2014 lancierte die Temeswarer Musikerin Marion Kräutner ihr erstes Musikalbum. „Murmur“ (auf Deutsch: Geflüster) ist damals beim Temeswarer Publikum gut angekommen. Gleich im Anschluss schrieb Marion weitere Lieder, die sich mittlerweile zu einem neuen Album entwickelten. Nun ist „Clover“ (Kleeblatt) veröffentlicht worden. Jedes Lied, jede Mitteilung, jeder Titel und jeder Name auf diesem Album hat eine wichtige Bedeutung, lässt Marion Kräutner wissen.
Seitdem „Murmur“ lanciert wurde, sei die Musikerin durch verschiedene Etappen in ihrem Leben hindurchgegangen, erzählt sie. „Die Band, mit der ich seit der Lancierung des ersten Musikalbums live aufgetreten bin, hat sich seit 2014 ständig geändert. Letztendlich entstand 2016 die Formel mit Mihai Pascu (Gitarre), Mircea Tihu (Bass) und David Rogojan (Schlagzeug). Zusammen wurden wir Marion Kräutner and the Leaves“, setzt sie fort. Gemeinsam komponierten die Musiker Lieder und entwickelten Ideen. Marion war zuständig für die Texte, Mihai Pascu und David Rogojan trugen zur melodischen Richtung bei. So sind insgesamt neun Lieder für „Clover“ entstanden. Die Songs wurden im „Tape 6 Recording Studio“ aufgenommen. Produzent war Sebastian Bayer. Die Band trennte sich aber im Herbst des Jahres 2017. Doch das Album kam noch 2018 zustande, sodass es nun, Anfang dieses Jahres, auch veröffentlicht werden konnte.
Jeder Song hat für die aus Lugosch/Lugoj stammende deutschstämmige Musikerin Marion Kräutner Tausende Inspirationsquellen: ein Wort, ein Ausdruck, ein Gesichtszug oder eine Geste. „Clover“ beginnt mit „Snow“. Das Lied widerspiegelt einen Traum Marions. Morgens erinnerte sie sich nicht mehr genau, worum es im Traum gegangen war, aber sie hatte vor den Augen eine Autohaube, die mit Schnee bedeckt war. Im Schnee waren einige Wörter zu sehen. „Was genau da geschrieben stand, daran erinnere ich mich nicht mehr, aber so ist dann die Zeile ‘Words in the snow, we´ll never know’ (Worte im Schnee, wir werden sie nie erfahren) entstanden“, sagt die in Temeswar lebende junge Frau.
Auf dem Album ist auch eine neue Variante von „O pereche de aripi“ (Ein Paar Flügel) zu hören. Das Lied hat Marion mit 18 Jahren komponiert. Nun kann man eine neu instrumentierte Variante dieses Liedes hören. Genau wie bei „Murmur“ bietet auch die neue CD eine Mischung von Songs in englischer und rumänischer Sprache. Was für ein genaues Musikgenre das ist, weiß nicht einmal Marion so genau, sagt sie lächelnd. Ihre Musik passt zu den Richtungen Indie-Pop, Folk und Easy Listening, das alles heißt so viel wie Musik, die nebenbei laufen kann und unterschiedliche Funktionen erfüllen soll: Entspannung, aber auch Motivation und etwas Träumerei.
Auch der Albumtitel hat eine besondere Bedeutung, verrät sie: „Ich stellte mir zuerst vor, die neue Platte `Viavu` zu taufen. Das von mir erfundene Wort sollte die Zusammenfassung von „via dich“ sein, das heißt so viel wie, durch dich, eine Person, die irgendwann mal Teil meines Lebens war und mich einiger-maßen bei unserer kurzfristigen Begegnung beeinflusst oder inspiriert hat. Doch dann, als sich die Band auflöste, dachte ich, dass `Clover´ am Besten dazu passt. Ein vierblättriges Kleeblatt sollte ein Symbol für uns, die vier Bandmitglieder, sein – daher auch der Name für die drei Jungs `The Leaves´. Der Begriff hat gleich zwei Bedeutungen: das englische Wort für Blätter oder diejenigen, die weggegangen sind. Das Album soll uns allen auch Glück bringen, genau wie ein vierblättriges Kleeblatt“.
Marion Kräutner ist 32 Jahre alt. 2014 arbeitete sie für eine Zeit auch bei der ADZ/BZ als Redakteurin. Ihr musikalischer Werdegang begann mit sechs Jahren, als sie Klavier spielen lernte. Etwa zehn Jahre später wechselte sie zur Gitarre. Ihr Debütalbum „Murmur“ (2014) besteht aus einer Auswahl an Liedern, die sie über die Jahre geschrieben und komponiert hat. Anfang 2019 ist nun das zweite Album, „Clover“, erschienen. Neun Lieder ergänzen die leichte musikalische Stimmung, mit der Marion Kräutner ihre Fans schon angefreundet hat.
Die Musikerin wünscht sich, demnächst neue Bandmitglieder zu finden und wieder live aufzutreten. Sie möchte aber auch andere Musikrichtungen angehen und dabei selber Musik mixen. „Als Backup-Plan möchte ich elektronische Musik entstehen lassen und dabei eine Möglichkeit finden, meine Musik auch alleine vor die Leute zu bringen“, schließt Marion Kräutner.