Es sind die nationalen Konflikte der 1930er Jahre in Siebenbürgen, die den historischen Rahmen für ein kürzlich erschienenes Theaterstück bilden, welches der österreichische Germanist und Historiker Dr. Peter Wassertheurer verfasst hat. Vor dem Hintergrund der Machtübernahme Hitlers 1933 radikalisiert sich der Konflikt in der sächsischen Gemeinschaft. Die völkisch gesinnten NS-Anhänger unter den Siebenbürger Sachsen lehnen die jüdische Bevölkerung ab.
Konkret geht es um die Liebe zwischen Sarah, einem jüdischen Mädchen aus bürgerlichem Haus, und Jakob, welcher aus einer siebenbürgischen Bauernfamilie kommt. Die Konflikte zwischen den beiden Volksgemeinschaften machen ihre Liebe unmöglich.
Der Zwiespalt der Menschen kurz vor dem Zweiten Weltkrieg und mögliche Identitätskrisen werden angesprochen, die Wirren dieser Zeit aus einem Blickwinkel betrachtet, welcher bisher in dieser Form noch keinen großen Raum im öffentlichen Diskurs gefunden hat. Peter Wassertheurer hat einige weitere Bücher zur Geschichte der deutschen Bevölkerungsgruppen im östlichen Mitteleuropa sowie in Südosteuropa verfasst.
Eva-Marie Born