Die Menschen sind gierig nach Geld. In ihrer Eile nach Reichtum zerstören sie alles, was ihnen in den Weg kommt. Die Natur, die Umwelt, den Planeten selbst. David Camerons „Avatar“ aus dem Jahr 2009 gehört definitiv zu den besten Science-Fiction-Filmen aller Zeiten, nicht nur durch die Bilder, die er vermittelt, sondern auch durch die starken Botschaften, die er zum Ausdruck kommen lässt. Die einzigartige Geschichte und die beeindruckenden visuellen Effekte machen aus „Avatar“ ein Meisterwerk der Science-Fiction. Mit der Fortsetzung „Avatar: Der Weg des Wassers“, die mittlerweile auf der Streaming-Plattform Disney Plus zu sehen ist, scheint sich „Titanic“-Regisseur James Cameron selbst übertroffen zu haben. Einen Oscar für die besten Spezialeffekte hat der Film gewonnen. Weitere zwei Fortsetzungen soll der Regisseur noch im Plan haben.
„Avatar: Aufbruch nach Pandora“ war vor 14 Jahren ein riesengroßer Erfolg. Er spielte weltweit über 2,7 Milliarden US-Dollar ein. Der Film wurde von Kritikern und Publikum gleichermaßen gelobt und gewann zahlreiche Preise, darunter drei Oscars für die besten visuellen Effekte, die beste Kamera und die beste Kunstregie.
Bekanntschaft mit den Na‘vi
„Avatar“ spielt im Jahr 2154 und erzählt die Geschichte von Jake Sully, einem ehemaligen Marine, der an einem Experiment teilnimmt, um die Ressourcen von Pandora zu erforschen. Pandora ist kein gewöhnlicher Himmelskörper. Er ist einer der 14 Monde des Gasriesen Polyphemus im Sonnensystem Alpha Centauri, auf dem extraterrestrisches Leben existiert. Pandora ist bewaldet, doch die Atmosphäre dort ist anders zusammengesetzt als auf der Erde und wirkt nach nur wenigen Minuten tödlich auf Menschen. Trotzdem haben es die Menschen durch ihre fortgeschrittene Technik geschafft, Pandora zu erforschen. Die Lebewesen Pandoras sind zu einem den gesamten Mond umspannenden Netzwerk verbunden. Diesen Verbindungen stehen synaptische Kontaktstellen zwischen den Wurzeln riesiger, irdischen Bäumen ähnelnder Gewächse zu Grunde. Die Na´vi, die humanoiden Bewohner Pandoras, können zum Beispiel Erinnerungen in das Netzwerk speisen, sodass ein Individuum im übertragenen Sinne nie sterben muss. Im Mittelpunkt der Na´vi-Gemeinschaft steht Eywa, eine Personifikation der gesamten Lebenswelt auf Pandora.
Jake Sully (Sam Wor-thington), ein gelähmter Ex-Marine, bekommt die Chance, in einen Avatar-Körper zu schlüpfen, der von den Na’vi gesteuert wird. Dort trifft er auf Neytiri (Zoe Saldana), eine Na’vi-Frau, und verliebt sich in sie. Während er mehr über die Kultur und Lebensweise der Na’vi lernt, beginnt Jake, sich ihrer Seite anzuschließen und versteht immer mehr, dass die Menschen, die auf Pandora Bergbau betreiben, die Umwelt und die Na’vi bedrohen.
Die Handlung von „Avatar“ ist voller Action, Liebe und politischer Intrigen. Die menschlichen Eindringlinge werden von Colonel Miles Quaritch (Stephen Lang) angeführt, einem skrupellosen Soldaten, der bereit ist, jedes Mittel zu nutzen, um die Na’vi zu unterwerfen und an die begehrten Rohstoffe von Pandora zu gelangen.
Während Jake immer tiefer in die Kultur der Na’vi eintaucht und die Schönheit und Bedeutung der Natur von Pandora entdeckt, wird er immer mehr in den Konflikt zwischen den beiden Spezies gezogen. Er kämpft schließlich an der Seite von Neytiri und anderen Na’vi gegen die menschlichen Eindringlinge und rettet so nicht nur die Na’vi, sondern auch Pandora selbst.
„Avatar“ ist ein Film mit einem beeindruckenden visuellen Stil, der das Publikum in eine völlig neue Welt entführt. Die speziellen Effekte sind auf einem unglaublich hohen Niveau und ermöglichen es den Zuschauern, die atemberaubende Schönheit von Pandora zu erleben. Die Musik des Films, komponiert von James Horner, ist ebenso beeindruckend und schafft eine Atmosphäre, die Filmfans in den Bann zieht.
Atemberaubende Unterwasserbilder
„Avatar: Der Weg des Wassers“, 2022 auf die Leinwand gebracht, setzt die Geschichte von Jake und Neytiri fort, die inzwischen eine Familie gegründet haben. Der Film spielt größtenteils unter Wasser und zeigt die Welt der Ozeane auf Pandora. Wichtige aktuelle Themen wie Umweltverschmutzung und Klimawandel kommen dabei zum Ausdruck.
Der Film hat ein großes Ensemble an Schauspielern, darunter Sam Wor-thington, Zoe Saldana, Sigourney Weaver und Kate Winslet. Die visuellen Effekte sind atemberaubend. Regisseur und Drehbuchautor James Cameron hat viel Zeit und Mühe investiert, um die Unterwasserwelt von Pandora so realistisch wie möglich zu gestalten. Der Film wurde in 3D gedreht und lässt das Publikum in eine völlig neue Welt eintauchen.
Zum Inhalt: Sechzehn Jahre, nachdem die Na’vi die menschliche Invasion auf Pandora zurückgeschlagen haben, lebt Jake Sully als Häuptling des Omatikaya-Clans und hat mit Neytiri eine Familie gegründet, zu der die Söhne Neteyam und Lo’ak, die Tochter Tuk und die Adoptivkinder Kiri (geboren aus Grace Augustines leblosem Avatar) und Spider, der auf Pandora geborene menschliche Sohn des verstorbenen Colonel Miles Quaritch, gehören. Zur Bestürzung der Na’vi kehrt die Resources Development Administration (RDA), diesmal angeführt von Frances Ardmore (Edie Falco), zurück, um Pandora zu kolonisieren, während die Erde im Sterben liegt. Unter den Neuankömmlingen sind sogenannte „Rekombinanten“ – Na’vi-Avatare, denen die Erinnerungen verstorbener menschlicher Soldaten eingepflanzt wurden – mit Quaritchs Rekombinante als Anführer.
Ein Jahr später führt Jake eine Guerilla-Kampagne gegen die Menschen an. Während einer Mission zur Aufstandsbekämpfung nehmen Quaritch und seine Leute Jakes Kinder gefangen. Jake und Neytiri kommen und befreien sie, wobei sie mehrere von Quaritchs Soldaten töten, aber Spider bleibt von Quaritch gefangen, der ihn als seinen Sohn erkennt. Nachdem die RDA keine Informationen von Spider erhält, beschließt Quaritch, Zeit mit seinem Sohn zu verbringen, um ihn auf seine Seite zu ziehen. Spider bringt Quaritch unterdessen etwas über die Kultur und Sprache der Na’vi bei.
Jake und seine Familie sind sich der Gefahr bewusst, die von Spiders Wissen über seinen Aufenthaltsort ausgeht, deswegen verbannen sie sich selbst von den Omatikaya und ziehen sich an die Ostküste von Pandora zurück, wo ihnen der Metkayina-Clan Zuflucht gewährt. Dort lernt die Familie die Lebensweise der Riffbewohner kennen, Kiri entwickelt eine spirituelle Bindung zum Meer und Lo’ak freundet sich mit Tsireya an, der Tochter des Häuptlings Tonowari und seiner Frau Ronal (Kate Winslet). Die Metkayina haben eine besondere Beziehung zu den Tulkuns, walähnlichen Meereswesen, die von den Menschen wegen eines Anti-Aging-Serums, das in einer Drüse der Tulkuns verborgen liegt, gejagt werden.
„Avatar: Der Weg des Wassers“ ist inspirierend und toppt den ersten „Avatar“ zumindest optisch. Was die Handlung angeht, so ist diese mysteriöser und mit Sicherheit bewegender. Nicht nur Umweltthemen kommen dabei zum Ausdruck, sondern auch das heute so aktuelle Flüchtlingsthema wird in dem Film behandelt. Bei „Avatar: Der Weg des Wassers“ scheint alles länger: die Kampfszenen, die Action, die Spannung. Es geht viel um Zusammenhalt, Liebe und Respekt zwischen den Familienmitgliedern, es geht um das Willkommenheißen von Emotionen, um das „Ich sehe dich“, das sich die Liebenden, aber auch die Eltern und die Kinder einander sagen. Und es ist natürlich wieder Science Fiction vom Feinsten, die aus James Camerons unendlicher Faszination für die Weltmeere entsprungen ist.