Vom 24. bis 30. Oktober werden in den Bukarester Kinos Studio, Patria und Elvira Popescu ausgewählte Filme der Internationalen Filmfestspiele in Cannes gezeigt. Eröffnet wird das Festival mit dem Gewinner-Film für das beste Drehbuch „Leviathan“. Andrey Zvyagintsevs Werk ist ein nüchternes und zugleich fesselndes Drama über Korruption und Einschüchterung im gegenwärtigen Russland.
Aus der Reihe „Un certain regard“ der Filmfestspiele wird Pascale Ferrans „Bird People“ sowie „Amour fou“ der österreichischen Regisseurin Jessica Hausner gezeigt. „Amour fou“ handelt vom ungewöhnlichen Tod des Dichters Heinrich von Kleist und wird als Hausners bisher bestes Werk bezeichnet.
Des weiteren findet der Gewinner des großen Preises der Jury, „Le Meraviglie“ (Land der Wunder) von Alice Rohrwacher, seinen Platz im Programm. Das Drama erzählt mit viel Feingefühl die Geschichte einer norditalienischen Familie auf dem Land und die vom Erwachsenwerden der 14-jährigen Gelsomina, welche von der Rumänin Maria Alexandra Lungu gespielt wird. Zur weiteren Besetzung der italienisch/deutschen Produktion gehören unter anderem Monica Bellucci und Alba Rohrwacher.
Zudem steht auch das neueste Werk des vielfach ausgezeichneten Regisseurs David Cronenberg „Maps to the stars“ auf dem Spielplan. Der Kanadier gilt als Regisseur für subtilen Horror, der sich mit menschlichen Abgründen beschäftigt. In seinem neuesten Streifen beleuchtet er Hollywood und die Sucht nach Ruhm, die die westliche Gesellschaft erfasst hat. Die Schauspielerin Juliane Moore wurde für ihre Rolle als alternde, neurotische Schauspielerin mit panischen Ängsten vor dem Karriere-Ende als beste Darstellerin ausgezeichnet.
Auch der Preisträger aus der Kategorie Goldene Kamera für den Besten Debütfilm, „Party Girl“ von Marie Amachoukeli, Claire Burger und Samuel Theis, wird auf dem Festival vorgeführt. Der Film erzählt die Geschichte einer 60-jährigen Hostess, die sich vom Nachtleben verabschieden will, um glückliche Tage als Ehefrau zu verbringen. Jedoch fällt ihr dieser Wandel nicht leicht.
Außerdem ist noch eine Premiere für das diesjährige Filmfestival in Bukarest angedacht. Der Dokumentarfilm „Maidan“ über die Proteste in der Ukraine soll hier zum ersten Mal ausgestrahlt werden. Der ukrainische Regisseur und Zeuge der Demonstrationen auf dem Maidan nimmt nun schon zum zweiten Mal an „Les films de Cannes à Bucarest“ teil.
Das Filmfestivals findet in diesem Jahr zum fünften Mal statt und wird vom Cinemascop-Verein in Kooperation mit dem Französischen Institut Bukarest organisiert. Genauere Informationen sind unter www.filmede festival.ro zu finden.