Ruxandra Hurezean
Povestea saşilor din Transilvania. Spusă chiar de ei
Editura Şcoala Ardeleană
Die Autorin ist eine bekannte Publizistin. Sie arbeitet bei der angesehenen Klausenburger Zeitschrift, „Sinteza“.
Sie gehört aber auch zum Mitarbeiterkreis der Michael- Schmidt-Stiftung, weiß, was diese Stiftung schon alles geleistet hat, am sichtbarsten ist die Haferland-Woche. Aber auch Buchproduktionen werden jetzt unterstützt, so hat die Stiftung auch die Drucklegung dieses Bandes gefördert. Es wurde nicht gespart, man hat sich auch einen guten Zeichner geleistet, Nicolae Romaniţan, der die Illustrationen geschaffen hat. Auf einem Bild sieht man die Kirche von Keisd, der Turm mit den vier Türmchen hat bekanntlich dem Stundturm in Schäßburg Konkurrenz gemacht. Erzählt wird von einem Heimattreffen der Keisder; „Saşii din Saschiz. Ziua în care se întorc şi plâng.“ Nun muss man aber wissen, das ein bisschen Weinen bei uns Sachsen zur Ästhetik gehört. Nach einem schönen Theaterstück oder nach einer ergreifenden Predigt sagen die Frauen: Wer haben so gut geweint. Ansonsten können Sie sich denken, dass mir die Lamento-Publizistik auf die Nerven geht: Wie schade um unsere guten und lieben Sachsen, dass sie weg sind! Sie waren so fleißig und anständig und auch die Gasse haben sie immer gekehrt! Gut, dass es die Sommersachsen gibt. Diese kommen im Sommer auf ihre alten Höfe, wirtschaften, renovieren, feiern auch ein wenig. Allerdings ist jetzt die Zeit da, dass sie wieder in ihre Winterquartiere ziehen.
Das Buch handelt aber hauptsächlich von den Sachsen, die hier geblieben sind, und von diesen ist Caroline Fernolend aus Deutsch-Weißkirch die berühmteste. Auf einer Zeichnung sieht man, was alles in ihrem Kopf vor sich geht. Sie arbeitet für die Stiftung, deren Schutzpatron Prinz Charles ist, und da wird jede Menge renoviert und verbessert, und zwar mit hier vorhandenem traditionellem Material. Sogar das Strümpfe-Stricken wird betrieben und das alles ist jetzt auch sehr im Trend. Wenn aber der Prinz auf Besuch kommt, der ein Haus in Deutsch-Weißkirch hat, bedeutet das ein Fest für ganz Rumänien. Ich bin auch davon überzeugt, dass sich Prinz Charles durch das bisschen Brexit seine Liebe zu Siebenbürgen nicht vergällen lässt. Man sieht eine Orgel, die von der Firma Einschenk gebaut und renoviert wurde, und was steht der sächsischen Seele näher als die Orgel? In die Nähe kommt ihr nur noch die Blasmusik! Im August wurden 120 Jahre seit der Gründung der Firma gefeiert, denn Karl Einschenk hat sie 1896 in Kronstadt als Orgelwerkstatt gegründet. Arnulf Einschenk betreibt die Firma heute, noch immer in der Schwarzgasse 50. Er konnte die Zeiten auch überstehen, als er Instrumentenreparierer in der Cooperativa war. Nach 1990 hat er das Haus zurückbekommen und dort ist heute wieder die Firma. Karl Einschenk hat im Ganzen 39 Orgeln gebaut, zur Feier gehörte eine Reise zu den wichtigsten. Für ihre Reportage über die Firma Einschenk aber wurde die Autorin mit einem Preis der deutschen Botschaft in Bukarest ausgezeichnet.
Hans Liebhardt