignisreicher Ausflug, dessen bunte Erinnerung noch lange im Bewusstsein der Teilnehmer weiterschwingen wird.
Viele Freunde von Canzonetta haben sich stark dafür eingesetzt, all dies möglich zu machen. Das Siebenbürgerforum unter Leitung von Martin Bottesch, der schon lange dazu beiträgt, das Ensemble zu fördern, und die HOG Kronstadt unter Leitung von Anselm Honigberger sorgten für die finanzielle Unterstützung der Reise. Thomas Șindilariu kümmerte sich persönlich um logistische Angelegenheiten und Servastia Bayer, Andreea Miron und Liliana Șelaru von der Honterusgemeinde waren ebenfalls eine große Stütze bei den Organisationsarbeiten, die Ingeborg Acker schon im April eingeleitet hatte.